"Gemeinsam" für die Zukunft der Kinder
Oft ist der Schulalltag von Problemen und Stress gekennzeichnet, vorallem dann wenn sich Kinder verhaltensauffällig zeigen und Lehrer und Eltern sprichwörtlich mit ihrem Latein am Ende sind.
In Mülheim wird in praktisch jeder Grundschule die Ganztagesbetreuung angeboten. Beim Konzept der Offenen Ganztagsgrundschule (OGS), bei der die Kinder bis zu neun Stunden betreut werden, werden verschiedene Ansätze genutzt, möglichst früh die Weichen zu stellen, damit jedes Kind einen guten Weg ins Leben finden kann. Doch welche Hilfe braucht das Kind?
„Es ist auch immer wichtig nicht nur das Kind zu sehen, sondern immer auch die Familie“, so Birgit Hirsch-Palepu, Leiterin der Abteilung Soziale Dienste des Diakonischen Werkes.
„Wir als pädagogische Fachleute wissen aus unserer alltäglichen Erfahrung, dass Eltern sich oft sehr schwer tun, wenn es darum geht sich Hilfe bei Beratungsstellen zu suchen, wenn es mal nicht so klappt“, weiß Olaf Thane, Koordinator der Jugend- und Familenhilfe des Diakonischen Werkes. Aus diesem Grund sind in Mülheim seit gut zwei Jahren pädagogische Experten an zwei Grundschulen vor Ort. Sie beraten dort Lehrer und Eltern und leisten Hilfestellung zur Erziehung. „Um die Schnittstellen zwischen Eltern-Lehrer- und Beratungsstelle zu glätten und Ängste abzubauen, haben wir am Modellprojekt „Hilfe zur Erziehung und erzieherische Förderung in der Offenen Ganztagsschule“ teilgenommen“, erklärt Hirsch-Palepu. Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt durch das Institut für Soziale Arbeit (ISA) und der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe.
Schnittstellen glätten und Ängste abbauen
Neben der Barbaraschule war die Wilhelm-Busch-Schule als Partner mit im Boot. Gemeinsam mit dem Pädagogen-Team wurde überlegt, welche Unterstützung für den Standort am wichtigsten ist. „Auf Zuruf treffe ich in Dümpten Eltern zum Beratungsgespräch“, so Thane. Zudem ist und war er fester Ansprechpartner für Lehrer. Diese schnelle und unbürokratische Hilfe fruchtete. „Ich hatte das Gefühl, dass wir so gut Druck von der Schule nehmen konnten“, sagt Thane.
Ein etwas anderer Weg wurde an der Wilhelm-Busch-Schule eingeschlagen. Hier wurde vorallem die Zusammenarbeit von Lehrern und pädagogischen Fachkräften der OGS gefördert. „Beide Parteien lernen die Kinder und Eltern gut kennen. Das wollten wir nutzen um Elterngespräche gemeinsam vorzubereiten und diese letzendlich erfolgreich durchzuführen“, so Thane.
Modellprojekt "Hilfe zur Erziehung"
Beide Modelle konnten sich nach über zwei Jahren Praxiserfahrung bewähren. „Das Projekt hat uns gezeigt, wie fruchtbar die Vernetzung von OGS und Jugendhilfe verlaufen kann. Ich freue mich, dass die Stadt das Projekt in der Vergangenheit und auch weiterhin unterstützt und begleitet“, sagt Sozialdezernent Ulrich Ernst.
Das Projekt endete im Januar. „Wir wollen unsere Erfahrungen nachhaltig nutzen, sodass die Hilfen, die da sind, auch wirklich bei Kindern und Eltern ankommen“, resümiert Hirsch-Palepu.
Autor:Daniela Neumann aus Oberhausen |
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