Bürgeragentur hilft: Alles aus einer Hand
„Wer damals mit einem Anliegen ins Rathaus ging, war häufig nicht zufrieden“, erinnert sich Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld. Ein Umstand, der ihr schon während des Wahlkampfes vor gut zehn Jahren Kopfzerbrechen bereitete. Was also tun, um dem Wunsch der Bürger, der „Verwaltung auf Augenhöhe zu begegnen“, gerecht zu werden?
„Wir eröffneten am 10. Oktober 2003 die Bürgeragentur der Stadt Mülheim.“ Damit wurde ein „niedrigschwelliges Angebot“ geschaffen, exklusiv erreichbar über ein Ladenlokal außerhalb des Rathauses. Zunächst befand sich die Bürgeragentur auf der Schloßstraße 22, heute ist sie an der Schollenstraße 2 zu finden - und Ansprechpartner, wenn es um Beschwerden, Anregungen und Ideen von Bürgern geht.
Die Vorteile dieses einmaligen Angebots lägen klar auf der Hand, so die OB: „Die Informationen kommen gebündelt aus einer Hand, man wird nicht mehr von A nach B geschickt oder am Telefon durchgereicht.“
Durschnittlich 20.000 Kundenkontakte jährlich können die derzeit vier Mitarbeiter der Bürgeragentur der Stadt Mülheim verzeichnen. Davon können die meisten direkt bearbeitet werden. Zwischen 2.000 und 2.600 Vorgänge werden angelegt und an die zuständigen Fachbereiche übermittelt.
Verkehrs-, Umwelt- und Ordnungsamt sind am meisten betroffen
„Naturgemäß gehören zu den meist betroffenen Ämtern das Amt für Verkehrswesen und Tiefbau, das Ordnungsamt, das Umweltamt und das Amt für Grünflächenmanagement und Friedhofswesen“, wirft Roland Gass, Leiter der Bürgeragentur, einen Blick auf die Statistik. Seit Juli 2009 habe man außerdem die Bürgerberatung für die Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG)übernommen. Sobald ein Anliegen vorgetragen wurde, bekommt der Bürger Rückmeldung. Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld spricht in diesem Fall von einer „pro-aktiven Begegnung“. Anschließend kümmern sich die Mitarbeiter der Bürgeragentur entweder direkt selbst um die Beschwerden/Anregung oder nehmen Kontakt zu den Fachbereichen auf. Erst wenn alle Informationen zusammengetragen sind, werden erneut die Bürger benachrichtigt.
Doch nicht immer kann geholfen werden, bedauert Gass. „Manchmal sind wir nur Türöffner. Oder müssen uns gesetzlichen Grundlagen beugen.“ Schwierig würde es auch, wenn es um Fälle mit privatrechtlichem Hintergrund ginge.
Nicht nur für die Bürger ist die Agentur von Vorteil, sondern auch an anderer Stelle: „Sie hat positive Auswirkungen in die Verwaltung hinein.“ Es würden nicht nur die Mitarbeiter entlastet, gleichzeitig würde auch die Arbeit der Verwaltung hinterfragt - und optimiert. Denn, davon ist die OB überzeugt: „Bürger, Verwaltung un Politik bilden eine Dreiecksbeziehung, sie spiegeln das Stadtbild wider - und sind allesamt geballte Experten, wenn es um ihre Stadt geht.“
Geöffnet ist die Bürgeragentur an der Schollenstraße 2 immer montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 15 Uhr, 24 Stunden am Tag erreichbar per E-Mail, Fax oder Online-Formular. Ein Tipp: Bei Fragen oder Beschwerden bezüglich des Öffentlichen Personennahverkehrs sollten sich Mülheimer besser direkt an die Mülheimer Verkehrsgesellschaft wenden.
Bei baulichen Anliegen stehen die Mitarbeiter des ServiceCenter Bauen im Technischen Rathaus am Hans-Böckler-Platz gern Rede und Antwort. Wer eine Veranstaltung plant, kann sich direkt an das Ordnungsamt wenden, hier hilft ein Mitarbeiter gern weiter.
Autor:Lisa Peltzer aus Oberhausen |
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