Ökumene
Trauerbegleitung links der Ruhr

Sie arbeiten haupt- und ehrenamtlich in der Trauerbegleitung (v.l.): Delia Blömer, Andela Canzler-Hiegemann, Bernd Heßeler, Andrea Schlüter und Christoph Pfeifer im Saarner Gemeindehaus an der Holunderstraße 9. | Foto: Thomas Emons
  • Sie arbeiten haupt- und ehrenamtlich in der Trauerbegleitung (v.l.): Delia Blömer, Andela Canzler-Hiegemann, Bernd Heßeler, Andrea Schlüter und Christoph Pfeifer im Saarner Gemeindehaus an der Holunderstraße 9.
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Weil es immer weniger Pfarrer und Priester gibt, sind jetzt zunehmend auch engagierte und qualifizierte Laien in der Seelsorge gefordert. In Saarn hat sich ein ökumenischer Kreis von Trauerbegleitern gebildet, um eine Anlaufstelle für Menschen zu schaffen, die einen geliebten Menschen verloren haben.

Die Trauerbegleiter haben eine vom Bundesverband der Trauerbegleiter zertifizierte Ausbildung durchlaufen, die sie im Dialog mit trauernden Menschen  sprachfähig macht. Zu diesem Kreis gehören aber auch Menschen, die sich hauptberuflich mit Seelsorge und Psychotherapie beschäftigen, etwa Pfarrer Christoph Pfeifer aus Saarn, Gemeindereferentin Andrea Schlüter aus Broich oder Diakon Martin Bader aus Speldorf.

"Wir können keine Psychotherapie ersetzen, wenn Menschen nach dem Tod eines Angehörigen in eine handfeste Depression abrutschen, aber wir können Menschen in ihrer Trauerarbeit eine Stütze sein", sagt Beerdigungsleiter und Trauerbegleiter Bernd Heßeler. "Es ist wichtig, dass trauernde Menschen immer wieder, auch nach dem Ende des klassischen Trauerjahres, über ihren lieben Verstorbenen sprechen können. Denn Trauer kostet Kraft und braucht Zeit", sagt Psychotherapeutin Dr. Britta Dickhoff, die selbst vor 26 Jahren ihren Sohn Stefan verloren hat.

"Unsere Arbeit wird geschätzt und angenommen. Viele Betroffene kommen auf Empfehlung von Ärzten, Kliniken und Notfallseelsorgern zu uns, die nur die Erstversorgung der Hinterbliebenen leisten können", erklärt Christoph Pfeiffer.
Was 2017 mit einem Gesprächsangebot auf dem katholischen und evangelischen Friedhof in Saarn begonnen hat, ist inzwischen um eine Trauercafé, Gesprächskreise, eine Besinnungsfahrt, Fortbildung für Trauerbegleiter und einen Telefonkontaktkreis erweitert worden. "In unseren Gruppen arbeiten wir auch mit Bewegung, Musik, Resilienz-Literatur und Kunst", berichtet Heßeler.

"Und weil sich viele Hinterbliebene nach der sechsmonatigen Gruppe eine dauerhafte Anbindung wünschen, werden wir im kommenden Frühjahr ein Quartalstreffen für Hinterbliebene anbieten, die bereits aus ihrer akuten Trauerphase herausgetreten sind", blickt Pfarrer Christoph Pfeiffer in die Zukunft. Apropos Zukunft. Angesichts von sich auflösenden Familienstrukturen und der zunehmenden Vereinzelung, ist Pfeifer davon überzeugt, "dass Angebote wie das unsere immer wichtiger werden."

Die ökumenischen Trauerbegleiter Links der Ruhr laden am 26. November um 17 Uhr zum Ökumenischen Trauercafé ins Evangelische Gemeindehaus an der Holunderstraße 9 in Saaern ein. Auskunft geben: Bernd Heßeler unter der Rufnummer 0208-30160835, Pfarrer Christoph Pfeiffer unter der Rufnummer 0208-43909274 und Gemeindereferentin Andrea Schlüter unter der Rufnummer 0208/380093. Mehr zum Thema findet man auch auf den Internetseiten: www.mariae-himmelfahrt-mh.de und: www.ev-kirche-broich-saarn.de. Eine Mail können Interessierte an: bhesseler.oekumtraube@web.de richten.

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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