Verbraucherzentrale informiert über Kostenfallen bei Onlinespielen
Wer heutzutage zum ersten Mal Spiele auf dem Smartphone oder dem Tablet ausprobiert, der wird sich vielleicht wundern. Gar nicht mehr so teuer. Viele Apps gibt es gratis. Aber Vorsicht: In diesen sogenannten "Free-to-play-Spielen" verstecken sich Kostenfallen. Darüber informiert die Verbraucherzentrale im Rahmen des diesjährigen Weltverbrauchertages.
In vielen Spielen können sogenannte "In-App-Käufe" getätigt werden. Damit können virtuelle Güter gekauft, Verbesserungen aktiviert oder ein neues Level freigeschaltet werden. Beim Spiel Candy Crush haben die Nutzer zum Beispiel nur eine bestimmte Anzahl an Zügen zur Verfügung. "Per Geld kann die Zahl der Züge vergrößert werden", erklärt Ariane Jessen von der Mülheimer Verbraucherzentrale.
Das gefährliche: Diese Zusatzoptionen kosten meist nur ganz kleine Beträge und sind damit für die Spieler ziemlich verlockend. Durch zusätzliche Zwischenwährungen schaffen die Entwickler zudem Verwirrung. "Man kauft sich mit seinem echten Geld dann erst ein Gold im Spiel, mit dem man wiederum Dinge im Spiel erwerben kann. Am Ende weiß man gar nicht mehr, wie viel Geld man tatsächlich dafür ausgegeben hat", sagt Jessen.
Seit Jahren führt die Verbraucherzentrale Veranstaltungen zu diesem Thema in Schulen durch, um die Jugendlichen ab der siebten Klasse für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Spielen zu sensibilisieren. "Wir zeigen den Kindern, wo diese Kostenfallen versteckt sind", sagt Ines Sterkenburgh.
Zudem haben die Expertinnen für die Eltern eine Liste mit Tipps zusammengestellt. Dort heißt es, dass Eltern auf keinen Fall ihre Kreditkartendaten an die Kinder weiter geben sollten. Wird am elterlichen Gerät gespielt, sollte dort noch keine Zahlungsart hinterlegt sein. Sonst reicht ein Klick und der Kauf ist abgewickelt. Der Expertentipp: In vielen Geschäften gibt es Prepaid-Karten für die großen Stores zu kaufen. Damit können Kinder feste Beträge von 15 oder 25 Euro für die Spiele einsetzen. "Es ist dadurch aber ein fester Rahmen gesetzt", sagt Ariane Jessen.
Auf der Internetseite (www.verbraucherzentrale.nrw/freetoplay) sind die zehn umsatzstärksten Spiele aufgeführt. Sie wurden allesamt von den Mitarbeitern gespielt. Über Screenshots werden die Punkte aufgezeigt, an denen Kosten entstehen können. Es bleibt eben doch nicht immer "free to play".
Autor:Marcel Dronia aus Mülheim an der Ruhr | |
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