Boxteam Niederrhein knapp geschlagen!
Am Samstag, dem 07.10.2017 stand der Auswärtsstart des Boxteam Niederrhein gegen das Windmill Boxteam Niederlande im Rahmen der Internationalen Oberliga an.
Ausgerichtet wurde dieser Wettkampftag in den Niederlanden durch das Windmill Boxteam im Bredase Ring in Breda.
Diese Halle verfügt über einen klassischen Hinterhof-Charme, war bis an die Decke gefüllt und bot wahrlich eine tolle Kulisse für dieses Event. Knapp 200 Zuschauer peitschten „ihre Jungs“ nach vorne.
Schon „auf dem Papier“ deutete sich ein enges Match an, denn die Verantwortlichen hatten 8 Paarungen zusammengestellt, die es wirklich in sich hatten und das olympische Amateurboxen in all seinen Facetten zeigte.
Eröffnet wurde der Wettkampftag durch Muradov Karo von JM Heiligenhaus. Er startete im Leichtgewichte der Jugend (bis 60 kg) gegen Mark Bokhoven und brachte die Niederrheiner zunächst in die Erfolgsspur.
Muradov machte drei Runden permanent Druck auf seinen Gegner, konnte immer wieder die Reichweitenvorteile seines Kontrahenten überbrücken und starke Treffer im Infight setzen. Beide schenkten sich nichts und gingen an ihre Leistungsgrenzen, aber nach drei guten Runden war klar.
Sieger nach Punkten: Muradov Karo!
Im Weltergewicht der Junioren (bis 63 kg) wollte dann Fitim Bajrami vom Boxring Grevenbroich den Vorsprung ausbauen. Er traf auf den Niederländischen Meister Brian Vossen.
Dieser erwies sich jedoch an diesem Tag zu stark für den jungen Grevenbroicher.
Brian spielte seine ganze Cleverness aus und konnte den Grevenbroicher in seinem Bemühen immer wieder stoppen, so dass der Sieg zu Recht in die Niederländische Ecke ging.
Die Niederrheiner versuchten dann im Mittelgewicht der Jugend (bis 75 kg) das Blatt zu wenden. Hier traf Abass Erol von JM Heiligenhaus auf den Niederländer Haye Soepboer.
Abass begann konzentriert aus einer guten Deckung heraus seinen Jab zu etablieren, er nutze seine Reichweitenvorteile und konnte immer wieder durch gute Geraden der Führ- und Schlaghand punkten. Auch die zweite Runde zeigte den Zuschauer kein anders Bild, der Niederländer versuchte immer wieder die Distanz zu überwinden, wurde aber durch den Heilinghauser abgefangen bzw. ausgekonntert. In der dritten Runde erhöhte der Niederländer noch einmal den Druck und konnte diese Runde auch für sich entscheiden.
Das Erstaunen war jedoch bei den Niederrheinern groß, da die Kampfrichter diesen Kampf mit 2:1 gegen sie werteten.
Nun war es an Mugdat Ayaz vom Boxring Grevenbroich sich in der Mannschaftswertung wieder ins Spiel zu bringen.
Er traf im Weltergewicht der Jugend (bis 69kg) auf Willem Jongmans und es entwickelte sich ein temporeicher Kampf, der sich wirklich über drei Runden zog.
Beide Akteure steckten zu keiner Zeit auf und brachten immer wieder tolle Aktionen, wobei letztendlich der Niederländer jedoch immer eine Hand mehr im Ziel hatte als der Grevenbroicher und somit zu Recht den Kampf für sich entscheiden konnte.
Der letzte Kampf vor der Pause war für mich auch der beste der Kampf dieser Veranstaltung.
Hier stand Doscha Israelov von Westende Hamborn im Halbweltergewicht der Elite (bis 64 kg) dem Niederländischen Meister Aito Koster gegenüber.
Es war wirklich ein Kampf, der alle Anwesenden nahezu von Stühlen hob. Drei Runden auf einem starken Niveau und hohem Tempo.
Doscha war an diesem Tag gut aufgelegt und machte permanent Druck auf den an Reichweite überlegenden Niederländer. Alleine dieser Kampf war der Eintritt wert.
Immer wieder konnte er klug die Distanz überbrücken und Treffer landen. Aber auch der Niederländer zeigte gutes Boxen, nahm den Kampf an, der wirklich hin und her wogte und beide Athleten versuchten "harte Hände" an den Mann zu bringen.
Weshalb dieser Kampf mit einem 2:1 für die Niederländische Ecke gewertet wurde, war nicht wirklich nachvollziehbar. Mit einem Unentschieden hätte „man noch leben“ können.
Noch lagen das Windmill Boxteam nicht uneinholbar vorne, rechnerisch war noch ein Unentschieden für die Niederrheiner drin, aber dafür mussten in den letzte drei Kämpfen drei Siege her.
Und so begann mit Malik Aksakal von Westende Hamborn, nach der Pause, auch die Aufholjagd.
Sein Gegner war im Weltergewicht der Elite (bis 69 kg) Lyon Beerman.
Malik lies von Beginn der ersten Runde keine Zweifel daran aufkommen, wer als Sieger den Ring verlassen würde. Drei Runden lang punktete er sich auf den Zettel der Ringrichter stetig nach vorne. Er bestach durch ein gutes Distanzgefühl und starke Kombinationen aus Haken vom Körper zum Kopf.
Sieger nach Punkten: Malik Aksakal!
Damit waren die Niederrheiner wieder im Spiel und lag es an Hadi Nasef vom BC Mülheim-Dümpten die weiteren Weichen in der Mannschaftswertung zu stellen.
Er traf im Halbschwergewicht der Elite (bis 81 kg) auf Rick de Nooije, der natürlich etwas dagegen hatte.
Hadi war an diesem Tag gut aufgelegt und führte den Kampf überzeugend aus der Distanz heraus. Immer wieder fing er den Niederländer, der stetig Druck machte, ab und setzte gezielte Konter.
Der Niederländer versuchte permanent den Niederrheiner zu stellen oder an den Seilen „festzunageln“, doch Hadi hatte mit geschickten Meidbewegungen und daraus resultierenden Kontern, die passende Antwort parat.
Sieger nach Punkten: Hadi Nasef!
Der letzte Kampf des Abends bedeutete damit auch gleichzeitig die Entscheidung in der Mannschaftswertung, hier traf im Halbschwergewicht der Elite (bis 81 kg) Nikita Kostic vom TV Paderborn auf Daniel Minten.
Selbstverständlich wurde dieser vom heimischen Publikum lautstark unterstützt und in der Halle „brodelte“ es.
Nikita versuchte das Unentschieden für seine Niederrheiner zu retten, fand jedoch an diesem Tag einen zu starken Niederländer vor. Zunächst konnte er den Kampf noch offen gestalten, musste diesen jedoch dann abgeben.
Auch wenn die Mannschaftswertung mit 13:11 für das Windmill Boxteam Niederlande endete, sahen alle Beteiligten starke und teilweise „enge“ Kämpfe, so dass man gespannt den Rückkampf entgegen schaut.
Dieser findet am 28.10.2017 durch den ASV Bocholt im Schützenhaus Holtwick, Proppertweg 30 in 46399 Bocholt ab 17:00 Uhr ausgetragen wird.
Autor:Frank Nierhaus aus Mülheim an der Ruhr |
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