Von Abel, Verstehgeräten und Plapperosolen
Und wieder habe ich nachgedacht …

Foto: Original: Brueghel, Kinderspiele (Ausschnitt)

145. Schlagzeile: Angeblich Ungelenker beim Zehenlutschen erwischt!
146. Dass Kain seinen Bruder erschlug, ist ein Abelglaube. Kainer schlug Abel.
147. Mit der Erde stimmte von Anfang an was nicht! Erst war sie ein Paradies, dann ein Überschwemmungsgebiet, dann eine Scheibe, dann der Mittelpunkt des Weltalls, später aber doch nur ein Trabant der Sonne am Rande der Milchstraße, nicht unbedingt von Gott erschaffen, aber von Einstein erklärt.
148. Der Nutzen meiner Hörgeräte ist im Ernstfall ziemlich gering und lässt sich folgendermaßen auf den Punkt bringen: Meine Hörgeräte versetzen mich in die Lage, das, was ich nicht verstehe, wenigstens laut zu hören. Besser wären für mich allerdings angenehm leise Verstehgeräte.
149. Ich feire mittlerweile Weihnachten in so einem übertragenen Sinn, dass man eigentlich nicht genau sagen kann, was ich da feire.
150. Bevor Sie einen Krankenhausaufenthalt ins Auge fassen, sollten Sie sich rechtzeitig bei Ihrem Hausarzt für eine KEP-Prüfung anmelden. Der Hausarzt wird Ihnen bei dieser lebenswichtigen Krankenhauseignungsprüfung alle Lebensmittelverpackungen, die Sie im Krankenhaus erwarten, vorlegen und kontrollieren, ob Sie imstande und willens sind, diese raffinierten Schächtelchen, Döschen und Brotscheiben in verschlossenen Folien täglich mehrfach lediglich unter Zuhilfenahme ihrer Brille und Ihrer Finger zu öffnen. Sie haben natürlich diesen ganzen Packungsklüngel selbst konfiguriert, wenn auch nicht als Döschen, sondern als Frischkäse, Honig, Erdbeermarmelade usw. Wenn Sie alles geöffnet haben, packt Sie selbst beim Ei die Wut, weil Sie auch da gezwungen sind, die Verschalung zu öffnen, um an das Gewünschte zu gelangen.
151. Ja, da hat man wieder einen neuen Ismus: »Possibilismus« bezeichnet jetzt die Welthaltung des Möglichen. Ein Hans Rosling soll den Begriff erfunden haben. Aus dem Englischen für deutsche Zungen lecker zubereitet ist das eigentlich dasselbe wie Realismus, aber klingt tausendmal spektakulärer. Kanzlerin Merkel soll eine Possibilistin sein! Ich finde das unmöglich!
- Übrigens verbreiten sich neue Begriffe pandemieartig durch Mediosole wie gesprochene und geschriebene Nachrichten, aber noch mehr durch Plapperosole der Hörer und Leser.
152. Die meisten großen Ideen sind nicht das Ergebnis jahrelangen Nachdenkens, sondern schossen ihrem Schöpfer zufällig ins Hirn. Für den Erfolg beim Publikum ist jedoch entscheidend, dass man genau das nicht zugibt. Sonst wäre man ja nicht der Schöpfer. Das könnte dann ja jedem passieren. Das wäre zu einfach.
153. Meist leidet man unter den typisch menschlichen Verhaltensweisen der anderen.
154. Dieselben Wissenschaftler, die nicht verhindern konnten, dass das Virus sich so rasant ausbreitete, führen uns durch die Krise. Sind es dieselben? Nein, nicht mal die Viren sind bald dieselben.
155. Seit ich täglich 3 Gramm der neuseeländischen Grünlippmuschel zu mir nehme, kann ich wieder schmerzfrei Akkordeon spielen. Leider nehmen die Komplikationen mit den Trommelfellen meiner Frau seither zu.
156. Die meisten großen Ideen sind nicht das Ergebnis jahrelangen Nachdenkens, sondern schossen ihrem Schöpfer zufällig ins Hirn. Für den Erfolg beim Publikum ist jedoch entscheidend, dass man genau das nicht zugibt. Sonst wäre man ja nicht der Schöpfer. Das könnte dann ja jedem passieren. Das wäre zu einfach.
157. Ich leide unter den typisch menschlichen Verhaltensweisen der anderen. Manchmal auch der meinigen.
158. Die Schwerhörigkeit macht sprachliche Äußerungen zu einem rein klanglichen Ereignis. Wenn auch in der Intensität mitunter stark eingeschränkt, hören wir alle Parameter eines klanglichen Ereignisses und schließen daraus auf die Bedeutung.
159. Man will dir immer weismachen, es gäbe viel zu tun. In Wirklichkeit gibt es mehr zu lassen als zu tun, z.B. auch das Leben. 1.1.2021
160. Die Presse ernährt sich wie die Klagelieder des täglichen Geschwätzes vom unendlichen Nachschub an Fehlerhaftem, an Nichtperfektem. Das ist aber für manche nahezu alles.
Mein Rat: Suche stattdessen lieber das für dich Gelungene und erfreue dich daran!

Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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