Realschule Stadtmitte
Wenn einer an den anderen denkt
Zwölf Schülerinnen, Lehrerinnen und auch zwei Schüler der Realschule Stadtmitte investierten am 2. Oktober einen Teil ihres freien Samstags, um 50 Herzkissen, die Form ist Programm, zu nähen.
Die Herzkissen werden im Rahmen des Schulprojektes "Herzen gegen Schmerzen" aus Mitteln des Fördervereins der Realschule Stadtmitte finanziert. Für ihre jüngste Nähaktion zugunsten brustkrebs-kranker Frauen bekamen die fleißigen Näherinnen und Näher von der Oberstraße außerdem 250 Euro aus der Kasse des von der DZ-Bank-NRW-Stiftung Aktive Bürgerschaft initiierten Projektes Sozial genial. Die Stiftung unterstützt soziales Engagement von Schülern in Nordrhein-Westfalen.
Sozialgeniale Herzenssache
Die Herzkissen-Aktion ist aus einer Näh-AG der Realschule Stadtmitte hervorgegangen, die sich immer wieder dienstags machmittags trifft, und von der Lehrerin Judith Massenberg und der Sozialarbeitern Ilka Käufer geleitet wird. Bisher haben die Mitglieder der Näh-AG 300 Herzkissen hergestellt, die mithilfe von Mülheimer Frauenärztinnen und Frauenärzten kostenlos an Brustkrebspatientinnen verteilt werden. Diese Herzkissen dienen der Druckentlastung
nach einer Brust-Operation und wirken durch die
Herzform als großartiger Seelentröster für die
Betroffenen, die diese Herzkissen oftmals lange
Zeit als ständigen Begleiter mit sich
herumtragen.
"Wir haben schon viele dankbare Rückmeldungen von brustkrebskranken Frauen bekommen. Manche von ihnen haben uns angerufen und vor Freude am Telefon geweint", berichtet Sabine Dilbat, die bei der samstäglichen Sondernähaktion zum Welttag des Brustkrebses als Zuschneiderin mit von der Partie war, obwohl sie freimütig einräumte, "dass Nähen nicht meine Leidenschaft ist."
"Bisher haben wir bereits 300 Herzkissen an Brustkrebspatientinnen verschenken können. Und ich gehe davon aus, dass wir mit unserem heutigen Nähtag noch einmal 50 neue Herzkissen an die örtlichen Frauenärztinnen und Frauenärzte verteilen und von ihnen an die betroffenen Frauen weitergeben lassen können", bilanziert Judith Massenberg Samstagmittag im Theatersaal der Realschule Stadtmitte, der sich für einige Stunden in ein Nähatelier verwandelt hat.
"Es ist toll, wenn man etwas Gutes tun kann!" (Lukas, Schüler der 8c an der Realschule Stadtmitte)
Der Näh-Nachwuchs ist um kein Wort verlegen, als er von der Mülheimer Woche nach seiner Motivation für die Sonderschicht in der Schule gefragt wird. "Ich finde es schön, kranke Frauen zu unterstützen. Außerdem ist die Atmosphäre hier sehr locker. Die Lehrerinnen sind nicht so streng, wie im Unterricht und man kann der Schulleiterin auch mal einen Witz erzählen", sagt Fünftklässler Eldian. Achtklässler Lukas sagt: "Ich nähe gerne und arbeite gerne an der Nähmaschine. Außerdem ist es toll, wenn man etwas Gutes tun kann." Ähnlich sieht das seine Klassenkameradin Rebbecca, die schon zum Nähprofi geworden ist, der auch zuhause regelmäßig und selbstständig an der Maschine ihrer Mutter näht. Sie betont: "Ich habe einfach Spaß am Nähen und daran, mit anderen zusammen, anderen Menschen zu helfen!"
Wer die Finanzierung der weiterhin genähten Herzkissen unterstützen möchte, kann dem Förderverein der Realschule eine steuerlich abzugsfähige Spende überweisen. Informationen dazu und zum Projekt Herzkissen finden Interessierte auf der Internetseite: www.rs-stadtmitte-mh.de der Realschule Stadtmitte, die telefonisch unter der Rufnummer: 020845570 oder auch per E-Mail an: rsstadtmitte@muelheim-ruhr.de erreichbar ist.
Autor:Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr |
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