ACE überprüft Barrierefreiheit
Parksituation für Menschen mit Handicap

Das waren die Prüfer und Tester des ACE: Günter Abel (li.) und Günter Schmitz | Foto: Foto: Tolga Kaya – ACE
  • Das waren die Prüfer und Tester des ACE: Günter Abel (li.) und Günter Schmitz
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Die Parksituation in den Städten stellt mobilitätseingeschränkte Menschen wie Rollstuhlfahrende, Verkehrsteilnehmende mit Rollator und auch mit Kinderwagen oft vor erhebliche Schwierigkeiten. Der Auto Club Europa e.V. (ACE) überprüfte im Rahmen seiner bundesweiten Aktion "Barrierefrei besser ankommen" die Situation in verschiedenen Mülheimer Parkhäusern.
Ob im Parkhaus oder auf dem Parkplatz – Menschen mit eingeschränkter Mobilität sehen sich beim Abstellen ihres Fahrzeugs vielfach mit Parkraum konfrontiert, der für sie nicht oder nur schlecht zugänglich ist. "Die Teilhabe an der Gesellschaft, das gesellschaftliche Leben muss für alle erreichbar sein. Barrieren gehören abgebaut." meint Tolga Kaya, Pressesprecher des ACE für Nordrhein-Westfalen. 

Drei Tiefgaragen

Im Fokus der Tester waren die Tiefgaragen „Synagogenplatz“, die Tiefgarage „Sparkasse“ am Berliner Platz, sowie das Parkhaus „Stadthafen“. Zunächst attestierten die Beobachter und Prüfer ein positives Erscheinungsbild. „Die beiden Parkhäuser Synagogenplatz und Stadthafen sind uns positiv aufgefallen,“ erklärte Günter Abel, Vorstandsmitglied des ACE im Anschluss an die Prüfung. „Sie verfügen über Behindertenparkplätze, die deutlich markiert und barrierefrei zu erreichen sind. Darüber hinaus sind alle notwendigen Wege per Rampe und Aufzug problemlos zu erreichen“. Entscheidend für den ACE war auch, dass beide Parkhäuser über barrierefreie Kassenautomaten verfügen. Diese sind so angebracht, dass alle Bedienelemente sich in einer Höhe befinden, in der man sie auch vom Rollstuhl aus bedienen kann.
Im Fokus der ACE-Experten waren aber nicht nur die Behindertenparkplätze. Auch Eltern mit Kinderwagen stehen vor teils erheblichen Problemen, wenn Wege und Orte nicht barrierefrei gestaltet sind. Und da schnitten die drei Parkhäuser nicht so gut ab. „In unserer Stadt dürfen Familien nicht vor Hürden gestellt werden“, stellte Günter Schmitz, ebenfalls Vorstandsmitglied im ACE, fest und beklagt: „Leider hat keines der getesteten Parkhäuser Eltern-Kind-Parkplätze. Der Betreiber des Parkhauses ‚Stadthafen‘ hat uns aber zugesichert, dass bald normale Parkplätze zu Eltern-Kind-Parkplätzen umgebaut werden.“ Diese speziellen Parkplätze sind oft in der Nähe der Ein- und Ausgänge eines Parkhauses platziert und bieten größere Parkflächen. Das ist hilfreich, wenn man einen Kinderwagen mit sich führt oder Kinder in Kindersitze setzen möchte.

Behindertenparkplätze

Während die Parkhäuser „Synagogenplatz“ und „Stadthafen“ im Test insgesamt gut abschneiden, hatten die ACE-Experten eine andere Erfahrung im Parkhaus „Sparkasse“ am Berliner Platz gemacht. „Hier hatten wir Mühe die Behindertenparkplätze überhaupt einmal zu finden“, bemängelt Abel. Diese sind nicht per Wegweiser ausgeschildert und aus Sicht des ACE auch nur ungenügend markiert. „Dass die Behindertenparkplätze im öffentlichen Parkhaus nur für Sparkassen-Besucher gedacht sind und der Aufzug sich hinter nicht barrierefreien Türen befindet, macht das Parkhaus für Menschen mit Handicap unattraktiv“, ergänzt er und fordert: „Hier muss der Betreiber aktiv werden. Wir werden den Kontakt suchen und gerne Lösungsmöglichkeiten vorschlagen.“
Info
Hintergrundinformationen, Bildmaterial und das Logo der ACE-Clubinitiative „Barrierefrei besser ankommen!“ finden sich hier: https://www.ace-clubinitiative.de. Die Aktion findet in Kooperation und mit Unterstützung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und wheelmap.org statt. Schirmherr der Initiative ist Stefan Zierke, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Autor:

Heinz Haas aus Mülheim an der Ruhr

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