Sportlerehrung
Doppelte Ehre für Mülheimer Medaillengewinner Rommelmann
„Die Unterschrift hätte ich vielleicht vorher noch mal üben sollen“, schmunzelte Jonathan Rommelmann. Schließlich war es keine alltägliche Kleinigkeit, die der Mülheimer Ruderer da gerade unterzeichnet hatte. Vielmehr hatte sich der 27 Jahre alte Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele von Tokio gerade in das Goldene Buch der Stadt Mülheim eingetragen.
Bei den Sommerspielen im vergangenen Jahr hatte der Ruderer als einziger Mülheimer Edelmetall mit an die Ruhr gebracht. Im Leichtgewichtsdoppelzweier ruderte er gemeinsam mit seinem Partner Jason Osborne auf Platz zwei. Der Eintrag ins Goldene Buch ist nur Medaillengewinnern vorbehalten.
Als der offizielle Akt auf Schloss Broich vollzogen war, blätterten Rommelmann und seine Familie durch das 16 Kilogramm schwere und 300 Seiten reiche Buch. Zuletzt hatte sich Benjamin List in das Goldene Buch eingetragen. Seines Zeichens Nobelpreisträger. „Da fühlt man sich auf jeden Fall geehrt, dass man sich dort einreiht, das macht einen schon stolz“, bekannte Rommelmann hinterher.
Titelverteidiger setzt sich bei der Wahl durch
Das Event im Broicher Schloss, das die Medl-Nacht der Sieger ersetzte, war dann auch eine gute Gelegenheit, die silberne Medaille mal wieder aus dem Tresor herauszuholen. „Zum Einkaufen trage ich sie nicht“, scherzte Rommelmann.
Dank des silbernen Erfolges war es keine Überraschung, dass der 27-Jährige seinen Titel als Mülheimer Sportler des Jahres erfolgreich verteidigte. Zwar waren Badmintonspieler Kai Schäfer und Schwimmer Damian Wierling, die ebenfalls nominiert waren, auch in Tokio mit dabei, für Edelmetall reichte es bei beiden aber nicht.
Trainerin des Jahres erstmals ausgezeichnet
Rommelmann freute es besonders, dass in diesem Jahr zum ersten Mal auch der Trainer oder in diesem Fall die Trainerin des Jahres ausgezeichnet wurde. War Sabine Tschäge bereits vom Deutschen Olympischen Sportbund zur Trainerin des Jahres gewählt worden, schlug der Mülheimer Sportbund diese Auszeichnung auch auf Stadtebene vor.
„Dass Mülheim diese Kategorie auch geschaffen hat, macht mich sehr, sehr stolz, denn wir sind als Trainerinnen und Trainer nicht nur ein Randprodukt“, sagte Tschäge, die Rommelmann und Osborne auf die Olympischen Spiele vorbereitet und sie zur Silbermedaille geführt hatte. „Dafür kann man ihr wirklich nur von Herzen danken“, meinte Rommelmann. Mittlerweile arbeitet Sabine Tschäge in Dortmund im Team des Deutschland-Achters.
Mülheimer Sportlerin des Jahres: Erneut wird es eine Badmintonspielerin
Bei der Sportlerin des Jahres setzte sich ebenfalls die Favoritin durch. Mit der 23-jährigen Yvonne Li wurde nach Selin Hübsch erneut eine Badmintonspielerin ausgezeichnet. Kein Wunder, Mülheim und diese Sportart sind seit jeher fest verbunden. Das weiß auch Yvonne Li: „Wenn man in der Nationalmannschaft spielen und groß rauskommen möchte in die Welt, dann muss man hier nach Mülheim kommen und trainieren.“
Als Mannschaft des Jahres wurde der HTC Uhlenhorst als deutscher Vizemeister im Hockey gekürt. Die „Uhlen“ erhielten seit 2018 erstmals wieder diese Ehrung, nachdem sie zwischen 2011 und 2015 in Serie gewonnen hatten. Zum Talent des Jahres wurde der Ringer Aaron Bellscheidt gewählt, der erst vor zwei Wochen seinen Deutschen Meistertitel bei den Junioren erfolgreich verteidigt hat.
Autor:Marcel Dronia aus Mülheim an der Ruhr | |
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