Photovoltaik-Angebote prüfen
Was kostet eine Solarstromanlage?

Je leistungsstärker die Anlage, desto günstiger wird die Kilowattstunde. | Foto: Verbraucherzentrale NRW
  • Je leistungsstärker die Anlage, desto günstiger wird die Kilowattstunde.
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Solarstrom vom eigenen Dach bedeutet ein Stück Unabhängigkeit und macht das Wohnen klimafreundlicher. Auch finanziell kann er sich weiterhin lohnen. Denn der sogenannte Förderdeckel ist aufgehoben worden, so dass weiterhin Geld fließt für jede ins Netz eingespeiste Kilowattstunde.

Doch was kostet eine Photovoltaikanlage überhaupt? Mit einem aktualisierten Preisindex gibt die Verbraucherzentrale NRW unter www.verbraucherzentrale.nrw/photovoltaik-preise Orientierung. „Wir wissen, dass die Preisspanne bei Angeboten für Photovoltaikanlagen sehr breit ist“, erklärt die Mülheimer Beratungsstellenleiterin Christiane Lersch. „Die Preise in unserem Index helfen, die Summe einzuordnen, die ein Handwerksbetrieb veranschlagt.“ Sie rät zudem dringend, immer mehrere Angebote einzuholen.

Worauf dabei noch zu achten ist, hat sie zusammengetragen:

  • Keine Lösung von der Stange: Standardpakete passen nicht auf jedes Dach, jede Anlage muss individuell geplant werden. Ohne Vor-Ort-Termin ist das kaum seriös möglich. Denn bauliche Gegebenheiten und Schattenwürfe spielen genauso eine Rolle wie das Profil des Stromverbrauchs eines Haushalts. Nur mit diesen Informationen können Module, Wechselrichter und gegebenenfalls ein Batteriespeicher optimal geplant werden.
  • Groß ist wirtschaftlich: Wer finanziellen Spielraum hat, sollte die Dachfläche möglichst voll ausnutzen. Je größer eine Anlage ist, desto wirtschaftlicher ist sie letzten Endes, denn die doppelte Leistung ist nicht doppelt so teuer. So kosten vier Kilowatt im Schnitt 7.600 Euro, acht Kilowatt aber nicht 15.200, sondern nur 13.040 Euro. Auch hier hilft der Preisindex der Verbraucherzentrale bei der Einordnung.
  • Kompetenter Betrieb: Der beauftragte Betrieb sollte Fachkenntnis und Erfahrung in Sachen Photovoltaik nachweisen können. Das geht zum Beispiel mit Zertifikaten zu Aus- und Weiterbildungen oder regelmäßigen Schulungen bei Herstellern. Hilfreich ist es auch, wenn andere Kunden Auskunft über ihre Erfahrungen geben. Ideal ist ein Betrieb aus der Nähe. Das bedeutet meist kürzere Reaktionszeiten und weniger Aufwand bei Reklamationen, Reparaturen und ähnlichem.
  • Ausführliches Angebot: Das Angebot sollte alle Bauteile und Arbeitsschritte enthalten, die für Montage und Anschluss erforderlich sind. Auch alle Fristen und ein verbindlicher Termin, zu dem die Anlage ans Netz geht, gehören hinein. Zahlungen sollten immer erst vorgesehen sein, nachdem der Handwerksbetrieb die entsprechenden Lieferungen und Leistungen erbracht hat. Verbraucher sollten sich jedes Angebot in Ruhe erläutern und Lücken schließen lassen, bevor sie einen Auftrag erteilen.
  • Passkontrolle: Mit dem Photovoltaik-Anlagenpass und dem Photovoltaik-Speicherpass von Bundesverband Solarwirtschaft und Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke dokumentieren Handwerksbetriebe, dass sie alles nach dem Stand der Technik geplant und installiert haben. Auch, dass Anlage und Speicher bei Übergabe korrekt funktioniert haben, wird dokumentiert. Für Batteriespeicher ist zudem die Einhaltung des Sicherheitsleitfadens Li-Ionen-Hausspeicher empfehlenswert.

Gut informiert in die Gespräche mit Handwerkern gehen Verbraucher nach einer Energieberatung zu Solarstrom – als ausführlicher Vor-Ort-Termin oder kostenlos per Videoberatung. Anmeldungen sind möglich unter Tel. 0208 / 696 053-01 sowie unter Tel. 0211 / 33 996 555.

Oder über www.verbraucherzentrale.nrw/photovoltaik-preise

Die Energieberatung zu Hause und die Videoberatung finden statt im Rahmen des Projekts Energie2020 der Verbraucherzentrale NRW, das mit Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union gefördert wird.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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