Die Stadt Mülheim verstärkt den Klimaschutz
Jeder Einzelne kann seinen Beitrag leisten

Photovoltaik spielt beim Klimaschutz eine große Rolle. Davon überzeugten sich  auf dem Dach des Baustoffzentrums an der Xantener Straße die medl-Auszubildenden Marcel Scharpegge und Raik Matthes, Ausbildender Elektriker, Barbara Yeboah, die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft, Oberbürgermeister Marc Buchholz, Harbecke-Geschäftsführer Hartmut Buhren, Klimamanager Felix Wingold und Harbecke-Geschäftsführer Dennis Buhren (v.l.). 
Foto: Walter Schernstein
  • Photovoltaik spielt beim Klimaschutz eine große Rolle. Davon überzeugten sich auf dem Dach des Baustoffzentrums an der Xantener Straße die medl-Auszubildenden Marcel Scharpegge und Raik Matthes, Ausbildender Elektriker, Barbara Yeboah, die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft, Oberbürgermeister Marc Buchholz, Harbecke-Geschäftsführer Hartmut Buhren, Klimamanager Felix Wingold und Harbecke-Geschäftsführer Dennis Buhren (v.l.).
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Die Stadt Mülheim hat sich schon seit langem hohe Ziele gesetzt, um den Klimawandel einzudämmen. Vielleicht war das auch ein Grund, dass Verantwortliche im wahren Sinn des Wortes in die Höhe kletterten, um zu sehen, dass es viele Möglichkeiten gibt, voranzukommen.

„Es gibt viele Beispiele und Aktivitäten, die zeigen, was alles möglich ist“, sagt Oberbürgermeister Marc Buchholz, als er mit weiteren im Klimaschutz engagierten Leuten auf das Dach des Baustoffzentrums Harbecke an der Xantener Straße stieg, um sich vor Ort über den nachhaltigen Erfolg der dortigen großflächigen Photovoltaik (PV) -Anlage zu informieren.

„Wichtig ist mir, dass der Flächenbedarf, der sich für Anlagen zur Erzeugung von regenerativer Wärme und Strom ergibt, bei der Abwägung zukünftiger Flächennutzungen ein deutlich größeres Gewicht erhalten muss“, so Buchholz. Eine gute Lösung, bei der Freiflächen geschont werden, sind nach seiner Überzeugung Photovoltaik-Dachanlagen.

Konzept hat
sich bewährt

Einer, der dieses Konzept umgesetzt hat und damit seinen Strombedarf komplett durch regenerative Energien deckt, ist Dennis Buhren vom Baustoffzentrum Harbecke. „Seit Oktober 2017 betreiben wir auf dem Dach unseres Baustoffzentrums eine Photovoltaikanlage. Zu diesem Zeitpunkt waren wir in Mülheim der Vorreiter mit einer solchen Großanlage“ erinnert sich Buhren.

Die Anlage produziert jährlich rund 92.000 Kilowattstunden, von denen gut zwei Drittel für den Eigenverbrauch benötig wird. Was nicht selbst verbraucht wird, fließt ins öffentliche Stromnetz. Der Nutzen für das Baustoffzentrum ist vielfältig. Mit dem ersten Tageslicht produziert die Anlage direkt den Strom, den Harbecke während der täglichen Öffnungszeit von 6.30 bis 17 Uhr für Beleuchtung, Beheizung und Kühlung von Büro und Lager, aber auch für die zwölf Elektro-Gabelstapler benötigt.

„Neben den rein wirtschaftlichen Gründen für die Anschaffung einer solchen Anlage, spielten für uns Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz eine entscheidende Rolle“, erläutert Dennis Buhren. Allein am Baustoffzentrum Harbecke würden durch die Anlage jährlich rund 64 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart.

