Alle Osterfahrten auf der Ruhr abgesagt
Auch die Weiße Flotte liegt an der Leine
„Der März war immer unser buchungsstärkster Monat, und jetzt tut sich nichts mehr. Im Gegenteil, es laufen sogar Rückbuchungen ein“, berichten Joachim Exner, als Leiter der Betriebe der Stadt auch für die Weiße Flotte verantwortlich, und Marc Baloniak, Abteilungsleiter Tourismus bei der MST. Statt „Leinen los“ heißt es „Leinen fest“.
Zunächst einmal sind alle Osterfahrten abgesagt worden. Noch hat man den Saisonstart am 19. April im Blick, aber „bei realistischer Betrachtung“, so Baloniak im Gespräch mit der Mülheimer Woche, dürfte der kaum zu halten sein. Man werde jetzt noch einmal ein bis zwei Wochen warten, um nach dem weiteren Stand und Ausmaß der Corona-Pandemie eine verbindliche Entscheidung zu treffen, wann und wie es weiter- oder besser gesagt, losgeht.
Eine Entscheidung ist aber schon jetzt verbindlich getroffen. Die Touristinfo an der Schollenstraße ist geschlossen. Von Montag bis Freitag stehen die Mitarbeiter lediglich telefonisch von 10 bis 14 Uhr unter Tel. 0208 / 960960 zur Verfügung. Die Regelung gilt zunächst bis zum 19. April.
"Rückabwicklungen"
„Der Vorverkauf für die Weiße Flotte ist ja bereits im letzten Dezember angelaufen, und die Zahlen waren sehr ermutigend. Einige Sonderfahrten waren schon komplett ausverkauft“, blickt Marc Baloniak auf den Buchungsstand. Derzeit aber sei man mit „Rückabwicklungen“ beschäftigt. Auch das touristische Leben in unserer Stadt sei derzeit komplett lahmgelegt.
Das werde unwiderruflich auch drastische finanzielle Auswirkungen haben, die man, wie Baloniak feststellt, heute noch gar nicht absehen könne. Bei Charterfahrten der Weißen Flotte, etwa zu Familienfeiern oder Betriebsausflügen, wären nicht selten auswärtige Gäste in Mülheim, die zusätzlich in Hotels übernachten oder die Restaurants aufsuchen würden. „Alle touristischen Leistungsträger sind betroffen“, so der Tourismus-Experte der MST.
Einnahmeverluste
Große Einnahmeverluste gäbe es zudem bei der Stadthalle. Das Eventmanagement der MST musste einerseits zunächst alle öffentlichen Veranstaltungen wie etwa die Sinfoniekonzerte, weitere kulturelle Angebote oder Sondermärkte absagen, andererseits seien aber zahlreiche interne Buchungen wie Tagungen, Kongresse, Aufsichtsratssitzungen oder Firmenschulungen ebenso betroffen. „Wir wissen auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht, ob und in welchem Zeitrahmen das alles nachgeholt werden kann“, beschreibt Marc Baloniak, Nichts Genaues wisse man halt nicht.
Es sei durchaus möglich, dass, wenn vieles von dem, was zurzeit abgesagt wurde oder wird, zu bestimmten Zeiten gar nicht nachgeholt werden kann, weil dann die Kapazitäten nicht ausreichten. Aber auch hier gelte, dass man zunächst die weitere Entwicklung abwarten müsse.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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