Zum Wegschmeißen zu schade - Reparaturwerkstatt war ein Erfolg
Von Tobias Kral und Regina Tempel
Im September fand die Klimaschutzwoche mit vielen Aktionen statt. Ein äußerst beliebtes Angebot dabei war die Elektro-Reparaturwerkstatt, die zweimal ihre Türen öffnete. Hier wurden elektronische Kleingeräte repariert, die sonst meist im Müll landen, weil sich eine Reparatur im Fachbetrieb nicht lohnt. Die Resonanz regte dazu an, dieses Projekt dauerhaft in Mülheim zu etablieren.
Als Cornelia Schwabe von der Wertstadt mit ihrem Plan auf Heiner Brückner zukam, musste dieser nicht lange überlegen. Von der Idee, im Rahmen der Mülheimer Klimawoche kaputte Elektrogeräte zu reparieren, die man sonst nur noch wegschmeißen würde, war der Diplom-Ingenieur sofort begeistert.
Er sei „nicht nur von klein auf ein Bastler-Typ“, sondern er engagiere sich „auch gerne ehrenamtlich“. So kam es, dass der studierte Elektrotechniker die Wertstadt, Löhberg 35, besuchte, um defekten Elektrogeräten eine zweite Chance zu geben.
Zweite Chance für defekte Elektro-Geräte
An beiden Tagen war die Resonanz nicht nur groß, sondern auch durchweg positiv. „Teilweise ging es zu wie im Wartezimmer eines Arztes“, scherzte Brückner. Insgesamt konnte etwa die Hälfte der kaputten Geräte repariert werden. Das freute insbesondere die „Patienten“, deren Geräte nun wieder einsatzfähig sind. Daniele Marquard, die ihren defekten CD-Player mitbrachte, findet: „Man sollte nicht so viel wegschmeissen“. Seit zwei Jahren habe sie ihren CD-Spieler im Keller, „in der Hoffnung, dass jemand diesen repariert“.
Denn oft sind es nur Kleinigkeiten, weswegen zum Beispiel eine Fernbedienung nicht richtig funktioniert. Eine Reparatur beim Fachdienst lohnt oft bei Kleingeräten nicht. Meist reicht ein bisschen Fachverstand, um einfache Fehler zu beheben. Den muss man aber erstmal finden. Zuspruch kam jedenfalls von vielen Seiten. „Es hat sich bereits ein weiterer Bürger gemeldet, der sich ehrenamtlich für Reparaturen zur Verfügung stellt“, freut sich die Initiatorin Cornelia Schwabe.
Regelmäßige Reparaturwerkstatt in Planung
Nun gibt es Hoffnung, dass die Aktion regelmäßig stattfindet. Verschiedene karitative Einrichtungen beschäftigen sich derzeit mit dem Projekt. Und auch das Centrum für Bürgerschaftliches Engagement stand schon vor der Klimaschutzwoche in Gesprächen mit Interessierten. „So ein Angebot fehlt sicher in Mülheim“, meint CBE-Geschäftsführer Michael Schüring. Allerdings dürften die Erwartungen nicht zu hoch sein. „Wenn ein Teil defekt ist und ausgetauscht werden muss, wird es schwierig. Oft gibt es bei älteren Geräten nicht mehr entsprechende Ersatzteile“, weiß Schüring um die Probleme bereits bestehender Reparaturcafés. Nicht zuletzt muss man aufpassen, dass man den heimischen Fachbetrieben keine Konkurrenz macht.
Ehrenamtliche vom CBE gesucht
Aber die Mülheimer können sich Hoffnungen machen, dass es in naher Zukunft auch in Mülheim ein Reparaturcafé geben wird. Wer Interesse hat, dort ehrenamtlich mit zu arbeiten, kann sich im CBE unter Tel. 97068-0 melden.
Autor:Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr |
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