Wohnungsfrage und seelische Gesundheit bewegen die Arbeiterwohlfahrt
266 Frauen haben 2017 die Schwangerschafts- und die Schwangerschaftskonfliktberatung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) aufgesucht. Außerdem fanden 347 Zuwanderer und 750 Flüchtlinge Rat und Hilfe bei der AWO, deren Spielmobil im vergangenen Jahr 95 Mal für Spiel und Spaß angefordert wurde.
59 Mal waren AWO-Mitarbeiterinnen unterwegs, um Klassen und andere Schülergruppen vorbeugend über das Thema sexuelle Gewalt aufzuklären. 1280 Mülheimer ließen sich vom 1919 gegründeten Sozialverband in 59 Gruppenveranstaltungen über die Themen Geburt, Schwangerschaft und Sexualität informieren.
Diese Zahlen gehen aus den Arbeitsberichten der Arbeiterwohlfahrt hervor, die ihr Geschäftsführer Lothar Fink jetzt mit seinen Fachdienst-Kolleginnen Barbara Schäfer, Silke Eickelbaum, Annelie Randenberg und Melissa Odrljin präsentiert hat.
Plädoyer für einen sozialen Wohnungsbau
Fink nutzte die Gelegenheit, um für die Wiederbelebung und Förderung des sozialen Wohnungsbaus zu werben. „Der Wohnungsmarkt ist leer gefegt. Die Wohnungsfrage zieht sich durch alle unsere Beratungsangebote und betrifft unsere Klienten in besonders scharfer Form“, sagte Fink. Annelie Randenberg wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die AWO Mülheimer sucht, die bereit sind ein bis zwei Stunden pro Woche in die ehrenamtliche Begleitung von wohnungssuchenden Flüchtlingen und Zuwanderern zu investieren. Sie setzt dabei vor allem auf die Unterstützung bei der Online-Wohnungssuche und bei den Gesprächen mit potenziellen Vermietern.
Mit Blick auf die Jugendhilfe machte Melissa Odrljin deutlich, dass die Awo mit Projekten, wie Kraft-Kids, Schatzinsel, Kraftteens und der Familiensprechstunde, die am ersten Dienstag des Monats von 15 bis 15 Uhr im Familienzentrum an der Kurfürstenstraße 57 angeboten wird, dem verstärkten Bedarf nach Angeboten zu den Themen seelische Gesundheit sowie Orientierung im Gesundheits- und Sozialwesen Rechnung trägt.
Ihre im Bereich der Schwangerschafts,- Schwangerschaftskonfliktberatung sowie in der Partnerschaftschafts- und Sexualberatung tätige Kollegin Barbara Schäfer stellte die Schwangerschaftskonfliktberatung als einen sehr zeitintensiven Prozess dar. Immerhin, so Schäfer, werde diese Beratung in einem Drittel der Fälle von den betroffenen Paaren gemeinsam wahrgenommen.
Trotz der Synergieeffekte, die die AWO durch ihre enge Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund und dem Verein Hilfe für Frauen erzielt, sieht Schäfer im Bereich der vorbeugenden Aufklärungsarbeit in den Bereichen Sexualität und sexuelle Gewalt einen finanziellen Förderbedarf durch Sponsoren und Stiftungen. Mehr zum Thema unter: www.awo-mh.de Thomas Emons
Autor:Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr |
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