Der Kult um den Kaffee: Der Deutschen Lieblingsgetränk wird immer mehr zum Lifestyle-Symbol – Fairer Handel und spezielle Mischungen gefragt
Man öffnet die Tür an der Aktienstraße 214 in Winkhausen und ein anregender Duft, ein mitnehmendes Aroma von frisch geröstetem Kaffee kommt einem entgegen. Man fühlt sich wie im siebenten Kaffeehimmel und möchte sofort zur Tasse greifen. Ralf Kijewski lacht: „Guter Kaffee ist wie guter Wein.“
In diesem Fall kommt es auf die Auswahl der Bohnen an, insbesondere aber auf die Verarbeitung, die Veredelung. Und da ist der Kaffeeröster und Diplom-Kaffeesommelier ein absoluter und anerkannter Fachmann, dessen Rat, Können und „Kaffee-Genusskunst“ gefragt und weit über die Grenzen unserer Region hinaus bekannt sind.
Anfang des Jahres hat der gelernte Bäcker seine Kaffeemanufaktur Ruhr eröffnet und seitdem nimmt die Erfolgsgeschichte ihren Lauf. In den hellen Räumen des Ladenlokals wird geröstet, gemischt und gemahlen. Ralf Kijewski erzählt mit Wissen, Leidenschaft, Herzblut und Verstand. Er weiß, wovon er spricht. Schon immer hat er gerne guten Kaffee getrunken, sich aber über der Deutschen Lieblingsgetränk ausführlich informiert, Seminare besucht, sich weitergebildet und schließlich sein Sommelier-Diplom gemacht.
Ökologische Nachhaltigkeit und fairer Handel
„Ich bin kein Café, ich bin eine Rösterei“, sagt der Kaffee-Experte in seinem „Ein-Mann-Betrieb“, „wir bieten also keinen Kuchen und keinen Kaffee to go an, aber viele Informationen rund um den Kaffee. Und dazu gehören natürlich entsprechende Verkostungen.“ Schließlich gibt es – wie die unterschiedlichen Rebsorten beim Wein – auch die unterschiedlichsten Kaffeevariationen aus vielen Herkunfts- und Anbauländern.
In seiner Mülheimer Kaffeemanufaktur verarbeitet Ralf Kijewski demzufolge verschiedene Bohnen, vorwiegend aus Guatemala, Kolumbien und Äthiopien, aber auch weiteren Kontinenten. Er kauft sie vorwiegend von dortigen Bauerngenossenschaften, um ökologische Nachhaltigkeit und fairen Handel zu unterstützen. Aus diesen Bohnen stellt er nach dem Rösten auch die „Mölmsche Mischung“ zusammen, die seine Bodenständigkeit in und für Mülheim unterstreicht, allerdings zusätzlich für einen individuellen, guten, aromatischen und höchst bekömmlichen Kaffeegenuss sorgt.
Die richtige Auswahl macht den Kaffeegenuss aus
Ralf Kijewski weiß nur zu gut, dass Geschmäcker verschieden und individuell ausgeprägt sind. Deshalb sind die Vielfalt an Geschmacksrichtungen und das gewisse „Händchen zum Rösten“ unabdingbar. Eine ältere Dame ist bei unserem Besuch zugegen, probiert, fragt nach, lässt sich erklären und nimmt die ihr zusagende Auswahl mit.
Die richtige Auswahl, aber auch die zahlreichen Zusatzinformationen in der Kaffeemanufaktur von Ralf Kijewski, machen letztlich den Kaffeegenuss aus, den man so gerne hat und sich so gerne wünscht. Sein in Mülheim gerösteter Kaffee unterscheidet sich halt in mehrfacher Hinsicht von den üblicherweise angebotenen Kaffeepäckchen. Er legt größten Wert auf Frische, Qualität und Geschmack. Kijewski sprudelt nur so vor Informationen und Fachwissen. Und das will und wird er in Kaffeeseminaren auch künftig gerne weitergeben. Solche Seminare, in überschaubaren Teilnehmerzahlen zwischen sechs und maximal acht Personen, ist ein gerne angenommenes Zusatzangebot. Und darüber hinaus sind bei ihm selbstredend auch viele Artikel etwa zum Handaufbrühen und mehr erhältlich.
"Kaiserreich" ist ein Genießer- und Wohlfühlhaus
Eine Bereicherung ist auch das „Kaiserreich“ von Martina Werner an der Duisburger Straße 417 in Speldorf, ganz in der Nähe der Einmündung Saarner Straße / Kastanienallee. Auch sie hat viel über Kaffee und die besten Bohnen gelernt und erfahren.
Sie kooperiert mit einer Rösterei aus Obeerhausen und bietet in ihrem Café Kaiserreich fünf frisch geröstete Kaffeesorten und weitere -spezialitäten an, umrahmt von einem anheimelnden Ambietene. Dazu gibt es viele leckere Backwaren, die ebenfalls keine Massenproduktionen sind. Die Kuchen nach Omas Art sind der Renner. Hinzu kommt eine riesige Auswahl an belegten Brötchen, Salaten selbstgemachte Quiche, Pasta und viele Feinkostartikel, die nach dem Genießen von Kaffee und Speisen auch hübsch verpackt als kleine Geschenke für liebe Menschen mitgenommen werden können.
Die Café-Betreiberin hat ihr kürzlich eröffnetes Genießer- und Wohlfühlhaus so geschmackvoll eingerichtet, dass man man sich von Anhieb an zuhause fühlt.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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