Sabine Fuhrländer stellt ihre Handwerk vor

Von Mäusen und Teddys

 "Kalt darf es sein, aber nicht nass", wünscht sich die Essenerin Sabine Fuhrländer das Wetter an diesem Wochenende. Denn sie weiß, dass dann besonders viele Besucher den Weg zur Mülheimer Schiffsweihnacht an der Schleuseninsel finden. Bereits zum neunten mal ist sie mit ihren handgenähten Teddys dabei.

Von Andrea Rosenthal

Sie stehen in kleinen beleuchteten Kästen, nach Themen und Stil geordnet: Teddys in allen Größen, mal aus Kunstfell, mal aus edlem Mohair. Teddys als Handwerker, Gärtner oder Müllmann. Handtellergroß oder auch mal so groß wie ein Kleinkind. Alle im Essener Atelier von Sabine Fuhrländer erdacht und handgenäht.

Angefangen hat die Leidenschaft für die kuscheligen Liebhaberstücke bei Sabine Fuhrländer vor 40 Jahren mit einer Bastelpackung für den ersten Teddy. "Ab 2005 habe ich angefangen eigene Schnittmuster zu entwerfen. Damals noch als Nebenerwerb neben meinem Beruf als Postbeamtin", erzählt die Essenerin. Ein Nebenerwerb blieb das Teddynähen, trotz einer Erkrankung, die Sabine Fuhrländer in den Vorruhestand zwang. "Die Arbeit mit Nadel und Faden ist für mich Erholung", sagt sie. Wer die aufwändigen Kuschelbären sieht, mag das kaum glauben.

Unikate für Sammler

"Meine Teddys sind in erster Linie etwas für Sammler und erwachsene Liebhaber. Ich arbeite mit fünf Pappgelenken, damit die Arme, die Beine und der Kopf beweglich sind. Doch deshalb sind meine Teddys leider nicht waschbar", erklärt die Künstlerin mit Nadel und Teddyfleece. Zwischen einem Tag für einen handtellergroßen Bären bis zu drei Wochen für einen Teddy in der Größe eines Kleinkindes arbeitet Sabine Fuhrländer in ihrem Essener Atelier an den Unikaten. Das schlägt sich auch im Preis nieder.

"Dabei kann man die Arbeitszeit gar nicht in die Kosten einrechnen, das würde sich kein Käufer gönnen. Aber auch die Materialien sind teilweise sehr kostspielig", verrät die Teddymacherin. Denn das ist stets hochwertig. Sabine Fuhrländer arbeitet beispielsweise mit der Duisburger Weberei Schulte zusammen, von der sie ihren Mohair-Stoff bezieht.

Die Kunstwerke, die daraus entstehen, können die Besucher der Schiffsweihnacht vom 1. bis 3. Dezember bewundern. "Ich stehe in einer Holzhütte gegenüber der Schiffe", erklärt Sabine Fuhrländer. Für diesen Standplatz hat sie sich nach ihrer ersten Schiffsweihnacht entschiedenen. "Das erste Mal war ich an Bord. Aber da wurde es rasch sehr eng, wenn die Leute stehen blieben, um in Ruhe zu gucken", hat sie beobachtet. Rund um die Hütte ist mehr Platz, aber sie ist trotzdem nicht zu verfehlen. "Die Leute müssen auf dem Weg zu den Schiffen an mir vorbei", lacht Sabine Fuhrländer.

Beliebte Mitbringsel

Und der Besuch am Stand lohnt sich, auch wenn man keine exklusiven Teddys sammelt. "Inzwischen habe ich auch Bären für Kinder im Programm, die man waschen und wirklich bespielen kann", erklärt die Essenerin. "Aber der Hit in den vergangenen Jahren waren meine Lesezeichen."

Die sind ein Augenschmaus: Bunt, mit Mäuseköpfen, Herzen oder Kronen an Stoffbändern mit Holzkugeln am Ende schmiegen sie sich zwischen die Buchseiten. Sabine Fuhrländer betont: "Und mit einem Preis von 5 Euro sind sie bei den Besuchern der Schiffsweihnacht ein beliebtes Mitbringsel."

Die Schiffsweihnacht öffnet am Freitag um 15 Uhr und am Wochenende bereits um 13 Uhr. Der Verkauf schließt um 21 Uhr, ab Sonntag bereits eine Stunde früher.