Zuviel um die Ohren
Ohrenstress in der Krise
Sicher gehört es zu den unwichtigen Randerscheinungen der Krise und ist eigentlich der Erwähnung nicht wert. Aber genau das lasse ich mir als Mitglied der Rsikogruppe nicht nehmen.
Es geht um den Einfluss der an sich segensreichen Atemschutzmaske auf das Hören und Sehen alter Menschen. Die weit verbreitete Erklärung, dass die Größe der Ohren im Alter zunimmt, weil das Gehör nachlässt, ist falsch. Die tatsächliche Vergrößerung der Längsachse unserer Lauscher verdanken wir alten Knaben nicht einer besonderen Kraft- und Willensanstrengung, sondern der Erschlaffung des Gewebes. Und nun zum eigentlichen Problem:
Die Last der Hörgeräte verkraften die Rücken der schlaffen Ohrmuscheln normalerweise. Aber sie haben oft zusätzlich noch die Brillenbügel zu tragen. Schon das Wechseln von Brillen führt zu zeitweiser Taubheit, da man sich die Mikros aus den Gehörgängen herausreißt und auf verschieden gearteten Böden wieder zusammensuchen muss, was wegen der beschlagenen Brillengläser den Senior vor eine arge Herausforderung stellt. Dabei geschieht es nicht zu selten, dass hilfsbereite Personen einem auf den Fingern herumtrampeln und ein anschließendes ruhiges Wiedereinführen der Mikros erschweren.
Und nun gesellt sich aktuell zu Hörgerät und Brillenbügel unglücklicherweise noch das sehr stramme Gummiband der heimgeschneiderten Atemschutzmaske. Das Band muss stramm sitzen, da die Ränder der Maske ja sinnvollerweise dicht sein sollen. Nicht selten klappt die Ohrmuschel aber nach vorne und sabotiert gerade das.
Es beginnt ein Prozess des Nachdenkens und Probierens, in welcher Reihenfolge die drei Belastungen so anzuordnen sind, dass die Statik beider Trägerohren erhalten bleibt und beim Abbau die Teile nicht so miteinander verwoben werden, dass einem Hören und Sehen vergeht, obwohl man eigentlich gesund ist.
Leider liegen uns über solche Kollateralschäden keine exakten Zahlen von Robert Koch und seiner Lepoldina vor.
Autor:Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr |
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