Pflegerin mit Herz
"Wir sind weit mehr als Popo-Abwischer!"
Jasmin Budick hat es geschafft. Die 24-jährige Styrumerin hat als Altenpflegerin in den Visitus-Seniorenwohngemeinschaften einen Beruf gefunden, der ihrer Persönlichkeit entspricht. "Hilfsbereitschaft ist Ihre größte Stärke!" bescheinigte ihr ein Profiltest der gemeinnützigen Weiterbildungsgesellschaft BBWE. Danach verschaffte sich Budick mit einem Praktikum und einer Ausbildung im Pflegeheim Franziskushaus Gewissheit darüber, dass Altenpflege für sie der richtige Beruf ist.
"Ich habe auch schon mal bei einem ambulanten Pflegedienst gearbeitet. Aber ich brauche Menschen um mich herum, denen ich helfen kann und mit denen ich zusammen arbeite", erklärt Budick, warum sie ihr beruflicher Weg 2016 zurück in die stationäre Pflege in den Visitus-Seniorenwohngemeinschaften an der Friedrichstraße führte. Hier kümmert sich die Altenpflegehelferin mit ihren Kollegen um zwölf Bewohner mit unterschiedlichem Pflegebedarf, die sich in den Wohnbereichen Nordsee und Ruhrpott ein Zimmer gemietet haben und darüber hinaus die gemeinsamen Aufenthalts- und Speiseräume nutzen.
"Die Altenpflege wird in der Öffentlichkeit oft zu negativ dargestellt. Denn sie ist ein vielseitiger Beruf, in dem man mit und für Menschen arbeitet und für sie Verantwortung trägt. Man muss seine Augen und Ohren überall haben. Wir sind also weit mehr als nur Popo-Abwischer", sagt Budick. Von den Senioren, die sie betreut, ein Lächeln geschenkt zu bekommen und die Dankbarkeit für ihre Hilfestellung zu spüren, "berührt mein Herz", wie Budick betont. "Das war für sie ein Gefühl wie Weihnachten", erinnert sich Budick an eine WG-Bewohnerin, die über das ganze Gesicht strahlte, weil ihr die Altenpflegerin abends einen heißen Kakao auf Zimmer brachte, den sich die Seniorin gewünscht hatte.
Ihr berufliches Selbstverständnis als Altenpflegerin beschreibt Jasmin Budick so: "Ich begleite Menschen. Ich bin für sie da, nehme mir Zeit zum Zuhören und Sprechen und ich schaffe ihnen damit ein Zuhause." Pflege. Das bedeutet für die 24-jährige Styrumerin nicht nur Grund- und Wundversorgung. Auch die Zeit für ein aufbauendes Gespräch, für ein gemeinsames Brettspiel oder die Organisation der Weihnachtsfeier gehören für sie genauso dazu.
Was gibt ihr die Kraft für ihre Arbeit? "Ich kann von meiner Arbeit leben. Aber Geld ist nicht alles. Das Materielle ist für mich nicht das Entscheidende. Wichtig ist mir, dass ich mit meinem Herzen bei der Arbeit bin und mit netten Kollegen zusammenarbeiten kann. Denn wenn die menschliche Atmosphäre im Team stimmt, ist die Arbeit gleich viel leichter", erklärt Budick.
Autor:Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr |
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