Eilmeldung:
Eierschecke in Dresden fällt nach Backen zusammen
Nun ist bekanntlich nichts schwerer, als in der hiesigen Gastronomie ein traditionell deutsches Gericht zu finden. Das Grundgesetz macht es den eingewanderten Nord- und West-, aber auch Süd- wie Osteuropäern sowie diversen Extrakontinentalen verdammt leicht, unter Missachtung der kulinarischen Geschichte dieses Landes etwas anzubieten, was ihnen ihre eigene Oma täglich vorgesetzt hatte.
Wenn ich jetzt noch gestehe, dass mir traditionelle Gerichte aus Thüringen und Sachsen mehr zusagen, bin ich mir fast sicher, das Interesse des Verfassungsschutzes geweckt zu haben.
Und zwar nicht wegen der minderschweren Deutschtümeleien „Thüringer Klöße“, „Dresdner Christstollen“ und „Leipziger Lerchen“. Auch nicht wegen „Kalter Hund“ und „Tote Oma“. Nein, heute geht‘s um die sehr verdächtige „Dresdner Eierschecke“.
Drei (!) verschiedene Teige werden hier in einer Springform (!) übereinander gruppiert: Hefeteig, Quark- und Scheckenmasse! Alles aus Butter, Zucker, viel Eier, Mehl und Milch, Quark, ein wenig Vanille, Zitrone und nur ein bisschen Salz. Ferdsch! Fernsehköche würden sich freihändig die Haare unter der Mütze raufen, weil kein Bestandteil schwer auszusprechen oder schwierig und teuer zu beschaffen ist.
Sogar Zweidrittel des Namens erklärt sich von selbst, und die „Schecke“ aus der Ähnlichkeit mit einem dreiteiligen mittelalterlichen Männerkleid. Gürtel mittig getragen.
Was sonst in der Gesellschaft selten vorkommt: Bei der Eierschecke soll die obere Schicht schon mal einen Einfall haben. Was im Falle des Kuchens aber einen stellenweise deutlichen Höhenverlust bedeutet.
Ein Tipp: Entfernen sie nach dem Backen den Metallrand der Springform. Dann kann die Hitze auch seitlich entweichen. Die Eierschecke bleibt so in voller Höhe schön luftig und locker.
Empfehlung:
Eugen Firla Funk
U don’t get the funk
https://www.youtube.com/watch?v=DeWQDF4WZfY
Autor:Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr |
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