Selbsthilfe in Zeiten von Corona
Sind Gruppentreffen weiterhin möglich?

Die meisten Treffen der Selbsthilfegruppen in Mülheim laufen Corona-konform weiter. | Foto: Symbolbild: Grafschaft Bentheim
  • Die meisten Treffen der Selbsthilfegruppen in Mülheim laufen Corona-konform weiter.
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Corona bedroht das Leben aller Menschen rund um den Globus, vor allem das der Menschen mit Vorerkrankungen und das der Älteren. Auch wenn diese neuartige Krankheit jetzt im allgemeinen Fokus steht, so bleiben die bereits vorhandenen chronischen Krankheiten eine Belastung für die Menschen, die betroffen sind. Durch die notwendigen Kontakteinschränkungen nimmt die Zahl der psychischen Belastungen für viele Menschen derzeit nachweislich zu, gleiches gilt für häusliche Gewalt, Alkoholkonsum und Vereinsamung. Daher bleibt Selbsthilfe in Gruppen der wichtiger Bestandteil des Gesundheitssystems, zu dem sie sich in den letzten gut 15 Jahren etablieren konnte.

Der Besuch einer Selbsthilfegruppe, unabhängig vom zu Grunde liegenden gemeinsamen Thema, verbessert und stabilisiert nachweislich die Gesundheit bei chronischen Erkrankungen und sozialen Belastungen. Für Menschen in Selbsthilfegruppen zum Thema Sucht oder auch Depression kann die regelmäßige Teilnahme sogar lebensrettend wirken, das hat sich in Zeiten von Corona nicht geändert.

Der nordrheinwestfälische Gesundheitsminister hat die Selbsthilfegruppen als wichtig eingestuft und auch im November Selbsthilfe-Gruppentreffen weiterhin erlaubt. Für die Treffen von Selbsthilfegruppen gelten Schutzmaßnahmen, die im landesweiten Hygienekonzept für NRW festgeschrieben sind. Zusätzlich zu den durch die Gruppen bereits umgesetzten Regeln wie Abstand, regelmäßiges Lüften (einige Gruppen haben dafür extra eine kleine Eieruhr angeschafft) und der Nachverfolgbarkeit der Kontaktpersonen gilt im November in Mülheim die Maskenpflicht auch am Sitzplatz. Zu beachten bleibt außerdem das Hausrecht dessen, bei dem die Gruppentreffen stattfinden.

Das bedeutet eine weitere Erschwernis für Gruppen, die in Senioreneinrichtungen oder in Krankenhäusern tagen. Anderen Gruppen werden die angestammten Räume durch die Abstandsregeln zu klein. Bei der Suche nach alternativen Räumen unterstützt das Selbsthilfe-Büro (Tel. 0208/3004814). Auch hat die Videokonferenz in Selbsthilfegruppen Einzug gehalten. Bei der Erprobung und Anwendung dieses neuen Tools unterstützt das Selbsthilfe-Büro ebenfalls.

In Mülheim ist es mit Hilfe von Unterstützern wie unter anderem der P.I.A. und dem EKM aber auch durch viel Eigeninitiative gelungen, dass sich alle Selbsthilfegruppen zu den Erkrankungen Sucht sowie Depression treffen können, so sie das wollen.

Zur konkreten Situation der Selbsthilfegruppen in Mülheim führt das Selbsthilfe-Büro derzeit eine Befragung durch. Auch sind an Selbsthilfe interessierte Menschen mit Ihren Anfragen weiterhin im Selbsthilfe-Büro willkommen. Und die Unterstützung von Ideen zur Gründung weiterer Selbsthilfe-Gruppen geht weiter, vielleicht gibt es ja dann schon bald eine Selbsthilfe-Gruppe in Mülheim für Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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