Fußball auf Asche
Fatihspor gibt die Hoffnung auf Kunstrasen nicht auf

Die U15-Mädchen von Fatihspor müssen an der Prinzess-Luise-Straße auf der ungeliebten Asche trainieren. | Foto: PR-Fotografie Köhring
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  • Die U15-Mädchen von Fatihspor müssen an der Prinzess-Luise-Straße auf der ungeliebten Asche trainieren.
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Von RuhrText

Am Donnerstagabend hat Fatihspor das Nachholspiel bei der GSG Duisburg II mit 2:0 gewonnen. Mit sechs Siegen, einem Unentschieden und nur zwei Niederlagen belegen die Mülheimer in der Fußball-Kreisliga B den sechsten Platz. Am Sonntag ist um 15 Uhr der DSC Preußen Duisburg an der Prinzess-Luise-Straße zu Gast. Im Kreispokal gab es im September den Überraschungserfolg über den Lokalrivalen TuSpo Saarn. Alles gut, oder? Nein! Die Heimspiele finden auf der ungeliebten Asche statt. Alle übrigen Mülheimer Vereine spielen mittlerweile auf Kunstrasen.

„Wir möchten schnellstmöglich auf einer anderen Sportanlage unterkommen, damit wir die Zukunft unseres Vereins besser und sicher gestalten können“, sagt Trainer Selami Günel, der fortfährt: „Wir sind nicht der der einzige türkische Mülheimer Verein, sondern leider auch der einzige Klub, dessen Mannschaften auf Asche spielen müssen.“

Fatihspor besteht seit dem Jahr 2001, bis vor zwei Jahren noch unter dem Dach des 1. FC Mülheim. 90 Mitglieder treiben in diesem Verein Sport. Zwei Seniorenmannschaften und ein U15-Mädchenteam gehen in den Ligen auf Torjagd. Die erste Mannschaft ist gut aufgestellt. In der vergangenen Saison hat sie nur knapp den Aufstieg in die Kreisliga A verpasst.

Während auch in der Herbst- und Winterzeit auf Kunstrasen nahezu immer gespielt werden kann, sind Spielausfälle bei Fatihspor, der seine Heimspiele an der Prinzess-Luise-Straße seit der Rückrunde in der vergangenen Spielzeit absolviert, beinahe an der Tagesordnung. Ein halbes Dutzend Mal ist in dieser Saison bereits das Training ausgefallen. „Hätten wir Kunstrasen und bessere Bedingungen, dann wären doppelt so viele Spieler hier“, sagt Co-Trainer Erdal Yeniyapi.

Konzept ist abgeschlossen

Es sieht nicht so aus, als würde sich die Situation für Fatihspor in nächster Zeit grundlegend und positiv ändern. Martina Ellerwald, Leiterin des Mülheimer Sport-Services, erklärte, dass das Perspektivkonzept Fußball mit den Umwandlungen zahlreicher Ascheplätze in Kunstrasenfelder abgeschlossen sei. Die letzte Sanierung gab es 2017, also kurz bevor sich Fatihspor vom 1. FC Mülheim gelöst hat. „Es wird keinen weiteren Kunstrasenplatz in Mülheim geben. Das ist auch mit der Fachschaft Fußball so besprochen worden.“

Dennoch hofft Selami Günel weiterhin, dass es gemeinsam mit der Stadt eine Lösung geben werde. Zumindest die Heimspiele sollten auf einem Kunstrasenplatz ausgetragen werden können. Die Zustände in Broich sind alles andere als angenehm. Nicht einmal die Hütte am Platzeingang darf der türkische Verein nutzen. Damit gibt es keine Möglichkeit, auf vernünftige Art und Weise Getränke und Speisen zu verkaufen. Da ist es schon eine Schwierigkeit, überhaupt den Schiedsrichter bezahlen zu können.

Am Sonntag kommt der DSC Preußen Duisburg. Die Mülheimer haben die Chance, in der Tabelle weiter nach oben zu klettern. Darüber würden sich die Spieler, Trainer und Freunde des Vereins sehr freuen. Aber von den grundsätzlichen Problemen, die der Verein Fatihspor hat, würde dies nur einen Moment lang ablenken.

Autor:

Marcus Lemke aus Mülheim an der Ruhr

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