Planungsprozess in Gang gesetzt
Heißen soll ein neues Schwimmbad bekommen
Von RuhrText
Ein Hamburger Architekturbüro hat eine Machbarkeitsstudie für den Neubau eines Schwimmbades in Heißen vorgelegt. Damit kommt Fahrt in die Diskussion um das 1975 durch den damaligen Oberbürgermeister Dieter aus dem Siepen eröffnete Friedrich-Wennmann-Bad. Die Kosten für einen Neubau würden bei 14,2 Millionen Euro liegen. Der Finanzausschuss der Stadt Mülheim hat bereits seine Zustimmung für die Investition gegeben. 2025 soll der Neubau abgeschlossen sein. Das Grundstück an der Yorckstraße wäre sogar groß genug, um das alte Bad bis zur Fertigstellung des neuen Bades weiter betreiben zu können.
Das Friedrich-Wennmann-Bad ist in die Jahre gekommen. In der Vergangenheit musste es mehrmals aufgrund von dringend notwendigen Reparaturen vorübergehend geschlossen werden. Schon vor Jahren hatte ein Gutachten ergeben, dass ein Neubau wirtschaftlicher als eine Sanierung sei. Die Machbarkeitsstudie eines Hamburger Planungsbüros stieß auf eine breite Zustimmung im Finanzausschuss. „Der Beschluss ist mit überwältigender Mehrheit getroffen worden. Die Planung hat aus unserer Sicht Hand und Fuß. Wir im Finanzausschuss haben allerdings nur die finanziellen Aspekte beleuchtet“, betont Ausschuss-Vorsitzender Tim Giesbert (Bündnis 90/Die Grünen).
Tags darauf hat der Sportausschuss die Entscheidung des Finanzausschusses zur Kenntnis genommen. Und wie geht es nun weiter? Am 31. Mai dieses Jahres kommt das Thema in der Bezirksvertretung auf den Tisch. Das sollte nur eine Formalie sein, ehe die weiteren Vergabe- und Planungsschritte mit einer europaweiten Ausschreibung und die Suche nach einem General-Planer folgen.
„Ich bin sehr froh darüber, dass wir nun die Planung in Gang setzen konnten und wir damit Licht am Ende des Tunnels sehen. Ich gehe davon aus, dass wir in absehbarer Zeit ein neues Bad in Heißen haben werden“, sagt Martina Ellerwald. Die Leiterin des Mülheimer Sport-Services (MSS) ergänzt: „Die Finanzierung ist in das Investitionsprogramm des Immobilien-Sevices eingestellt. Wir hoffen aber auch auf ein Förderprogramm, damit wir Luft für weitere — hoffentlich sportliche — Projekte haben werden.“
50-m-Bahn bleibt Traum
Der Traum der Mülheimer Schwimmvereine auf ein Bad mit 50-Meter-Bahnen kann aus finanziellen Gründen nicht realisiert werden. Auch das Dach, das mit Oberlichtern ausgestattet wird, kann nicht mehr geöffnet werden. Das Bad soll aber dennoch einen Freibad-Charakter behalten. Durch mehrere Ausgänge kann die Liegewiese betreten werden.
Das Sportlerbecken erhält eine sechste Bahn. Weiterhin sieht die Planung des Neubaus ein Ein-Meter-Brett und eine Drei-Meter-Sprungplattform vor. Das Lehrschwimmbecken wird — wie bisher auch — eine Größe von 12,5 x 12,5 Metern haben. Neu ist die Ausstattung des Lehrbeckens mit einem Hubboden. Die Wassertiefe kann dabei von 30 Zentimetern bis 1,80 Metern variabel eingestellt werden. Neu ist auch ein 60 Quadratmeter großer Bereich für Kleinkinder.
Eingeweiht wurde das Hallen- und Freibad in Heißen am 30. April 1975 — mit einem Wettschwimmen der Sozial-, Christ- und Freidemokraten sowie Mitarbeitern der Stadtverwaltung in gemischten Teams. In den ersten zehn Tagen konnten die Mülheimer Bürger das Bad kostenfrei testen. Danach mussten Erwachsene für die Badestunde eine D-Mark, Kinder 50 Pfennig zahlen. Die Anlage war auf einem 28 000 Quadratmeter großen Areal in nur etwas mehr als einem Jahr erstellt worden. Seit 1991 trägt das Bad den Namen des zwei Jahre zuvor verstorbenen SPD-Fraktionsvorsitzenden Friedrich Wennmann. Ob auch der Neubau diese Bezeichnung erhält, steht übrigens noch in den Sternen. Martina Ellerwald: „Im Moment lautet der Arbeitstitel ‚Heißener Bad‘. Erst im Rahmen des Baubeschlusses wird dann über den Namen diskutiert.“
Autor:Marcus Lemke aus Mülheim an der Ruhr |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.