„Kopf“ zerplatzt auf der Frontscheibe

Tempo 30 ist eigentlich nicht sehr schnell - das zumindest denkt so ziemlich jeder Autofahrer. Doch was passieren kann, wenn plötzlich ein Hindernis auf der Straße auftaucht, demonstrieren Mülheimer Polizei und die Dekra.

Auf dem Berliner Platz lassen die Beamten ein Auto mit Tempo 30 eine Puppe (Dummi) anfahren: Das Ergebnis ist erschreckend: Je nach Aufprallwinkel zerplatzt der „Kopf“, eine Wassermelone, auf der Windschutzscheibe des Testwagens oder der Dummi wird meterweit durch die Luft geschleudert.

„Bei diesem Tempo ist die Überlebenschance für einen Fußgänger dennoch relativ hoch, so sarkastisch das auch klingt“, erklärt Jürgen Lückemeyer, Leiter der Verkehrsinspektion 1 bei der Polizei Essen/Mülheim. Doch die Todesrate steige bei höherer Geschwindigkeit an. Bei Tempo 50 überlebten zwei von zehn Fußgängern nicht. „Bei einem Tempo von 65 km/h sterben acht von zehn Fußgängern“, sagt Lückemeyer.

Das Ziel der Crashfahrten sei, alle Verkehrsteilnehmer auf die Gefahren aufmerksam zu machen. „Wir wollen die schweren Folgen von Unfällen vermindern“, so der erste Polizeihauptkommissar. 75 Prozent der Unfälle, die schwere oder tödliche Folgen nach sich ziehen, seien auf zu hohe Geschwindigkeit zurückzuführen.

„Auch Radfahrer und Fußgänger sollten sich klarmachen, dass Autos selbst bei relativ niedrigem Tempo noch einen sehr langen Bremsweg haben“. Manchmal sei es besser, als Fußgänger oder Radfahrer auf die eigene Vorfahrt zu verzichten, wenn erkennbar sei, das der Autofahrer möglicherweise unaufmerksam oder zu schnell sei. Während der zweistündigen Aktion verfolgten zahlreiche Schulklassen sowie über 150 Passanten die Crashfahrten.

Die Bilder der Aktion sind unter

http://www.lokalkompass.de/muelheim/leute/kleiner-crash-mit-schweren-folgen-d141463.html

zu finden.

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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