Aus der Praxis des Evangelischen Krankenhauses
Stundenlanges Herzrasen
Hubert K. hat schon seit Jahren immer wieder Herzrasen. Das beunruhigt ihn und er geht zum Arzt, dieser kann aber nichts feststellen. Doch als das Herzrasen an einem Tag einfach nicht aufhört und über Stunden anhält, ruft Hubert K. den Notarzt. In der Notaufnahme wird im EKG ein Vorhofflimmern diagnostiziert. „Das ist die häufigste Herzrhythmusstörung“, weiß Dr. Iskandar Djajadisastra, Chefarzt der Kardiologischen Klinik im Evangelischen Krankenhaus Mülheim (EKM).
„Es ist wichtig, sie frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, unter anderem um das Schlaganfallrisiko zu senken.“,
sagt Iskandar Djajadisastra. Vorhofflimmern kann außerdem zu Pumpstörungen des Herzens, einer sogenannten Herzschwäche führen. Ursachen für diese Erkrankung können eine unbehandelte Überfunktion der Schilddrüse, andere Herzerkrankungen wie Herzmuskelschwäche oder Klappenerkrankungen sowie ein Schlaf-Apnoe-Syndrom sein.
Wie geht man vor
„Es gibt im Wesentlichen zwei Behandlungsmöglichkeiten“, sagt Dr. Djajadisastra. Das Vorhofflimmern kann medikamentös behandelt werden oder mit einer Katheterablation. „Wir entscheiden gemeinsam mit der Patientin oder dem Patienten, was für sie oder ihn die beste Option ist.“ Die medikamentöse Behandlung ist eine Dauertherapie.
Hubert K. entscheidet sich für die Ablation. Es wird ein zeitnaher Termin vereinbart. „Der Eingriff dauert in der Regel circa 60 Minuten und die Patientin oder der Patient bleibt eine Nacht im Krankenhaus“, sagt der Chefarzt. Bei einer solchen Katheterablation wird mit Hilfe von Kälte oder Hitze per Hochfrequenzstrom das betroffene Herzmuskelgewebe verödet.
Gute Aussichten
Bei Hubert K. verläuft der Eingriff komplikationslos. „Die Chancen liegen bei 60 bis 80 Prozent, dass nach diesen Eingriff das Vorhofflimmern nicht wieder auftritt. Manchmal sind aber auch weitere Ablationen notwendig.“
Hubert K. soll sich nach dem Eingriff eine Woche schonen, danach kann er sein Leben wie gewohnt weiterleben. „Es ist allerdings gut, wenn die Betroffenen Alkohol vermeiden und – falls sie übergewichtig sind – kontrolliert abnehmen“, sagt Dr. Djajadisastra
Autor:Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr |
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