"Spurensuche" als Buch erschienen
Unter dem Titel „Spurensuche“ ist eine eindruckvolle und lesenswerte Dokumentation über 95 Mülheimer Straßennamen und Plätze entstanden. Vor allem die Schicksale, der Menschen, nach denen die Straßen benannt wurden, stehen im Vordergrund.
„Begonnen hat alles im vergangen Jahr“. erläuterte Peter Michael Schüttler, von der Heinrich-Thöne-Volkshochschule (VHS). „Im Rahmen der Local Hero-Woche kam die Frage auf, warum die Straße X eigentlich so heißt.“
Daraus entwickelte sich ein VHS-Kurs, deren neun Mitglieder sich in zwei Semestern damit beschäftigten, 95 Straßennamen und Plätze näher zu untersuchen. Im Focus des Kurses standen dabei Personen, die einen Bezug zu Mülheim hatten. „Man kann so vieles über die Namen finden“, sagte Hans-Dieter Strunck, einer der Autoren. „Vor allem aber das Stadtarchiv und das Amt (61) für Geodaten, Vermessung, Kataster und Wohnbauförderung standen uns jederzeit für Auskünfte zur Verfügung“, betonte er. „Alle Kursteilnehmer haben sich über diese Hilfsbereitschaft gefreut - und sie gern genutzt.“ Die Archive der Stadt nannte er unglaublichen Fundus in Sachen Stadtgeschichte.
Hilfreich sei aber auch das Buch von Wolfgang Meißner „Vom Adlerhorst bis Zwischen den Gärten“ des Mülheimer Geschichtsvereins gewesen. Es lieferte wichtige Grundlagen für alle bis 1999 existierenden Straßennamen. In der „Spurensuche“ finden sich auch die Straßennamen, die seitdem nach Personen benannt worden sind.
„Das Buch ist eine Besonderheit und Seltenheit“, meinte Mülheims Kulturdezernent Peter Vermeulen gestern bei der Vorstellung des Buches in den Räumen der VHS. „Man liest sich ganz schnell fest. Das Buch ist spannend geschrieben, sehr gut lesbar und unterhaltsam“, betonte der Dezernent. Zudem entspreche es sogar wissenschaftlichen Ansprüchen.
„Es war richtig spannend, welche Schicksale sich hinter den Menschen auf den Straßennamen herauskristallisierten“, sagte Günter Tibben. Auch er ist einer Autoren des Buches.
Tibben erinnerte an den Charlyweg, der im Jahr 2000 nach einem Bewohner der Theodor-Fliedner-Stiftung benannt worden ist. Charly sei ein Original im Ortsteil Selbeck gewesen, der mit seinem schwarz-gelben Stock oft die Straßen gereinigt hat. Er starb in den achtziger Jahren, nachdem ein Motorrad ihn überfahren hatte.
Dank der Zusammenarbeit mit dem Bildungsträger Arbeit und Leben liegen die bisher nur im Internet veröffentlichten Fakten nun in gedruckter Form vor. Das Buch ist ab heute in den inhabergeführten Buchhandlungen in Mülheim erhältlich.
Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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