Winterinterview mit Alexander Prim, Vorsitzender der Futsaler vom PCF Mülheim
2019 war ein Jahr des Wandels
Obwohl Futsal seit 2008 in Mülheim beim Primero Club de Futsal (PCF) professionell mit mehreren Mannschaften und Kinder- und Jugendförderung gespielt wird, ist die Sportart in der Ruhrstadt noch immer nicht jedem ein Begriff. Alexander Prim, Vorstandsvorsitzender des PCF, möchte das ändern und stellt die Entwicklung des Futsal in Mülheim regelmäßig im Interview vor.
Das Jahr 2019 war für Ihren Verein sehr turbulent. Im April gab es den Abstieg der 1. Mannschaft aus der Futsal Regionalliga und den sicheren Klassenerhalt der 2. Mannschaft in Liga 2. Die Herrenmannschaften haben sich personell verändert und eine Frauenmannschaft kam hinzu.Wie groß war unter diesen Vorzeichen der Wandel vor dem Beginn der aktuellen Saison?
Prim:
Ich möchte es mal so formulieren: noch nie war eine Sommervorbereitung so umtriebig für mich als Vereinsvorsitzenden wie in diesem Jahr. Zahlreiche Abgänge, viele Neuzugänge, Teamaufteilung, Verhandlungen mit Sponsoren, Übungsleitern, Bundesfreiwilligen. Ein PCF-Sommerloch hatte ich dieses Jahr definitiv nicht.
Die erste Mannschaft hat nun acht Spiele gespielt und steht mit 19 von 24 Punkten „nur“ auf dem zweiten Platz. Hängt man den eigenen Zielen „Sofortiger Wiederaufstieg“ hinterher?
Prim:
Ein Team, das sich sowohl hinsichtlich seiner personellen Zusammensetzung als auch bezüglich der Spielphilosophie so gravierend verändert wie unsere Erste dieses Jahr, braucht einfach etwas Zeit. Insofern läuft alles plangemäß, denn in diesem Prozess gehören Rückschläge dazu. Dass ein anderes Team in der Liga bisher verlustpunktfrei ist, macht unsere Mission natürlich nicht einfacher. Die letzten drei Heimspiele stimmen mich aber zuversichtlich.
Am 25. Januar geht es weiter. Spitzenspiel gegen den Post SV Düsseldorf. Wie lange geht die Winterpause und wie geht der PCF das wohl vorentscheidende Spiel an?
Prim:
Wir starten gleich am 02. Januar 2020 wieder ins Training ein, damit wir zum Rückrundenstart top vorbereitet sind.
Ihre zweite Mannschaft steht mit 8 Punkten über dem Strich. Auch hier wurden viele neue Spieler integriert. Sind Sie mit der Ausbeute zufrieden und wird der Klassenerhalt gelingen?
Prim:
Die Zweite wird den Klassenerhalt schaffen. Nicht wegen der acht Punkte, sondern weil sie dafür definitiv stark genug ist.
Wie lautet Ihre Vorgabe für das Pflichtspiel-Jahr 2020?
Prim:
2020 kann für den PCF ein sehr großes Jahr werden. Alle Aktiven im Seniorenbereich wissen, auf was ich anspiele: Die Gründung der DfB-Futsal-Bundesliga steht bevor. Gleichzeitig werden wir nicht den Kopf in den Sand stecken, wenn wir unsere Ziele nicht erreichen und damit die große Chance passieren lassen müssen.
Insgesamt steht der Verein gut da. Das Frauenteam macht uns wieder um einen wertvollen Baustein reicher. Die Jugend läuft sehr gut. Nach Saisonende steht die Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen an. Also gibt es wie immer genug zu tun.
Die Frauenmannschaft des PCF hat bereits zwei Spiele siegreich absolviert. Das Team hat keinen offiziellen Trainer, sondern wird von Ihnen und dem Trainer des Ersten (Ioannis Karamitsos) parallel betreut. Wird hier ein Trainer gesucht, der nur für die Frauen zuständig ist?
Prim:
Dass wir nun ein Frauenteam haben, ist schon Grund zur Freude. Dass die Mädels bereits sieben Punkte auf dem Konto haben, ist eine super Auftaktbilanz. Kontinuität auf der Trainerbank ist sicherlich ein wichtiger Baustein, denn dass werden Ioannis und ich nicht dauerhaft parallel leisten können.
Der PCF Mülheim wuchs zuletzt vor allem in die Breite. Denken Sie, ein zweites Jahr im Unterhaus wäre für den Verein aufzufangen?
Prim:
In der Frage steckt aus meiner Sicht schon die Antwort. Wir wollen hoch, aber wir haben auch einen Plan B. Und der Verein ist in der Breite mit Frauen-, Männer- und Kindersport sehr gut aufgestellt.
In der Saison 2021/2022 wird eine Futsal Bundesliga installiert. Wie sehen Sie die Entwicklung des Futsal-Sports?
Prim:
Wenn man bedenkt, dass wir von weniger als 15 Jahren Ligastruktur im Deutschen Futsal reden, sehen wir hier sicherlich eine rasante Entwicklung. Gleichwohl birgt die Installation einer Futsal Bundesliga neben großen Chancen auch Risiken. Insgesamt freue ich mich für den Futsalsport auf und über den nächsten Schritt in Richtung Professionalisierung.
Was sticht für Sie als Vereinsvorsitzendem in 2019 heraus?
Prim:
Mir liegt es am Herzen, Danke zu sagen. Der PCF kann nur sein, wie er ist, weil Viele ihr Bestes für den Verein geben. Aktive Sportler, Eltern, Förderer, Sponsoren, Übungsleiter, Trainer, Freiwilligendienstler, Ehrenamtler und Vorständler. Die Zahnräder greifen ineinander und dies zu erhalten, ist eine wiederkehrende Herausforderung.
Autor:Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr |
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