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Schloss Linnep

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Im Stadtteil Ratingen-Breitscheid, Kreis Mettmann, gleich hinter der Mülheimer Stadtgrenze zu Selbeck, liegt Schloss „Linnep“.

Urkundlich erwähnt wird die Burg bereits 1093 als Rittersitz eines „Wernerius von Lineppe“.
Der ursprüngliche Teil aus dem frühen Mittelalter ist heute noch an Burgfried und Ringmauer zu erkennen. 1769 entstand an der Stelle der alten Burg ein Neubau, in den der runde Turm mit dem Spitzdach und die Mauer aus der alten Anlage integriert wurden. Nach 1855 erfolgten weitere Anbauten. Die kompakte Anlage wird von einer Gräfte umgeben, die vom kleinen Hummelsbach durchflossen wird.

Die Ritter und Herren zu Linnep besaßen die Burg bis 1461. Durch die Heirat von Eva, Erbtochter von Dietrich von Linnep und Elisabeth von Sayn, mit Friedrich von Neuenahr-Alpen kam die Herrschaft an die Grafen von Limburg, die auch Schlossherren von Styrum und Broich in Mülheim an der Ruhr gewesen sind. 
Ab 1582 bewohnte die freiherrliche Familie von Isselstein, die der reformierten Konfession angehörte, Haus Linnep, das ihnen zunächst als Pfand übergeben wurde. Später haben sie es durch Kauf erworben und Freiherr Vincent Schott von Isselstein ließ 1684 im Zuge der Reformation eine Kirche westlich des Schlosseingangs erbauen, die er der Gemeinde schenkte.

Neben der Waldkirche Linnep befindet sich ein Fachwerkhaus, das zur ehemaligen Schlossmühle am Hummelsbach gehörte. Es diente jahrelang noch als Wirtshaus; heute ist es Teil des dahinter liegenden Reitstalls.

Ab 1731 wechselte der Besitz mehrere Male bis das Schloss mit dem dazugehörigen Waldgebiet von etwa 300 Hektar schließlich im Jahre 1855 an Ferdinand Reichsgraf von Spee überging. Die Familie von Spee, eine Adelsfamilie ursprünglich vom Niederrhein, besaß zahlreiche Anwesen in der näheren Umgebung, die sie auch heute noch ihr eigen nennen darf.Schloss „Linnep“ war zuletzt privater Wohnsitz des Landwirtes und CDU-Lokalpolitikers Clemens Graf von Spee (1929-2011) und seiner Familie.

Im Jahr 2008 übernahm das Ehepaar Isabella und Wilderich Freiherr von Kettler das Schloss.

Als Zugang zum Hauptgebäude dient heute eine ausladende Treppe über den Wassergraben. Der Hof davor ist als Vorburg befestigt und besteht aus einer Toranlage mit Wirtschaftsgebäuden.
Seit 2010 gibt es die Möglichkeit standesamtliche Trauungen im Schloss durchzuführen. Außerhalb der Ringmauer wurde ein modernes Gebäude errichtet, das für Feierlichkeiten angemietet werden kann.

Nach den erheblichen Sturmschäden in den letzten Jahren, wurde das Schloss und sein Umfeld in einen guten Zustand versetzt. Heute ist die gesamte Anlage von außen zu besichtigen. Auch der Innenhof ist begehbar. Parkmöglichkeiten gibt es z.B. vor der Waldkirche; von dort aus lässt sich die Umgebung durch weitflächige Felder, Wiesen und Wälder über verschiedene Rundwege erschließen.
Eine Zufahrt besteht von der Kölner Straße aus (hier die B 227).
Es handelt sich allerdings um eine private Straße, die zwar benutzt werden darf, aber aufgrund der schlechten Wegstrecke nicht empfehlenswert ist. Also entweder mit einem robusten Geländewagen befahren oder besser die Linneper Straße über Breitscheid benutzen.

Autor:

Ruth Zimmermann aus Mülheim an der Ruhr

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