Mülheim will weiter mit gutem Beispiel vorangehen
OB Buchholz wirbt für klimafreundliche Mobilität
„Nicht selten sind es kleine Schritte, die einen langen Weg zu einem großen Ziel beschreiten und vor allem in die richtige Richtung weisen“, meint Mülheims Oberbürgermeister Marc Buchholz. Eine den CO2-Ausstoß verringernde Mobilität mit emissionsarmen Fahrzeugen sei ein solcher Schritt zur Klimaneutralität, die sich die Stadt auf ihre Fahnen geschrieben hat.
Der Rat hat längst beschlossen, dass die Stadt im Jahr 2035 klimaneutral sein soll und will. In vielen Bereichen werden entsprechende Maßnahmen ergriffen, vorbereitet und umgesetzt. Für Buchholz ist es wichtig, alle Möglichkeiten des Klimaschutzes zu nutzen, und das gelte auch für alle Behörden und Ämter der Verwaltung.
Dabei spielt die Mobilitätswende ebenfalls eine große Rolle. Schon frühzeitig hatte die Verwaltung alternative Mobilität getestet und genutzt. So fuhren schon in den 90er Jahren zwei E-Golf mit Bleibatterien und sehr geringer Reichweite für den Mülheimer Forstbetrieb. Erdgasfahrzeuge rollen schon seit fast 20 Jahren für die Verwaltung.
Die Stadt will weiter mit gutem Beispiel vorangehen. Mittlerweile ist die Verwaltung mit einer zweistelligen Zahl von E-Fahrzeugen in Mülheim unterwegs. Der Immobilienservice nutzt einen E-Smart für die Betreuung der gut 300 städtischen Gebäude, verschiedene Referate und Abteilungen fahren mit einem solchen sogar zu Terminen zu Landesministerien nach Düsseldorf oder zum Regionalverband Ruhr nach Essen.
Mobilitätswende
nimmt Fahrt auf
Ein E-Kastenwagen wird in der Spielplatzkontrolle eingesetzt, ein weiterer in der Verkehrstechnik beim Ausfall von Ampeln oder zur Kontrolle von Baustellensicherungen. Das E-Vermessungsfahrzeug vom Amt für Digitalisierung, Geodaten und IT ist ein modernes Sonderfahrzeug für den Vermessungsdienst. Das Fahrzeug ist täglich im Einsatz und befördert den Messtrupp und das technische Equipment zu Einsätzen im gesamten Stadtgebiet, um Kataster- und Ingenieurvermessungen durchzuführen.
Wie umfangreich die Flotte der umweltfreundlichen Fahrzeuge geworden ist, präsentierte der OB auf dem Rathausmarkt. Pkw, E-Bikes, Lastenfahrräder, E-Bagger, aber aber auch erdgasbetriebene Fahrzeuge verdeutlichten, dass die Mobilitätswende weiter Fahrt aufnimmt. Buchholz war bei der „E-Flottenparade“ nicht alleine, denn Klimaschutz ist nach seiner Auffassung eine bereit angelegte gesellschaftliche Aufgabe und Verpflichtung für die Zukunft.
So waren unter anderem Ulrike Marx als Leiterin der Stabsstelle Klimaschutz, Volker Weißhuhn von der Medl, Natalia Balcazar von der Initiative für Klimaschutz sowie Patrick Gronath von Elektro Falkenborn mit von der Partie, denn auch die heimische Wirtschaft stellt sich der Verantwortung für den nachhaltigen Klimaschutz.
Gemeinsame
Anstrengungen
„Eine einseitige Fokussierung nur auf Elektroautos ist aber nicht zielführend“, ist sich Buchholz mit den Klimaschutzmanagern der Stabsstelle Klimaschutz und Klimaanpassung einig, „denn jede Mobilität, die weniger CO2-Emission verursacht als bisher hilft uns die Klimaziele zu erreichen“. Der OB bringt mit Wasserstoff angetriebene Fahrzeuge als weiteres Beispiel an.
Auch in regenerativen Energien hat die Stadtverwaltung investiert und kann ihre Fahrzeuge teilweise über die Solaranlagen an der Südfassade des Technischen Rathauses oder in Zukunft auch aus den Solar-Carports auf dem Bauhof speisen.
Auch im privaten Bereich gebe es viele Möglichkeiten, sich klimaschonend fortzubewegen. Man müsse die Zukunft im Blick haben, ehe man zu spät kommt. Am Rande der „Fuhrpark-Präsentation“ hatte Marc Buchholz dafür eine ganz persönliche Erinnerung parat. Als junger Kommunalpolitiker in der Nachbarstadt Duisburg hatte er sich schon Ende der 90er Jahre vehement für die Produktion des Elektroautos „Hotzenblitz“ eingesetzt und hatte viele Unterstützer ins Boot geholt. Als es dann um Fördermittel für das geplante Vorzeigeprojekt ging, ebbte die anfängliche Begeisterung ab.
"Wirklich jeder
kann helfen"
„Wir haben Anfang 2000 von fünf Millionen Euro geredet, heute gibt es Fördermittel für andere Projekte von fast 200 Millionen Euro. Das Ruhrgebiet hat damals eine Riesenchance vertan.“ Deshalb werde sich auch künftig verstärkt dafür einsetzen, dass Mülheim und der gesamte Ballungsraum Ruhrgebiet eine entscheidende Rolle hin zur Klimaneutralität einnehmen wird. „Und dabei kann wirklich jeder helfen“, appellierte er abschließend.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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