Der Unverpacktladen lädt zum Abschied ein
Good Bye-Fest bei Püngel & Prütt
Der Mülheimer Unverpacktladen und das Café "Püngel & Prütt" wird schließen. Auch wenn der Laden noch bis mindestens Ende September geöffnet bleiben soll und noch kein fester Termin zur Schließung feststeht, wird am Samstag, 10. September, ab 14 Uhr ein großes Good Bye-Fest veranstaltet.
Dort wird es neben dem selbstgemachten Kuchen und dem Secondhandstand auch Aktionen für das verbliebene Zusatzsortiment und die Lebensmittel geben. Außerdem wird ein Live DJ vor Ort sein und später wird Chris Buschmann mit seiner Gitarre auftreten, die Stammkundschaft kennt ihn bereits.
„Die regelmäßigen Besuche und der Rückhalt unserer Stammkundschaft hat uns immer wieder Kraft gegeben, deshalb möchten wir uns mit einem letzten Event von ganzem Herzen bedanken“ ,sagt Jana Weyers, „Auch unsere Freunde und Freundinnen und natürlich Familie haben uns immer wieder unter die Arme gegriffen und auch bei Renovierungsarbeiten beispielsweise nach einem Wasserschaden unterstützt.“
Für Samstag wünscht sich Lara Weyers, dass es voll wird und dass die Sonne scheint. Sie hofft, viele bekannte Gesichter zu sehen und möchte, dass sich alle noch einmal an dem Laden erfreuen. Ihr Ziel ist es, trotz des traurigen Anlasses nochmal eine so positive Stimmung wie zur Eröffnung zu schaffen.
Als „Püngel & Prütt“ am 14. Januar 2020 eröffnete, wurde sowohl das Café, als auch der Unverpacktladen sehr gut von den Mülheimern angenommen. Viele Leute, die zur Eröffnung gekommen waren, sind bis heute ein fester Bestandteil des Kundenstamms.
Bis heute hat das Geschäft, neben der NRW-Soforthilfe im April 2020, trotz mehrfacher Antragsstellungen, keine „Coronahilfen“ erhalten. Grund dafür waren verschiedene Kriterien, wie der Gründungszeitpunkt und das Mischkonzept aus Laden und Café.
Die drei Gründerinnen Lara und Jana Weyers und Ariane Gerke hatten sich damals bewusst dazu entschieden, Püngel & Prütt in der Mülheimer Innenstadt zu eröffnen und nicht mit der Idee nach Köln oder Berlin zu ziehen. Lara Weyers geht davon aus, dass sie es in den Großstädten leichter gehabt hätten, da dort mehr Studenten und Absolventen leben, die potenzielle Kunden für Unverpacktläden sind. Aber neben den umweltpolitischen Zielen von Püngel & Prütt, war es den drei jungen Gründerinnen 2019 wichtig, etwas zur Belebung der Mülheimer Innenstadt beizutragen.
Lara Weyers erklärt, dass es in Zeiten von Corona und der Inflation für Bioläden und Unverpacktläden besonders schwer ist. Der Grund dafür liegt darin, dass die meisten Menschen in dieser Krise sparen müssen und damit bei den Lebensmitteln anfangen. Sie hofft auf eine Besserung der Lage für andere Unverpacktläden, um Umwelt- und Klimagerechtes zu fördern und somit Plastik einzusparen.
Die Stammkunden von Püngel & Prütt wissen schon seit Monaten über die Schließung Bescheid. Sie alle sind über die Nachricht wehmütig und traurig, vor allem weil neben dem Unverpacktladen auch ein beliebter Treffpunkt wegfällt. Viele haben den Inhaberinnen auch ihre Unterstützung angeboten.
Wie es in der Zukunft weitergehen soll, das wissen die drei Geschäftsführerinnen noch nicht genau. Sie haben sich noch keine Gedanken über die Zukunft gemacht und brauchen erstmal eine kleine Auszeit.
Autor:Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr |
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