Ehrenamtliche holen für Senioren Bargeld
Sicher und gut versorgt
Helfer der Stadt und des CBE stellen die Versorgung mit Bargeld sicher Ältere und hilfsbedürftige Menschen, die ihre Wohnung nicht verlassen können, vertrauen auf die Hilfe ehrenamtlicher Helfer – vor allem dann, wenn es darum geht, Geld von einem Schalter der Sparkasse oder ihrer Bank abzuheben.
Von Gudrun Heyder
Sven Seidler ist seit Beginn der Krise als ehrenamtlicher Helfer aktiv. Sven Seidler ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Von Beruf ist er Fahrer von Bussen und Bahnen bei der Düsseldorfer Rheinbahn. Umso bemerkenswerter ist es, dass er sich neben seinem Schichtdienst noch für die Menschen einsetzt, die aktuell durch diese Krise besonders eingeschränkt sind.
Er ist Mitglied der SPD und unterstützt, wann immer es ihm möglich ist, die Hilfsaktionen der Jusos und die der Helfer der Stadt und des CBE, die sich seit gut vier Wochen um die Menschen kümmern, die zu den sogenannten „Risikogruppen“ zählen: Gesundheitlich vorbelastete, zumeist ältere Menschen, die möglichst ihre Wohnung nicht verlassen sollten oder können.
Ein besonderer Dienst wurde notwendig, als offenkundig wurde, dass Menschen, die ihr Zuhause nicht verlassen können, mit Bargeld versorgt werden müssen. Die Stadt Mülheim und das Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) koordinieren diesen Dienst.
Sicheres Verfahren
Sven Seidler und sechs weitere Helfer boten sich an, diese Bargeldabholung im Auftrag und bevollmächtigt durch die Stadt auszuführen. Die Sparkasse und der verantwortliche Mitarbeiter der Stadt arbeiteten ein sicheres Verfahren aus, das es ermöglicht, dass diese Helfer für die Kunden der Sparkasse, die diesen Dienst in Anspruch nehmen, Geld bis zu maximal 400 Euro abheben können.
Das Verfahren funktioniert nun schon in der dritten Woche sehr verlässlich: Bürger, die diesen Dienst in Anspruch nehmen möchten, melden sich zunächst unter der zentralen Rufnummer des CBE, Tel. 01573/2226007. Hierbei genügt die Nennung des Namens und der Rückrufnummer. Die Mitarbeiterin, die diesen Anruf entgegennimmt, leitet den Namen und die Rückrufnummer an die zuständige Stelle bei der Stadt Mülheim weiter.
Der Bürger erhält spätestens am Folgetag einen Anruf des Mitarbeiters, der diesen Dienst bei der Stadt koordiniert. Er erhält die städtische Rufnummer dieser Stelle und wird gebeten, dort zurückzurufen. „Dies wird zur Sicherheit so gemacht, damit sich keine unbefugte Person illegal in dieses Verfahren einklinken kann“, sagt der zuständige Mitarbeiter bei der Stadt und ergänzt: „Erst danach werden der Name sowie das Geburtsdatum und die Adresse des- oder derjenigen registriert“. Diese Informationen verbleiben ausschließlich bei der Stadt und werden lediglich dem Bankinstitut zugesendet und durch die Helfer überbracht.
Daten geschützt
Es ist wichtig, dass die Bürger sich darauf verlassen können, dass ihre Daten geschützt sind. Auf keinen Fall werden Kontonummer oder andere Kontodetails abgefragt. Die Helferperson erhält eine vorbereitete Vollmacht und fährt damit zu der Kundin beziehungsweise dem Kunden der Bank, die diese Vollmacht eigenhändig unterschreibt. Da jede Unterschrift bei der Bank hinterlegt ist, kann diese mit dem Original verglichen werden. Sven Seidler und seine Kollegen erhalten als Ausweis ein von der Amtsleitung des zuständigen Fachbereiches unterschriebenes Schreiben, das sie für diesen Bargeldtransport autorisiert.
Erst nach Vorlage dieses Schreibens und der von der Kundin oder dem Kunden unterschriebenen Vollmacht, kann der oder die Helferin am Bankschalter Geld abholen. Sämtliche Bevollmächtigungen liegen bei der Sparkasse in schriftlicher Form vor und können dort jederzeit und von allen Filialmitarbeitenden eingesehen und nachgeprüft werden. „Sicher ist sicher!“ sagt Sven Seidler, nachdem er kurz vorher einer älteren Dame ihren gewünschten Barbetrag gegen eine Quittung überbracht und ausgehändigt hat. Sven Seidler muss zur Mittagsschicht.
„Jetzt muss ich aber los, sonst warten die Düsseldorfer darauf, dass ihre U-Bahn kommt“ – lacht und macht sich auf den Weg zur Arbeit. Durch das Tragen von Masken versuchen die Helfer die älteren Menschen, die sie unterstützen, bestmöglich zu schützen. Foto: PR-Foto Köhring
Autor:Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr |
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