Drogenprobleme? - Neue Selbsthilfegruppe für Angehörige
Wenn Kinder oder Jugendliche Drogen nehmen, müssen Eltern nicht selten hilflos erleben, wie es in der Folge zu einem emotionalen, sozialen und körperlichen Verfall kommt. Finanzielle und juristische Folgen kommen dazu. Unabhängig vom Alter der Konsumenten illegaler Drogen steigern sich bei den Angehörigen Hoffnungslosigkeit und Machtlosigkeit. Gefühle von Wut wechseln ab mit Hilflosigkeit. Hinzu kommt die Scham, als Eltern und Partner vermeintlich versagt zu haben. Die Angst um den geliebten Menschen lähmt zusätzlich. Diese Scham lässt sich als Grund vermuten, dass es zu diesem Thema in Mülheim bisher keine Selbsthilfegruppe gibt.
Zwei Akteure, die sich auskennen, haben sich zusammen getan, um Angehörigen in diesem Themenfeld niederschwellige Hilfe zu ermöglichen. Das Selbsthilfe-Büro in Trägerschaft des Paritätischen und die Drogenberatung der AWO gründen gemeinsam eine neue Selbsthilfegruppe.
In dieser Gruppe treffen sich Angehörige von Menschen, die illegale Suchtmittel zu sich nehmen und sich mit anderen Austauschen wollen. Die Treffen bieten einen geschützten Raum, um über Erfahrungen, Gedanken und Gefühle im Zusammenhang mit dem Suchtmittelkonsum zu sprechen. Die Teilnehmer lernen etwas über sich und ihre Rolle in der Angehörigen-Konsumenten- Beziehung. Sie fühlen sich verstanden von Gleichbetroffenen und können, ohne sich verbergen zu müssen, aussprechen, was sie bedrückt und lähmt. Sie können gemeinsam aus den Erfahrungen der Anderen lernen, was hilfreich ist im Umgang mit den Angehörigen. Den Ablauf und die Themen bestimmt die Gruppe selbst.
Neue Gruppenteilnehmer sind willkommen. Die Gruppe wird bei Ihrer Gründung unterstützt vom Selbsthilfe-Büro und vom Drogenhilfezentrum der AWO Mülheim an der Ruhr.
Das erste Treffen ist am Mittwoch, 23. November, um 18.30 Uhr im Selbsthilfe-Büro der Paritätische, Tourainer Ring 4. Anmeldungen unter Tel. 3004814 oder Tel. 45003311.
Autor:Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr |
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