Lilly und Hektor in Gefahr!

Der Feind lugt um die Ecke!

Hi Leute!

Ich bin total besorgt um meine beiden Fische! Lilly und Hektor heißen sie, ich erzählte ja bereits von ihnen. Jeder ist ungefähr so lang und so rund wie ein durchschnittlicher Männerunterschenkel. An den Abmessungen zeigt es sich: Meine beiden Jungs sind fast so alt wie ich. Lasst Euch nicht von Vornamen irritieren, auch Lilly gehört zum starken Geschlecht. Das ist auch ganz einfach erklärt: Nehme wir beispielsweise Andrea und Simone, die würden in Italien schließlich auch keine Röcke tragen. So ist das eben: Andere Teiche, andere Sitten!

Bis hier liest sich doch ganz romantisch, was ist denn nun passiert?

Bis jetzt zum Glück nichts! Aber die Gefahr lauert im Teich! Steht auf zwei Storchenbeine, hat einen grauen Plüschhals und einen scheiße spitzen Schnabel! Das alles gehört zu einem hungrigen Fischreiher.

Bis heute Morgen war ich echt zufrieden, dass der neuerdings den halben Tag bei mir im Garten verbringt. Kämpfen wir doch seit Jahren auch medial gegen eine Schwemme von mehreren Tausend Backfischlein pro Jahr, die alle aus ehemals 18 erwachsenen Goldfischen populierten. Die 18 holte der Fischreiher zwar alle im Verlauf des ersten Winters – doch ihre Nachkommen treiben es lustig. Bereits im zarten Alter von 6 Monaten legen die übrigens los.

Ich finde es also okay, wenn der Reiher bei mir zum Essen erscheint. Ich begrüßte das bisher sogar.
Aber letzte Woche erzählte ich Euch doch von meiner Fischfutter-Superfood-Idee. Da blieb es nicht aus, dass die Fürsorglichen vom personalisierten Alghorytmus hier, mir andere Fischgeschichten als Werbung einblendeten. Solche wo es ebenfalls um Nahrungsbeschaffung ging.

So, und jetzt haltet Euch fest! Da war ein Bild dabei, das hat mir das Blut in den Adern schockgefrieren lassen! Da stand so ein gefiedertes Reihervieh an einem beschaulichen Bachufer - und hatte mit seinem spitzen Schnabel einen Riesenkarpfen aufgespießt! So wie einen Schaschlik, kurz unterhalb der Kiemen. Mir ist fast das Herz stehengeblieben!
Doch nicht genug mit dem sprechenden Bild, die Bildunterschrift lautete: „Keine halbe Minute später war der riesige Fisch im schlanken Reiherhals verschwunden“!

Leute, was mach ich denn jetzt??
Soll ich mit dem Vieh sprechen?
Oder soll ich besser gleich handgreiflich werden?
Was meint Ihr denn?
Gebt mir mal einen Rat!

Zitternd,

Eure Anke Müller

Autor:

Anke Müller aus Mülheim an der Ruhr

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