Unsichtbare Gefahr Kohlenmonoxid

Feuerwehrmann Thorsten Drewes gibt wichtige Tipps zu Vorbeugung und Rettung. 
Foto: Feuerwehr Mülheim an der Ruhr
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Drei Fragen an…Thorsten Drewes, Feuerwehr Mülheim

Innerhalb von nur 24 Stunden kam es in Mülheim zweimal zu Vergiftungen durch Kohlenmonoxid. Die Mülheimer Woche sprach mit Thorsten Drewes von der Berufsfeuerwehr Mülheim an der Ruhr über die unsichtbare Gefahr.

1. Warum ist Kohlenmonoxid so gefährlich?

Kohlenmonoxid (CO) ist ein Gas und entsteht bei einer unvollständigen Verbrennung. Es breitet sich in geschlossenen, nicht gelüfteten Räumen sehr schnell aus. Ursachen können defekte Heizungsanlagen sein. Da ist es übrigens egal, ob mit Gas, Öl oder Holz betrieben. Auch die Auspuffabgase der Kfz enthalten CO. Holzkohlegrills erzeugen ebenso Kohlenmonoxid, also nicht in geschlossenen Räumen betreiben!
CO ist deswegen so gefährlich, weil es sich im Blut an das Hämoglobin bindet und dort den Sauerstoff verdrängt. Im Prinzip ersticken sie innerlich. Bereits geringe Mengen können lebensgefährlich werden. Kohlenmonoxid ist aber auch absolut geschmack-, geruch- und farblos, mit den menschlichen Sinnen also nicht wahrnehmbar.

2. Was sind die Symptome? Was tun?

Eine leichte Vergiftung verursacht Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen. Eine schwerere Vergiftung kann starke Kopfschmerzen, Herzrasen, Benommenheit, Verwirrungsgefühl hervorrufen. Bei stark erhöhter Konzentration Bewusstlosigkeit, Krämpfe. Das kann zum Tod führen.
Rettungsmaßnahmen: Sofort die 112 anrufen und die Feuerwehr alarmieren! Wir sind spätestens nach acht Minuten da. Egal wo in Mülheim. Oft sind wir deutlich eher vor Ort und können noch schneller helfen. Wenn Sie in der Zwischenzeit noch die Vergifteten aus der Gefahrenzone bringen können, wäre das eine Eins plus! Allerdings muss ein Ersthelfer unbedingt seinen Eigenschutz beachten. Gefährden Sie sich nicht selbst!

3. Kann man sich schützen?

Man kann durchaus vorbeugen. Bei den jüngsten Fällen haben unsere mitgeführten Gasdetektoren sofort voll Alarm geschlagen. Es gibt Kohlenmonoxid-Warner mit einem akustischen Alarmsignal bei einer gefährlichen CO-Konzentration. Hier sollte man sich im Fachhandel beraten lassen. Sie werden nicht an der Decke, sondern auf halber Höhe an der Wand angebracht, denn CO ist etwa gleich schwer wie Luft. Das ideale Frühwarnsystem, leider sind diese Warner noch nicht Pflicht wie ab dem 1. Januar die Rauchmelder.
Unbedingt sollten Sie ihre Heizung durch Fachpersonal regelmäßig warten lassen. Die Überprüfung durch den Schornsteinfeger ist ebenfalls sehr wichtig. Blockieren Sie keine Lüftungen.
Mit diesen Maßnahmen sorgen Sie für mehr Sicherheit und können Leben retten.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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