Eingeschränkte Öffnung der Sparkassen-Hauptstelle bleibt bestehen
Nur mit Termin
Auf Unverständnis stößt die Schließung der Sparkassen-Hauptstelle am Berliner Platz für den Regelbetrieb bei vielen Mülheimern. Gerade Senioren, die ihre Geldgeschäfte nicht am Automaten erledigen wollen oder können, müssen seit dem 23. März den Weg in die Stadtteile mit geöffneten Zweigstellen auf sich nehmen.
Von Andrea Rosenthal
So ärgerte sich Karl-Heinz Stendel, Rentner und ehemals engagierter Betriebsrat: "Ich will den Kontakt zum Menschen in der Bank. Wenn wir alle nur noch an den Automaten müssen, schaffen die Bankangestellten doch ihre eigenen Jobs ab." Er weicht nun auf die Filiale in Speldorf aus.
"Das Ausweichverhalten ist uns bekannt, wir haben deshalb Personal aus der Hauptstelle in die Filialen verschoben", erklärt Sparkassensprecher Frank Hötzel. Auch das Personal aus den ebenfalls vorübergehend geschlossenen Kleinstfilialen in Heimaterde, Holthausen und Winkhausen wurde anderweitig eingesetzt. Seit dem 11. Mai sind diese Filialen wieder geöffnet.
Seit dieser Woche können Sparkassenkunden auch wieder die Hauptstelle betreten – allerdings nur für Beratungsgespräche nach vorhergehender Terminvereinbarung. Alle anderen Filialen der Sparkasse Mülheim an der Ruhr sind zu den normalen Öffnungszeiten und unter Einhaltung der Vorgaben (Maskenpflicht, Zugangsbeschränkungen und Abstandsregeln) geöffnet. Die Infizierungswahrscheinlichkeit wäre bei einer Hauptstellenöffnung im Regelbetrieb ohne Terminvereinbarung viel größer. Aufgrund der aktuellen Lage will die Sparkasse Mülheim daher weiterhin das Ansteckungsrisiko für Kunden und Mitarbeiter so klein wie möglich halten.
„In unserer Hauptstelle haben wir unsere zentralen Beratungsfunktionen gebündelt“, sagt Vorstandsmitglied Frank Werner. Ob Girokontoeröffnung, Baufinanzierungs- oder Anlageberatung, Fragen rund um die Immobilie, Versicherungsangelegenheiten oder Safebesuch – all diese Kundengespräche können nach Terminvereinbarung jetzt wieder stattfinden. Lediglich der Kassen- und Servicebetrieb ist nicht möglich.
Doch auch hier gibt es eine Alternative. "Wir bewerben aktiv unser Kunden-Servicenter mit der Telefonberatung", berichtet Frank Hötzel. Dort ist die Nachfrage allein im April und Mai um 30 Prozent gestiegen. "Das Angebot richtet sich sowohl an online-affine Kunden als auch an die sogenannten Non-Liner", betont der Sparkassensprecher. Das Kunden-Servicecenter wird von immer 20 Bankkaufleuten aus dem eigenen Haus besetzt und ist auch am Berliner Platz ansässig. Dort gibt es Hilfe bei Problemen mit dem Online-Banking und die Möglichkeit, Überweisungen und Kontoabfragen telefonisch zu veranlassen.
Autor:Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr |
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