Der Nächste, bitte! Aus der Praxis des Evangelischen Krankenhauses. Heute: Zertifizierte Brustzentren.

Im BZMO arbeiten verschiedene Fachrichtungen und Berufsgruppen Hand in Hand. | Foto: Matthias Duschner
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Mariam T. kann es kaum glauben, als ihr Frauenarzt ihr die Diagnose mitteilt: Sie hat Brustkrebs. Ihr Frauenarzt berät sie und steht ihr zur Seite. Nun muss sie für die anstehende Operation ein Krankenhaus suchen. Ihr Frauenarzt hat ihr mehrere Krankenhäuser vorgeschlagen. Aber für welches soll sie sich entscheiden?

Mariam T. entscheidet sich für ein Krankenhaus mit zertifiziertem Brustzentrum. „Natürlich muss sich die Betroffene ein Haus suchen, bei dem sie ein gutes Gefühl hat“, sagt Dr. Andrea Schmidt, Chefärztin der Mülheimer Frauenklinik am Evangelischen Krankenhaus Mülheim (EKM). „Zentren haben mehrere Vorteile“, erklärt die Chefärztin, die auch das zertifizierte Brustzentrum MülheimOberhausen (BZMO) Standort Mülheim leitet. „Aber die Frauen sollten darauf achten, dass die Zentren auch wirklich zertifiziert sind.“ Denn der Name „Zentrum“ ist kein geschützter Begriff, daher ist es wichtig, sich zu informieren.

Die Qualität von zertifizierten Zentren wird regelmäßig von externen Prüfern begutachtet. Zentren haben in der Regel eine große Expertise, weil sie viele Patientinnen behandeln. „Außerdem sind sie gut vernetzt, arbeiten mit Kooperationspartnern zusammen und haben feste, eingespielte und erprobte Strukturen“, sagt Dr. Schmidt.

In Mülheim dazu beispielsweise eine Tumorkonferenz, die einmal in der Woche stattfindet. Dort besprechen Experten aus verschiedenen Fachrichtungen, welche Behandlung für die Patientin die beste ist. „Nicht ein Arzt alleine trifft die Entscheidung über Operationen oder Chemotherapien, sondern ein ganzes Expertenteam“, so Dr. Schmidt.

Mariam T. findet auch die Begleitung durch die Breast Care Nurses ansprechend, wie es sie im BZMO gibt. Breast Care Nurses sind speziell ausgebildete Pflegekräfte, die die Patientinnen durch die komplette Behandlung begleiten, sie unterstützen und beraten.
Mariam T. wird von ihrem Arzt an ihr Wunsch-Krankenhaus überwiesen. Sie hat einen bösartigen Tumor, der entfernt wird. Die Ärzte entnehmen außerdem die Wächter-Lymphknoten aus der Achselhöhle. Das sind die Lymphknoten, die im Abflussgebiet eines bösartigen Tumors die Lymphe beinhalten. Vier Wochen nach der Operation fängt die Bestrahlung an. Sie dauert vier Wochen. Anschließend erhält Mariam T. eine antihormonelle Therapie.

Während der gesamten Behandlung steht die 52-Jährige in engem Kontakt mit ihrem Gynäkologen und den Breast Care Nurses, die ihr auch von den speziellen Angeboten für Frauen mit Brustkrebs erzählen. Mariam T. nimmt diese gerne an. Sie geht zu einer Selbsthilfegruppe und einer Nordic Walking-Gruppe. „Der Austausch mit Frauen, die diese und andere bösartige Erkrankungen erlebt und überstanden haben, ist für viele Frauen eine besondere Hilfe“, sagt Dr. Schmidt. 

Im BZMO arbeiten verschiedene Fachrichtungen und Berufsgruppen Hand in Hand. | Foto: Matthias Duschner
Dr. Andrea Schmidt. | Foto: EKM
Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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