Individuelle
Beratungen

Der OB verdeutlicht, dass Photovoltaik nicht nur für Unternehmen interessant sei, sondern auch für Privatpersonen. „In den meisten Fällen“, so Buchholz, „lohnt es sich, in eine PV-Anlage zu investieren, gerade bei den steigenden Strompreisen. Zusätzlich profitieren ein E-Auto und eine Wärmepumpe von der eigenen PV-Anlage, insbesondere wenn diese über einen Speicher verfüge.“

Wer sich darüber kostenlos will, dem bietet die Stadt eine „Solarsprechstunde“ an. Interessenten melden sich unter Tel. 0208 / 455-6009 oder per Mail an energiewende@muelheim-ruhr.de. Hier stehen die Klimaschutzmanager Simon Temmesfeld und Felix Wingold als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung. Ulrike Marx, Leiterin der Stabsstelle Klimaschutz und Klimaanpassung, beobachtet in den letzten drei Jahren, nicht zuletzt durch die gute finanzielle Förderung, einen enormen Anstieg der Speicheranlagen. Der Trend setze sich kontinuierlich fort. „Die Zahlen verdoppeln sich derzeit jedes Jahr“ freut sie sich.

Bei der „Dachbesteigung“ war auch Barbara Yeboah, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft, mit von der Partie. Sie bestätigt, dass der Klimawandel im Mülheimer Handwerk ein großes Thema sei. Gerade Elektroniker und Dachdecker seien auf dem Gebiet von Photovoltaikanlagen gefragte Spezialisten. Aber der akute Fachkräftemangel drohe leider viele Klimaprojekte zu beeinträchtigen. „Daher werben wir für eine Ausbildung im Handwerk, denn auch hier kann man gutes Geld verdienen“ so Yeboah. Auch nach der Ausbildung gebe es Entwicklungsperspektiven, etwa durch Weiterbildungen, Meisterschule, Studium und Selbständigkeit.

Mitarbeiter an Bord
im „Klima-Boot“

Dennis Buhren hat zudem in seinem Baustoffzentrum festgestellt, dass auch bei Auszubildenden, Mitarbeitern und Bewerbern die Themen Umwelt- und Klimaschutz immer mehr in den Vordergrund rücken. „Ich bin froh, mit unserer Photovoltaik-Anlage punkten zu können, denn auch in unserer Branche macht sich der Wettbewerb um Fachkräfte zunehmend bemerkbar“, berichtet er.

Das merkt auch der lokale Energiedienstleister medl GmbH auf der Suche nach Auszubildenden, denn um die vielfältigen Aufgaben, die die Energiewende mit sich bringt, zu stemmen, sind gut ausgebildete Fachkräfte gefragt. Deswegen bildet medl sie schon seit vielen Jahren Bürokaufleute, Elektriker und Elektrikerinnen, Anlagenmechaniker und -Mechanikerinnen sowie IT-Fachleute und Fachkräfte für Rohr- Kanal und Industrieservice selber aus.

Freie Bahn für
junge Talente

Auch für das kommende Ausbildungsjahr werden junge Talente gesucht, die den Kopf voller Energie haben und die Energiewende und den Klimaschutz mit vorantreiben. Ansprechpartner bei der medl für Berufseinsteiger ist Thomas Seifert. Bei ihm kann man sich unter Tel. 0208) 4501-135 informieren und bewerben, ebenso online unter www.medl.de/karriere/ausbildung/.

„Der Job ist klasse und die Kohle stimmt auch“ fasst Marcel Scharpegge, medl-Auszubildender im 1. Lehrjahr, seine Ausbildung zum Elektroniker, Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik beim Ortstermin auf dem Harbecke-Dach zusammen. Fazit von Barbara Yeboah und Dennis Buhren: „Nach wie vor hat das Handwerk goldenen Boden.“

Talentwoche für Azubis
morgen und übermorgen

> Um potenzielle Auszubildende und Betriebe zusammenzubringen, führt die Stadt am Mittwoch/Donnerstag, 16./17. Februar das sehr erfolgreiche Format „Talentwoche für Azubis“ als erstmals rein digitale Veranstaltung durch.

> „Mit der Talentwoche ist ein tolles Angebot für Berufseinsteiger auf die Beine gestellt worden, um sich über Berufsfelder zu informieren und Ausbildungsbetriebe kennenzulernen. Nicht immer ist ein Studium der einzige Weg, etwas zu erreichen.“ kommentiert Oliever Vrabec, der neue Leiter des Mülheimer Jobcenters, die Talentwoche.

> Er lädt alle Jugendlichen, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz für 2022 oder 2023 sind, zu einer Teilnahme am Live Chat ein. Wer dazu Fragen hat, meldet sich unter Tel. 0208 / 455-5470 oder über die E-Mail-Adresse talentwoche@u25er.de.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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