Probleme durch OpenStreetMap
Stadt sieht Gefahr für die Natur

Detailliert und von allen zu bearbeiten sind die Karten von OpenStreetMap. | Foto: Screenshot OpenStreetMap
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Mehrere Millionen Mitglieder nutzen mittlerweile bewusst oder unbewusst in ihrer Freizeit den kostenlosen Kartendienst OpenStreetMap, der Google Maps Konkurrenz bieten möchte. Mit unzähligen Freiwilligen möchte OpenStreetMap den Globus vermessen und mit völlig freiem Kartenmaterial abbilden.

Während Google Mapszwar kostenlos nutzbar ist, aber nicht beliebig verändert werden darf, erheben Mitglieder von OpenStreetMap die Geodaten selbst und können zusätzliche Informationen wie Sehenswürdigkeiten, Müllbehälter oder auch Schleichwege eigenhändig ergänzen. Bei diesem sogenannten „Mapping“ kann jeder durch das Sammeln von GPS-Daten einen Beitrag zur Vollständigkeit und Aktualität der Karten leisten.

Schleichwege belasten oft die Natur

Auch in Mülheim wird fleißig an der Kartierung gearbeitet. Da alle Mitglieder die lizenzfreie Karte gleichermaßen bearbeiten und beispielsweise Wege und Straßen anlegen dürfen, werden jedoch auch Wege in der Karte angezeigt, die nicht für den öffentlichen Verkehr geeignet sind. Besonders auf privaten Grundstücken oder in Schutzgebieten kann dies zu Problemen führen. So stellt zum Beispiel das Betreten von Flächen außerhalb ausgebauter Straßen und Wege in einem Naturschutzgebiet eine Ordnungswidrigkeit nach Landesnaturschutzgesetz dar.

Werden solche Informationen bei der Erhebung oder Bearbeitung der Kartendaten nicht berücksichtigt, werden unter Umständen Trampelpfade in einem Naturschutzgebiet als begeh- und zum Teil befahrbare Wege ausgewiesen. Die Nutzung dieser Wege zum Spazierengehen, Radfahren oder Reiten schadet zunehmend der unter Schutz stehenden Natur und Landschaft in diesem Gebiet.

Das Amt für Umweltschutz ist kürzlich auf diese Problematik aufmerksam geworden und hat begonnen, Attribute von Wegen in geschützten Biotopen zu aktualisieren. Dabei wird absichtlich davon abgesehen, die betroffenen Abschnitte aus der Karte zu löschen. So soll verhindert werden, dass sie durch andere Nutzer versehentlich neu angelegt werden. Stattdessen werden vorhandene Daten bearbeitet und ein Hinweis auf die Lage im Naturschutzgebiet hinterlassen, um andere Mitglieder zu informieren und das „Mapping“ konstruktiv zu gestalten.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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