Saarn startet durch
Comeback der Oldtimer

Heide Ternieden im Volvo 121 aus dem Baujahr 1962, den sie ihrem Mann Klaus aus dem gleichen Baujahr zum 60. Geburtstag geschenkt hat. | Foto: PR-Foto Köhring
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  • Heide Ternieden im Volvo 121 aus dem Baujahr 1962, den sie ihrem Mann Klaus aus dem gleichen Baujahr zum 60. Geburtstag geschenkt hat.
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Oldtimer-Fans und solche, die es noch werden wollen, sollten sich den 7. August vormerken. Denn an diesem Tag wird die aus 120 Mitgliedsbetrieben bestehende Werbegemeinschaft Saarn, zwischen 13 und 18 Uhr im Dorf an der Düsseldorfer Straße nicht nur zum verkaufsoffenen Sonntag, sondern auch zu einer Wanderfahrt legendärer Oldtimer einladen.

Im Mittelpunkt des Saarner Oldtimer Cups wird eine Präsentation stehen, die der Mülheimer Oldtimer-Experte und Oldtimer-Liebhaber Hartmut Mäurer moderiert. Bei einem Fototermin im Autohaus Audi Wolf gaben Mäurer und die beiden Werbegemeinschafts-Vorstände Marcel Leydag und Dennis Boehmke einen kleinen Einblick, der Lust auf mehr Automobilgeschichte zum Anschauen und Anfassen macht.
 

Kunstwerke auf vier Rädern

Zugegeben: Das 1957 gebaute Mercedes-Cabriolet SL 300, dass der Mülheimer Oldtimerfan Norbert Bartel seit zwölf Jahren sein Eigen nennt oder der 1962 gebaute Volvo 121, den die Mülheimer Heide Ternieden ihrem aus dem gleichen Baujahr stammenden Ehemann Klaus zum 60. Geburtstag geschenkt hat, reißen jede Abgasnorm und manche der alten Schätzchen aus den wirtschaftswunderbaren Fünfzigern oder aus den schwungvollen Sechzigern haben noch nicht mal einen Sicherheitsgurt. Doch die motorisierten Kunstwerke auf vier Rädern strahlen mit ihrem eleganten Design ein PS-starkes Lebensgefühl, dem sich auch notorische und umweltbewusste Fußgänger, Fahrgäste und Fahrradfahrer nicht entziehen können und wollen.

Die Autolegenden, die heute nur noch bei schönem Wetter ausgefahren und von gleichgesinnten und mit raren Ersatzteilen ausgestatteten Oldtimer-Clubmitgliedern in Schuss gehalten werden, stammen aus einer Zeit, als das Autofahren noch kein umweltzerstörendes Massenphänomen, sondern ein mobiler Traum von Freiheit und Wohlstand war. Doch dieser Traum war auch ein Luxus, der seinen Preis hatte, den sich nicht jeder leisten konnte. So kostete der 1957 gebaute Mercedes SL 300 als Neuwagen 32.000 Mark, als das durchschnittliche Brutto-Jahresgehalt der Westdeutschen gerade mal bei 5000 Mark lag. Auch von Stau und Blechlawinen konnte noch keine Rede, als 1955 in Mülheim gerade einmal 4438 PKWs registriert waren. 2022 sind es nach Angaben des städtischen Bürgeramtes 96.487 Personenkraftwagen, die neben diversen anderen Kraftfahrzeugen täglich über Mülheims Straßen rollen.

Aber bei der Saarner Oldtimer-Show am 7. August darf es dann ruhig noch einmal etwas mehr heiliges Blech sein. "Wir haben bisher 65 Anmeldungen und können vielleicht noch zehn bis 15 Fahrzeuge mitnehmen", erklärt Hartmut Mäurer. Oldtimer-Besitzer, die ihr rollendes Schätzchen am 7. August in Saarn dem interessierten Publikum präsentieren und an der Wanderfahrt teilnehmen möchten, können sich per E-Mail bei: info@werbegemeinschaft-saarn.de anmelden. "Wenn sich das Bonner Haus der Geschichte kurzfristig mit Konrad Adenauers Dienst-Mercedes anmelden würde, würden wir bestimmt nicht Nein sagen", betont Mäurer mit einem Augenzwinkern. Der Mercedes 300, in dem sich der erste (selbst führerscheinlose) Bundeskanzler chauffieren ließ, wurde zwischen 1951 und 1962 für einen Grund-Neu-Preis von 20.000 Mark gebaut. 

Zur Werbegemeinschaft Saarn

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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