Mülheimer Unternehmer mit neuer Idee
Maskenverkauf im Drive-in
![Tim Butscheck (rechts) hat auf seinem Firmengelände ein Drive-in aufgebaut und bedient Sebastian Tenore. Foto: | Foto: PR-Foto Köhring/SC](https://media04.lokalkompass.de/article/2020/04/30/6/11181246_L.jpg?1588259938)
- Tim Butscheck (rechts) hat auf seinem Firmengelände ein Drive-in aufgebaut und bedient Sebastian Tenore. Foto:
- Foto: PR-Foto Köhring/SC
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Mülheimer Unternehmer will Bedarfslücke füllen In der Krise zeigen sich viele Unternehmer kreativ. Tim Butscheck gehört mit seinem Betrieb "Alles klar! Veranstaltungs-Service GmbH" in Heißen, den es bereits seit 25 Jahren gibt, zu einer besonders gebeutelten Branche. Er verleiht normalerweise Geschirr und Material für Feiern und Veranstaltungen. Als er im März aus dem Urlaub kam, war alles anders und seine Einnahmen von heute auf morgen weggebrochen. Heute, sieben Wochen später, verkauft er Mund-Nasen-Schutz.
Vor drei Wochen sprach ihn ein befreundeter Caterer an, der seine Handschuhe und Desinfektionsmittel einem Allgemeinmediziner spenden wollte. Der Unternehmer schloss sich an und spendete ebenfalls einem Arzt, unter anderem 1.200 Handschuhe und etliche Liter Desinfektionsmittel. Der WDR drehte einen Bericht über die Aktion.
Das blieb nicht ohne Folgen. "Es klingelte immer häufiger bei mir das Telefon mit weiteren Nachfragen nach Schutzmaterial", erzählt Tim Butscheck. Ein Freund, der gerade zu Besuch war, hörte das mit. Dieser pflegt Handelsbeziehungen zu China und hatte zufällig auch noch Slots in Flugzeugen frei. Kurzerhand wurde man sich einig, auf diese Weise kam Butscheck zu bisher 460.000 Masken, hauptsächlich dreilagigen Nasen-Mund-Schutz. Damit belieferte er Sanitätshäuser, Ärzte und Krankenhäuser.
Mitarbeiter aus Kurzarbeit geholt
"In der letzten Woche habe ich mit meinen Mitarbeitern von morgens 6 bis abends 23 Uhr gearbeitet, wir haben nur Masken verkauft, das war Wahnsinn", freut sich der Unternehmer. "Ich konnte für diese Arbeit drei von meinen zehn Mitarbeitern aus der Kurzarbeit holen." Mit dem Gewerbeamt wurde natürlich vorher geklärt, ob der Verkauf der Masken für den Betrieb erlaubt ist.
Durch die Maskenpflicht ist nun auch die Nachfrage bei Privatleuten gestiegen. Das brachte Butscheck auf die nächste Idee: Ein Drive-in für Masken auf seinem Firmengelände in der Witzlebenstraße 16 einzurichten. Gesagt, getan, innerhalb eines Tages stand das Zelt. Kunden können nun im Auto auf den Hof vorfahren bis ins Zelt, wo ihnen die Masken auf einem Pizza-Schieber ins Autofenster gereicht werden. Bezahlt werden kann mit Karte oder mit Bargeld. 50 Masken kosten zurzeit 60 Euro. Geöffnet ist das Drive-in montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr. Weitere Drive-ins sind in Planung.
Alle Masken, die Butscheck verkauft, haben eine Zertifizierung des Herstellers. Im Moment, so der 41-jährige, seien viele gefälschten Produkte auf dem Markt, von daher habe er seine Masken von Ärzten und Sanitätshäusern begutachten lassen. Denn natürlich ist ihm wichtig, dass die von ihm verkauften Masken auch einen entsprechenden Schutz bieten. Neben dem Nasen-Mundschutz verkauft er auch KN95-Masken nach chinesischer Zertifizierung, vergleichbar mit FFP2.
Autor:Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr |
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