Landung auf dem Mars
Nervös rutscht Dr. Michael McKay in seinem Sessel hin und her. Im Darmstädter Kontrollzentrum wächst die Spannung. Der Wissenschaftler von der Europäischen Weltraumorganisation (esa) wartet seit Minuten auf Nachricht von der ersten bemannten Raumkapsel, die eigentlich bereits gelandet ist.
Wir schreiben das Jahr 2035. Im Januar des Jahres ist die erste international besetzte Raumfahrtmannschaft in Richtung Mars gestartet.
Die sechs Frauen und Männer aus den unterschiedlichsten Wissenschaftsbereichen und Nationen haben die Landung eingeleitet.
Doch ob sie gut angekommen sind, weiß noch kein Mensch. Denn die Funkwellen vom rund 360 Millionen Kilometer entfernten Planeten Mars benötigen gut 20 Minuten bis zur Erde.
Doch plötzlich bricht Jubel in den Kontrollzentren in Darmstadt, Paris, Houston, Moskau, Peking und Tokio aus. Auch McKay springt aus seinem Sessel.
„So oder so ähnlich könnte es sich abspielen“, erklärt der esa-Mann aus Darmstadt am Donnerstag bei der Vorstellung der Ausstellung im RZZ. „Die Menschen sind bereit, auf die Reise in Richtung Mars zu gehen. Aber im Moment steht das technische Gerät dafür noch nicht zur Verfügung“, fährt er fort. Als frühesten Zeitraum einer solchen Mission nennt McKay den Zeitraum ab dem Jahr 2030.
Ausstellung mit 5 Modulen
Wie die ersten Menschen auf den Mars kommen könnten und wie sie arbeiten werden, kann man aber bereits heute im Rhein-Ruhr Zentrum sehen.
In fünf Modulen präsentiert die Ausstellung alles Wissenswerte rund um den roten Nachbarplaneten. Experten der esa und des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt berieten die Macher. Außerdem stellten sie Material zur Verfügung.
Im ersten Modul stehen die „Visionäre und Entdecker“ des Mars im Vordergrund.
Im Modul „Erde und Sonnensysteme“ geht es um den Vergleich beider Planeten. Das Modul „Zum Entdecken“ lässt den Besucher hinter die Kulissen der aktuellen Forschung schauen.
„Das Modul „Missionen für die Zukunft“ zeigt realistische Visionen vom Flug zum Mars und Möglichkeiten zum Überleben.
Mit original esa-Raumanzügen den Mars erkunden
Für den Besuch des „Mars for Kids Moduls“ sollte man sich etwas Zeit nehmen. In fünf Einheiten können sich vier bis zehnjährige Kinder auf die Marserkundung begeben. Begleitet von Mentoren können bis zu 30 Kinder eine Marsmisssion durchlaufen. Die Kinder erhalten einen Crashkurs in Planetenkunde. Dann schlüpfen sie in Original-Raumanzüge der esa. Nach der „Landung“ entnehmen sie Proben von der Oberfläche und „untersuchen“ sie in den Laboren an Bord.
„Diese Ausstellung ist zum ersten Mal im Ruhrgebiet zu sehen“, erklärt Sascha Schönherr, Center Manager, des RZZ. Ziel der Ausstellung sei, aktuelle Informationen über den kleinen Bruder der Erde zu geben.
Der Besuch koste natürlich nichts. Vielmehr profitierten die Besucher nicht nur von den Informationen, sondern könnten auch noch an einem Gewinnspiel teilnehmen. „Natürlich kommt der Spaß nicht zu kurz“, betont der Center Manager.
Der esa-Spezialist McKay hofft, die jungen Besucher für die Raumfahrt zu interessieren. „Vielleicht wird ja eines Tages ein Mülheimer Wissenschaftler an einer der Marsmissionen teilnehmen.“
Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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