UPDATE: Schon wieder Streik - Dienstag keine Busse und Bahnen - Not-Kitas eingerichtet - ver.di ruft zum nächsten Warnstreik auf

Die Bahnen bleiben am kommenden Dienstag in Essen und Mülheim in den Betriebshöfen. (Foto: PR-Foto Köhring)
  • Die Bahnen bleiben am kommenden Dienstag in Essen und Mülheim in den Betriebshöfen. (Foto: PR-Foto Köhring)
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Da die beiden bisherigen Verhandlungsrunden für die 2,3 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen ergebnislos geblieben sind, ruft die Gewerkschaft ver.di zu einem weiteren großen Warnstreiktag an zentralen Orten im öffentlichen Dienst auf. Die ÖD-Beschäftigten aus Ruhr-West sind am kommenden Dienstag, 10. April, zu einer großen Kundgebung nach Dortmund aufgerufen. 

ver.di will damit vor der nächsten Verhandlungsrunde am 15. und 16. April ein deutliches Zeichen setzen. Die dritte Runde müsse die Runde sein, in der die Blockade-Situation aufgelöst und ein tragfähiges Ergebnis erzielt werde, so Frank Bsirske, Vorsitzender der Gewerkschaft ver.di.
„Wie auch in der ersten Warnstreikwelle am 20. März in Essen und am 21. März in Mülheim und Oberhausen rechnen wir auch am 10. April mit großer Beteiligung aus dem Bezirk Ruhr-West“, erklärt Henrike Eickholt, kommissarische Geschäftsführerin des Bezirks.
Busse und Straßenbahnen bleiben an diesem Tag wieder im Depot. Auch in den weiteren Bereichen des öffentlichen Dienstes wird es Stilllegungen und erhebliche Einschränkungen geben. Zum Warnstreik werden alle Beschäftigten im Öffentlichen Dienst aufgerufen. Dies betrifft die Stadtverwaltungen einschließlich der Kitas und aller anderen Betriebsteile, die Betriebe der öffentlichen Ver- und Entsorgung, kommunale Krankenhäuser und Alteneinrichtungen, die Agentur für Arbeit, Jobcenter sowie öffentliche kulturelle Einrichtungen.
Die Streikenden sammeln sich an unterschiedlichen Standorten und fahren dann gemeinsam zur Kundgebung nach Dortmund.

Forderungen von ver.di

>>ver.di verhandelt diesmal eine reine Lohnrunde. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von sechs Prozent, mindestens aber 200 Euro monatlich.

>>Die Ausbildungsvergütung und die Praktikantenentgelte soll um 100 Euro angehoben werden. Außerdem soll die Regelung, dass Azubis nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung übernommen werden, wieder in Kraft gesetzt werden. Der Urlaub für Auszubildende soll von 28 auf 30 Tage erhöht werden.

>>Für Nachtarbeitszuschläge in Krankenhäusern wird eine Erhöhung um 20 Prozent gefordert.

>>Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen.

Was fährt? 

Die Fahrleistungen der Ruhrbahn werden wie im März entfallen.
Die Regional- und S-Bahnen fahren nach der Streckensperrung zwischen Duisburg und Essen während der Osterferien die Bahnhöfe an und können ausfallende Bus- und Bahnverbindungen punktuell ersetzen. Beispiele für Mülheim: Mit den S-Bahnen S1 und S3 erreichen Sie von Mülheim Hbf die Haltestellen MH-West und MH Styrum sowie die Nachbarstädte Essen, Duisburg und Oberhausen mit den RegionalExpress-Linien RE1, RE2, RE6 und RE11. Beispiele für Essen: Statt Tram 109 Steele / Richtung Hbf: S 9; statt Bus 142 Kettwig / Richtung Innenstadt: S 6; statt Tram 101/103 Borbeck / Richtung Innenstadt: S9/RE 14.

Städtischer Ausstand

Im Rahmen des Warnstreiks werden auch Teile der Stadtverwaltung „lahmgelegt“. Stadtsprecher Volker Wiebels: "Es ist davon auszugehen, dass es an diversen Servicestellen der Stadtverwaltung Einschränkungen bis hin zu Schließungen geben wird". Daher seine Empfehlung: "Sollten sie eine aufschiebbare Angelegenheit bei der Stadt klären wollen, so warten sie bestenfalls bis zum Folgetag“.

Die Stadtbibliothek im MedienHaus und die Schul- und Stadtteilbibliotheken in Heißen und Styrum werden in jedem Fall geschlossen bleiben. Die geplante Vernissage zur Ausstellung "Menschen im neuen Emschertal" wird um eine Woche auf Dienstag, 17. April, 18.30 Uhr (3. Etage der Stadtbibliothek im MedienHaus) verschoben.

Am Dienstag bleibt auch das Bürgeramt an der Löhstraße aufgrund des Warnstreiks geschlossen. Lediglich das Terminkundengeschäft ab 14.30 Uhr kann abgewickelt werden, allerdings ohne die übliche Gewährleistung der Termintreue.

Das Standesamt bleibt wie üblich geöffnet. Es ist jedoch mit längeren Wartezeiten zu rechnen.

Die Bürgeragentur ist geöffnet. Die telefonische Erreichbarkeit des städtischen Kommunikationscenters ist mit Einschränkungen sichergestellt.

Not-Kitas eingerichtet

Aufgrund des Warnstreiks im öffentlichen Dienst werden am kommenden Dienstag, 10. April, auch die Mülheimer Kitas bestreikt.
Die gute Nachricht für alle Eltern: Es können sämtliche 540 Kinder, für die ein Betreuungsbedarf angezeigt wurde, in Not-Kitas betreut werden. Hier die Auflistung, zunächst die Stamm-Kita und folgend nach dem Doppelpunkt gefettet die Not-Kita.

William-Shakespeare-Ring, Werdener Weg: Kuhlendahl.
Kämpchenstraße, Adolfstraße, Hans-Böckler-Platz, Uhlandstraße, Dickswall, Ritterstraße: Auerstraße.
Bülowstraße, Richard-Wagner-Straße, Friedhofstraße, Neptunweg: Schmale Straße.
Theoder-Suhnel-Straße, Blücherstraße 135, Folkenborntal: Blücherstraße 75.
Schlägelstraße, Kaiser-Wilhelm-Straße, Howadtstraße, Heidestraße: Friedrich-Karl-Straße.
Barbarastraße, Aktienstraße, Nordstraße 85, Nordstraße 90, Otto-Hahn-Straße, Boverstraße, Mühlenstraße, Denkhauser Höfe: Sellerbeckstraße.
Lehnerfeld, Viehgasse, Erlenweg: Solinger Straße.

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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