Den Forschern über die Schulter sehen: WissensNacht Ruhr mit zahlreichen Angeboten in Mülheim
Wissen schafft Macht, und als „mächtige“ Wissenschafts-Region präsentiert sich jetzt wieder das gesamte Ruhrgebiet. Mülheim spielt mit der Hochschule Ruhr-West, dem Max-Planck-Institut und weiteren viel beachteten Einrichtungen keine unbedeutende Rolle.
Große und kleine Forscher der Stadt sind mit von der Partie, wenn am Freitag, 28. September, die nächste WissensNacht Ruhr von 16 bis 24 Uhr einen imposanten Einblick in die faszinierende Forschungslandschaft der Ruhr-Region ermöglicht. An 27 Standorten im Ruhrgebiet finden finden mehr als 250 Veranstaltungen statt, darunter Mitmach-Aktionen, Experimente, Vorträge und Laborführungen.
Der Regionalverband Ruhr organisiert gemeinsam mit zahlreichen Partnern die nächtliche Entdeckertour durch die Welt der Wissenschaft. Nach zwei erfolgreichen Veranstaltungen in den Jahren 2014 und 2016 mit mehr als 10.000 Besuchern findet die WissensNacht Ruhr nun zum dritten Mal statt. Das umfangreiche Programm beweist, dass Wissenschaft keine trockene Angelegenheit ist, sondern richtig Spaß machen kann.
Mülheim schaut den Denkern über die Schultern
Bei der WissensNacht Ruhr kommt die Wissenschaft dorthin, wo die Menschen sind. „Besucher haben die Möglichkeit, den Denkern und Tüftlern über die Schultern zu schauen“, sagt Karola Geiß-Netthöfel, Direktorin des Regionalverbandes Ruhr (RVR). Am Freitag, 28. September, gibt es auch in Mülheim viele Möglichkeiten, genau das zu tun.
„Die Programm-Vielfalt hier vor Ort ist schon beeindruckend“, sagt Maria Baumeister, RVR-Projektleiterin WissensNacht Ruhr, „denn die Wissenschaft in Mülheim ist bestens aufgestellt.“ Die wissenschaftliche „Schnuppernacht“ bietet ungeahnte Möglichkeiten des Erlebens und Entdeckens. Auch die Jüngeren, also die „Wissenschaftler von morgen“, kommen da auf ihre Kosten.
Drei Standorte
An den Standorten Camera Obscura, Ringlokschuppen und Hochschule Ruhr-West (HRW) gibt es eine Menge Möglichkeiten, zu denken, zu forschen, zu rätseln und im wahren Sinn des Wortes Hand anzulegen. Mit im Informationsboot sind auch das IWW und die verschiedenen Max-Planck-Institute. Darüber hinaus ist Live-Musik zu hören und der Forscher-Nachwuchs kann sich als „Sherlock Planck“ auf die Suche nach dem geheimnisvollen Pulver begeben.
Camera Obscura
Ambitionierte Physikschüler der siebten und zwölften Jahrgangsstufe der Ernst Barlach-Gesamtschule Dinslaken sind als Besucher-Guides im Museum von 16 bis 22 Uhr zur Stelle. Anhand von historischen Exponaten der Sammlung KH. W. Steckelings erläutern die Jugendlichen, wie die Bilder laufen lernten. Der Technikkurs von Birgit Baack der Realschule Broich präsentiert darüber hinaus einen 3D-Guckkasten. Nach Sonnenuntergang führt die Physiklehrerin Nelli Graf spannende Versuche im Kessel des Wasserturms vor, die allerlei optische Effekte veranschaulichen.
Im Workshop-Bereich des Museums zeigen Farbwahrnehmungs- und Farbfeldversuche, wie unterschiedlich das menschliche Auge die verschiedenen „Farbgewichtungen“ wahrnimmt. Zusätzlich können neugierige Besucher auch optische Selbstversuche, zum Beispiel zum Nachbildeffekt, an den Experimentierstationen durchführen. Eine Fotoausstellung zeigt Bilder von Jürgen Czwienk zum Thema „Pencil of Nature. Lichtzeichnungen mit der Camera Obscura“, die der Medienkünstler mit einer selbst gebauten Camera Obscura aufgenommen hat.
Ringlokschuppen
Der Ringlokschuppen führt beispielsweise per Avator durch einen interaktiven Bühnenraum. In „realReality“ lösen die Besucher spannende Aufgaben im Team. Gemeinsam begibt man sich auf die Jagd nach Data-Doubles. Live-Gaming ist ist am 28. September dort angesagt. Zwei Spielrunden um 16 und um 18 Uhr verraten viel über „datenbasierte Entscheidungsmuster“. Für die beiden Spieldurchläufe sind Anmeldungen unter teresa.kuenstler@ringlokschuppen.de erforderlich.
HRW
Einen breiten Raum bietet die Hochschule Ruhr-West der WissensNacht Ruhr. Den offiziellen Startschuss bildet gegen 16 Uhr die Begrüßung der Gäste durch HRW-Präsidentin Prof. Dr. Gudrun Stockmann, OB Ulrich Scholten sowie durch die Vertreter der verschiedenen Mülheimer Institutionen, die sich an der WissensNacht am HRW-Campus beteiligen.
Anschließend geht es nahtlos weiter mit viel Spaß, Experimenten und Musik, denn auf der Bühne gibt es ab 17 Uhr, jeweils zur vollen Stunde, eine große Experimentier-Show des „AHHAA-Science-Centers“ aus Estland. In den Shows ist alles größer und beeindruckender: Die Lichter brennen heller, der Nebel ist dichter und mysteriöser, die Flammen schlagen höher. In der Show erlebt man die Wissenschaft spielerisch und spektakulär zugleich. Explodierende Wasserstoffballons, fliegende Tassen, Stickstoffnebel sowie eine Mehlkanone sind nur einige der großen Experimente auf der HRW-Bühne.
Führungen und Entdeckungstouren durch die Hochschule mit den vier Institutsgebäuden, Laboren, Bibliothek, Mensa und den 13 Hörsälen werden ebenfalls angeboten. Es gibt eine Campus-Rallye, Kindermusik zum Mitrocken, Bastelangebote, Technik und Mathematik zum Begreifen, gemeinsames Arbeiten am Projekt Rennwagen, Experimente rund um das kühle Nass, das Eintauchen in die wundersame Welt der Elektronik und eine Reise in das neue Industriezeitalter.
Darüber hinaus werden spannende Fragen geklärt: Wie kommen Wind und Sonne in den Tank? Sind Verpackungen Fluch oder Segen? Wie kann ich Forscher werden? Richtigen Nervenkitzel gibt es zudem im Escape Room mit einem fiktiven Horror-Szenario. Die Ruhr wurde von einem Unbekannten vergiftet. Der auf Entgiftung spezialisierte Toxikolge ist unauffindbar. Ihn zu finden, ist die gemeinsame Aufgabe des Rätsel-Spiels, für das eine Anmeldung am Stand des Max-Planck-Instituts für Kohleforschung im HRW-Hörsaalgebäude erforderlich sind.
Programm-Übersicht
Das sind nur einige Appetithappen einer vielversprechenden WissensNacht Ruhr. Das vollständige Programm mit genauen Orts- und Zeitangaben sowie Kurzbeschreibungen der einzelnen Veranstaltungen finden Interessierte im Internet unter www. wissensnacht.ruhr.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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