Wissenschaft trifft Mülheimer Innenstadt

Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer erstellt ein Konzept für eine mögliche Studie. | Foto: Michael Wolff
  • Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer erstellt ein Konzept für eine mögliche Studie.
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Die in den kommenden Jahren anstehenden Baustellen rund um die Innenstadt bewegen den betroffenen Handel. Wolfgang Pins, Center Manager des Forums, führte das zu einer Idee: den Innenstadt-Shuttle.

„Die Baumaßnahmen können schnell dazu führen, dass unsere Kunden uns nicht mehr optimal erreichen“, sagt Pins im Gespräch mit der MW. Um das zu verhindern, machte sich Pins Gedanken. Heraus kam, einen kostenfreien Shuttle-Verkehr von Punkten außerhalb der Innentstadt-Parkplätze für die Kunden zu schaffen.
„Ich bin Kaufmann, aber kein Verkehrsfachmann“, gibt der Praktiker zu. „Also, was lag näher, sich entsprechenden Sachverstand zu Hilfe zu holen“, erklärt Pins. Er suchte und fand in Professor Dr. Ferdinand Dudenhöffer von der Uni Duisburg/Essen einen sachkundigen Experten.

Erster Gedankenaustausch mit nahezu allen Beteiligten

Zu einem ersten Gedankenaustausch brachte Pins nahezu alle Beteiligten am vergangenen Mittwochvormittag zusammen. „Bei dem ersten Treffen saßen die Verwaltung, die Werbegemeinschaft Innenstadt, die medl und Professor Dr. Dudenhöffer mit seinem Team zusammen.“
Lediglich die MVG konnte aus terminlichen Gründen nicht teilnehmen. „Aber ich werde mit dem MVG-Geschäftsführer noch sprechen“, kündigt Pins an. Seine Idee ist, den Parkplatz an der Konrad-Adenauer-Brücke mit den 285 Plätzen dafür zu nutzen. Das Ergebnis des einstündigen Gesprächs bezeichnet er als „konstruktiv“.
Bis Ende Mai erstellt das Dudenhöffer-Team demnach ein Konzept für eine sogenannte Potentialstudie.
„In der werden zunächst alle Fakten aufgelistet: Wann wird wo gebaut und welche Parklätze stehen zur Verfügung? Wie sieht die Verkehrsführung aus? Welche formalen Hürden stehen der Idee im Weg und wie können sie gelöst werden. Welche rechtlichen Möglichkeiten zur Personenbeförderung müssen beachtet und welche Beförderungsmöglichkeiten können von der MVG zur Verfügung gestellt werden“, erklärt Prof. Dudenhöffer am Donnerstag auf Nachfrage der MW. Das Konzept beinhalte auch eine Kundenbefragung, betont der Professor. „Das schönste Angebot nutzt nichts, wenn die Menschen es nicht annehmen.“
Ende Mai stehe dann auch fest, wie hoch das Budget sein müsse. Dann müssten die Beteiligten in Mülheim entscheiden, ob das Projekt umgesetzt werden soll.
Die Dauer des Gesamtprojekts bezifferte der Experte auf rund fünf Jahre.
Nach einer Testphase von sechs Monaten würden die Ergebnisse noch einmal kontrolliert, um die „Akzeptanz der Bevölkerung noch einmal zu überprüfen. Unser Ziel ist es, Qualität zu liefern und keine Luftblasen zu produzieren.“
Beteiligt wären wissenschaftliche Mitarbeiter und Studenten. „Ich finde es beeindruckend, dass Herr Pins uns ins Boot geholt hat“, betont der Verkehrsexperte.

Wie kann eine schwierige Situation optimal gelöst werden?

„Eine derartige Studie haben wir noch nie gemacht.“ Sie sei eine „schöne Aufgabe. In einer Großstadt wie Mülheim herauszufinden, wie eine schwierige Situation optimal gelöst werden kann, reizt uns natürlich.“
Auch andere Großstädte im Ruhrgebiet ständen vor dem Problem, ein Sterben der Innenstadt zu verhindern, wenn lange Bauphasen anstünden.

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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