Mülheimer Fachtagung soll konkrete Ergebnisse erarbeiten
Den Pflege-Fachkräftemangel in den Griff bekommen

Nicht nur das Verabreichen von Medikamenten ist eine wichtige Aufgabe in der Pflege. Der menschliche Umgang und die Achtung der Würde haben hohe Priorität. Foto: Archiv Terhorst
  • Nicht nur das Verabreichen von Medikamenten ist eine wichtige Aufgabe in der Pflege. Der menschliche Umgang und die Achtung der Würde haben hohe Priorität. Foto: Archiv Terhorst
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Das Wort Pflegenotstand ist in aller Munde, und das bereits seit längerem. Es herrscht fast bundesweit akuter Fachkräftemangel, und das trifft auch auf Mülheim zu. Die Dialog-Offensive Mülheim will jetzt mit einer Fachtagung entscheidende Schritte zur Verbesserung der Lage einleiten.

In Kooperation mit der Selbsthilfeorganisation „wir pflegen NRW“ sollen dann „Mülheimer Perspektiven“, so auch der Titel der Tagung, auf den Weg gebracht werden. Die Vorbereitungen und die inhaltliche Gestaltung der Veranstaltung am Mittwoch, 12. Dezember, im Altenhof, Kaiserstraße 6, laufen auf Hochtouren. Eingeladen sind Pflegebedürftige, pflegende Angehörige, Pflegekräfte und vor allem Auszubildende und Menschen, die einen Pflegeberuf anstreben.

Jörg Marx vom Sozialamt, das die Moderation und Koordination der Dialog-Offensive übernommen hat, fasst die zentrale Frage zusammen: „Wie werden wir in Mülheim dem enormen Pflegebedarf eigentlich noch gerecht?“ Das Ziel bestehe deshalb darin, gemeinsam tragbare kommunale Lösungen zu finden.
Auf Bundes- und Landesebene gäbe es bereits verschiedene Ansätze, das Problem in Griff zu bekommen. Eine bessere Bezahlung des Pflegepersonals sei die eine Seite, die Unterstützung und Motivation pflegender Angehöriger die andere. Dazu müsste verbindliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. Die Tagung im Altenhof soll in verschiedenen Tisch- und Kleingruppen konkrete lokale Ergebnisse erarbeiten, keine Wunschträume und Utopien, sondern „umsetzbare Lösungen“.

Beteiligte aus allen gesellschaftlichen Gruppen

Deshalb sei der Kreis der Eingeladenen auch so groß und bewusst breit aufgestellt. Saskia Kühle, Teamleiterin Pflegemanagement im städtischen Sozialamt: „Um unser Ziel zu erreichen, brauchen wir Beteiligte aus allen gesellschaftlichen Gruppen, die in Mülheim mit dem Thema Pflege zu tun haben.“ Sie und Jörg Marx hoffen daher auf rege Beteiligung.

Die Teilnahme an der Fachtagung im barrierefreien Altenhof am Mittwoch, 12. Dezember, ist kostenlos. Sie beginnt um 10 Uhr und endet gegen 16 Uhr. Ebenfalls kostenfrei gibt es Getränke und ein Mittagessen. Nach der Vorstellung von Marx und Kühle sollen die Ergebnis dann gebündelt und dokumentiert werden, um aus Worten Taten werden zu lassen. Der Seniorenbeirat, die kommunale Konferenz für Alter und Pflege sowie der Sozialausschuss steigen dann in die Beratung ein, um konkrete Beschlüsse zu fassen, um den allgegenwärtigen Fachkräftemangel in unserer Stadt schrittweise in Griff zu bekommen.

Nähere Informationen zur Fachtagung gibt es unter www.dialogoffensive-pflege.de.

Hintergrund

Die Dialog-Offensive Pflege ist eine Initiative von Mülheimer Bürgerinnen und Bürgern sowie Pflegeprofis. Ihr Ziel ist, einen menschenwürdigen Umgang mit Pflegebedürftigen, ihren Angehörigen, ehrenamtlich Tätigen und professionell Pflegenden zu erreichen und nachhaltig sicherzustellen

Sie ist aus der Kommunalen Konferenz für Alter und Pflege hervorgegangen, agiert aber unabhängig von der Stadtverwaltung und von Pflegeeinrichtungen.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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