Gewalt im Lockdown
"Hilfe für Frauen" ist weiterhin erreichbar

Gerade in Corona-Zeiten ist die Mülheimer Beratungsstelle von Hilfe für Frauen e.V. ein richtiger "Schutzschirm". Ein solchen kann man übrigens auch am Tag der weltweiten "Ächtung von Gewalt an Frauen und Mädchen" erwerben und somit ein "oranges Zeichen" setzen.
Foto: PR-Foto Köhring
  • Gerade in Corona-Zeiten ist die Mülheimer Beratungsstelle von Hilfe für Frauen e.V. ein richtiger "Schutzschirm". Ein solchen kann man übrigens auch am Tag der weltweiten "Ächtung von Gewalt an Frauen und Mädchen" erwerben und somit ein "oranges Zeichen" setzen.
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Der Verein „Hilfe für Frauen“ berichtet von einer veränderten Beratungslage im derzeitigen Lockdown: der Anteil, der Frauen, die sich im Falle einer Trennung und Scheidung „einfach nur“ niederschwellig informieren möchten, ist gering- und bei „den Frauen, die sich melden ist oft eine akute Bedrohungslage vorhanden und schnelle, unbürokratische Hilfe notwendig, die wir natürlich gerne leisten“ berichten die Mitarbeiterinnen des Vereins „Hilfe für Frauen“.

Ist es die „Ruhe vor dem Sturm“? Diese Frage stellt sich das Team der Frauenberatungsstelle: „viele Einrichtungen sind geschlossen, den Frauen, die Partnerschaftsgewalt erleben, fehlt sowohl die Ansprache durch die Kindergärtnerinnen, Bürokolleginnen als auch von Freunden und Verwandten. Die Mehrfachbelastung durch Homeoffice und Kinderbetreuung erzeugt in vielen Familien großen Stress. „Wenn dann finanzielle Sorgen hinzukommen und schon bereits Probleme in der Partnerschaft bestehen, steigt der Druck- wir gehen von einer starken Traumatisierungsgefahr bei Frauen und Kindern aufgrund der derzeitigen Isolation in Kombination mit Gewalterfahrungen im häuslichen Umfeld aus“, sind sich die Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle sicher. Ganz besonders hilfreich ist hier oft die Solidarität durch Nachbarn und Bekannte. Dabei ist nicht jeder Streit gleichzusetzen mit häuslicher Gewalt- droht jedoch eine Situation zu eskalieren, ist es ratsam, sich schnelle Hilfe zu suchen.

Auswirkungen noch nicht sichtbar

„Im Frauenhaus liegt aktuell kein spürbarer Anstieg an Anfragen vor, allerdings wird immer die Aufrechterhaltung des Gewaltschutzes in Zeiten von Corona als oberste Priorität betrachtet. Da wir uns noch in Mitten der Corona Pandemie befinden, werden sich die wirklichen Auswirkungen und Zahlen erst zu einem späteren Zeitpunkt herausstellen“, so die Leiterin des Frauenhauses.

Neben der Polizei ist es sowohl für Frauen als auch für Unterstützerinnen weiterhin möglich, sich bei der Beratungsstelle „Hilfe für Frauen“ am Hans-Böckler-Platz 9 zu melden. (Telefon Beratungsstelle: 0208/3056823, erreichbar Mo-Fr. 9 bis 12 Uhr sowie Termine nach Vereinbarung)
Das Frauenhaus bietet weiterhin für Frauen und Kinder, welche von Häuslicher Gewalt betroffen sind, Schutz und Unterkunft. Die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses sind immer montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr unter folgender Telefonnummer erreichbar: 0208/997086.
Das bundesweite Hilfetelefon bei Gewalt gegen Frauen 08000116016 ist zudem rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche erreichbar!

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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