Unbekannter spricht Kinder an - Diskussion eskaliert im Internet

Die Geschichte beginnt am Donnerstag, 23. Januar: Besorgte Eltern berichten, dass ein Kind nahe der Pestallozi-Schule von einen Unbekannten angesprochen wurde. Der versuchte, die Schülerin mit Süßigkeiten in sein Auto zu locken. Doch das clevere Mädchen lief sofort zur Schule zurück und erzählte dort von dem Lockversuch. Die Schule informierte umgehend alle Eltern und Polizei.

Bereits kurz danach begann die Polizei Essen/Mülheim mit ihren Ermittlungen. Zusätzliche Streifenwagen beobachteten das Umfeld. „Die Ermittlungen laufen noch“, sagt Polizeisprecher Peter Elke gestern auf Nachfrage der MW. Doch bislang seien noch keine konkreten Anhaltspunkte vorhanden, die auf eine mögliche Straftat hinwiesen.

Nach der sachlichen Information der Schulen an die Eltern begann die Diskussion in den sozialen Netzwerken. Wenig später erhielt die Polizei zahlreiche Hinweise auf ähnliche Vorgänge. „Bislang ist sicher, dass die unterschiedlichen einzelnen Vorfälle in keinerlei Zusammenhang stehen“, so Elke. Vielmehr scheine es eine Häufung verschiedenster Wahrnehmungen zu geben, die unabhängig voneinander zu betrachten seien.

Möglicherweise trage die aktuelle, heftige Diskussion in den sozialen Netzwerken dazu bei, dass diese Beobachtungen miteinander verknüpft werden. Gepaart mit der stets vorhandenen Sorge um die Jüngsten in der Gesellschaft sei eine Atmosphäre entstanden, die Eltern und Lehrer in Unruhe versetzten.

„Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass das Bekanntwerden eines verdächtigen Vorfalls stets eine Häufung ähnlicher Schilderungen mit sich bringt. Oftmals handelt es sich um alltägliche Situationen, die aufgrund der gelenkten Wahrnehmungen und Ängste falsch bewertet werden“, so der Sprecher der Polizei. Auch bei den aktuellen Vorgängen haben sich einige Hinweise als harmlose Handlungen zwischen Eltern und Kindern herausgestellt. Das heiße aber nicht, dass die Polizei die Hinweise ignoriere, betonte Elke.
Die Polizei ermittele mit Hochdruck die genauen Umstände der angezeigten Vorfälle. „Wir nehmen die Sorgen der Eltern sehr ernst“, sagt Elke.