Für Wierling beginnt das Abenteuer Olympia
Von RuhrText
Am 7. August beginnt für den Mülheimer Schwimmer Damian Wierling das Abenteuer Olympia. Innerhalb der deutschen Mannschaft absolviert der 20-Jährige die meisten Starts, konnte sich für zwei Staffeln und zwei Einzelwettbewerbe qualifizieren.
Für die Sparkasse Mülheim ist Wierling wie ein Sechser im Lotto. Seit vielen Jahren unterstützt sie die Startgemeinschaft Mülheim. Ein acht Jahre altes Schwimmplakat zeigt den zwölfjährigen Wierling. „Das kommt in einem von einer Millionen Fällen vor, dass wir jemanden früh fördern und am Ende kommt ein Olympia-Teilnehmer heraus“, freut sich Vorstand Frank Werner.
Der SG Mülheim gehört der 1,96 Meter große Schwimmer seit 2011 aber nicht mehr an, denn bei der SG Essen fand er bessere Trainingsbedingungen vor. Seitdem geht es steil nach oben. „Aber schon mit Umwegen“, schränkt der Mülheimer ein und meint seine Herzbeutelentzündung, die ihn zu Beginn des vergangenen Jahres zu einer langen Pause zwang. „Ich durfte eigentlich alles machen, außer Schwimmen“, erzählt er.
Das Training wurde umgestellt, von jährlich 1900 Kilometern ging es auf knapp 1000 runter. Wierling konzentrierte sich dadurch noch mehr auf die Sprintstrecken. Mit Erfolg! Bei den deutschen Meisterschaften in Berlin stellte er einen neuen deutschen Rekord über 50 Meter Freistil auf. Bei den ebenfalls in Berlin stattfindenden German Open packte er jüngst auch die letzten Normen.
Seitdem ist der Terminkalender voll. Am Dienstag erfolgte die offizielle Nominierung, am Mittwoch ging es zur Einkleidung nach Hannover. Dazu kommen Pressetermine und natürlich das Training. Am Montag geht es schließlich über Frankfurt nach Rio de Janeiro und von dort aus weiter nach Florianópolis. Dort findet noch ein zweiwöchiges Trainingslager statt. Am 7. August absolviert Damian Wierling seinen ersten Start. Dabei möchte der 20-Jährige vor allem die Atmosphäre aufsaugen. „Ich habe mir nie irgendwelche großen Vorstellungen gemacht und bin damit auch immer ganz gut gefahren“, sagt er. Bestzeiten strebt er freilich an, auch wenn er sich selbst die Latte in diesem Jahr bereits sehr hoch gelegt hat. „Die Atmosphäre kann mich aber vielleicht noch einmal richtig beflügeln.“
Hoffnung auf Finalteilnahme
Über konkrete Platzierungen macht sich Wierling keine Gedanken. „Eine Finalteilnahme mit der Staffel wäre super, aber es gibt auch vom Bundestrainer bislang keine Vorgaben.“ Am 13. August sind die Schwimmwettkämpfe im Stadion beendet. Am 15. wird er seine Essener Kollegin Isabell Härle im Freiwasserschwimmen an der Copacabana unterstützen. Danach möchte er sich noch die ein oder andere Veranstaltung ansehen. „Im deutschen Haus sind meistens überzählige Karten zu haben“, weiß er.
Und wie geht’s danach weiter? Am 1. September beginnt seine sechswöchige Grundausbildung bei der Bundeswehr, denn er gehört seit diesem Tag zur dortigen Sportfördergruppe. Ansonsten wird in den kommenden vier Jahren alles auf Tokio 2020 ausgerichtet. „Meistens schaut man bei der Olympia-Premiere ja erstmal, und beim zweiten Mal greift man an“, sagt Wierling. Sprechen wir in vier Jahren noch einmal drüber.
Autor:Marcus Lemke aus Mülheim an der Ruhr |
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