Der Verein Plan B hilft jetzt auch Familien und Flüchtlingen in Mülheim

(V.l.) Gülseren Celebi, Irena Krnjaic, Irina Ahmad und Esra Tekkan-Arslan betreiben interkulturell kompetente Jugend- und Familienhilfe und Flüchtlingsberatung. | Foto: PR-Foto Köhring/AK
  • (V.l.) Gülseren Celebi, Irena Krnjaic, Irina Ahmad und Esra Tekkan-Arslan betreiben interkulturell kompetente Jugend- und Familienhilfe und Flüchtlingsberatung.
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Im Leben läuft es oft nicht so, wie es laufen sollte. Da ist es gut, wenn man einen Plan B hat, zum Beispiel weil man als Flüchtling im Asylverfahren und damit mitten in der deutschen Bürokratie steckt oder weil man als Familie Hilfe braucht, um wieder gemeinsam klar zukommen.

Dafür gibt es seit dem 25. April auch in Mülheim eine Niederlassung des interkulturell, überkonfessionell- und überparteilichen aufgestellten Vereins Plan B. Plan B ist mit seinen 250 Mitarbeitern bereits in sechs Städten des Ruhrgebietes aktiv und betreut aktuell 300 Familien. Der im Paritätischen Wohlfahrtsverband organisierte Verein wurde 2011 in Bochum ins Leben gerufen.

Fachlich breit und interkulturell aufgestellt

Das Mülheimer Team von Plan B, das momentan zwölf Familien und acht Flüchtlinge begleitet, ist am Nachbarsweg 25a in Saarn erreichbar, unter anderem mit den Buslinien 131 und 133. Vor Ort arbeiten die Politikwissenschaftlerin Irina Ahmad (als Flüchtlingsberaterin), die Sozialwissenschaftlerin Irena Krnjaic (als Kinderschutzkraft), die Diplom-Sozialpädagogin Esra Tekkan-Arslan (als interkulturelle ambulante Erziehungshelferin), die Diplom-Sozialpädagogin Marzanna Kociolek (als Elterncoach und Anti-Gewalt-Trainerin) sowie die in der flexiblen Familienhilfe aktiven Sozialarbeiter Gülen Täuber und Baris Erel. Auch auf das Fachwissen von Erziehern, Psychologen und Sonderpädagogen kann Plan B zurückgreifen. Einen Namen hat sich der Verein zuletzt mit einem Handbuch für interkulturelle Jugend- und Familienhilfe gemacht. Aktuell startet er ein Projekt zur Vorbeugung häuslicher Gewalt. Auch Bildungsarbeit und Beratung für Rückkehrer gehören zum Angebotsspektrum von Plan B.

Wertschätzend und auf Augenhöhe

„Weil wir selbst einen interkulturellen Hintergrund haben, können wir Zuwandererfamilien und Flüchtlingen auch besser helfen, weil wir ihren kulturellen Hintergrund kennen und ihre Sprache sprechen“, sagt die aus der Türkei stammende Diplom-Sozialpädagogin Gülseren Celebi, die als Geschäftsführerin des Trägervereins die organisatorischen Fäden zusammenhält. Für sie steht fest: „Wir müssen Zuwanderern und Flüchtlingen mit Wertschätzung und auf Augenhöhe begegnen, wenn wir wollen, dass sie sich sozial integrieren und nicht zurückziehen.“

Wie wichtig interkulturell kompetente Jugend- und Familienhilfe und Flüchtlingsberatung sind, wird deutlich, wenn man weiß, dass derzeit in Mülheim 4.400 Flüchtlinge leben, die sich im Asylverfahren befinden und das fast 23 Prozent der 172.000 Mülheimer einen Zuwanderungshintergrund haben.

Nach ersten positiven Kontakten mit dem Jugendamt und mit der Caritas, ist Gülseren Celebi zuversichtlich, „dass wir uns mit den sozialen Akteuren der Stadt vernetzen und einen guten Beitrag für die Mülheimer Stadtgesellschaft leisten können.“

Aktuell sucht das Plan-B-Team, dessen Arbeit von Stadt, Land, Eigen- und Drittmitteln, zuletzt etwa durch die Deutsche Fernsehlotterie finanziert wird, nicht nur Klienten, sondern auch Familien, die zeitweise oder dauerhaft Pflegekinder aufnehmen wollen.

Kontakt

Die Beratungsstelle am Nachbarsweg 25 ist montags und mittwochs (8.30-16 Uhr), dienstags und donnerstags (8.30-16.30 Uhr) und freitags (8.30-14 Uhr) geöffnet und unter den Rufnummern 848449-70, 848449-71 oder: 84844974 telefonisch erreichbar. Mehr zum Thema findet man im Internet unter: www.planb-ruhr.de Thomas Emons

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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