Apps können bei Gesundheitsvorsorge unterstützen
Aufklärung zum Tag des Schlaganfalls

Von links: Dr. PD Saskia Meves und Prof. Heinrich Wieneke. | Foto: Marienhospital
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Der 10. Mai ist der alljährlich bundesweite „Tag gegen den Schlaganfall“. Auch im St. Marien-Hospital sollte eine Infoveranstaltung mit Medizinern stattfinden, die die Bevölkerung über den Schlaganfall aufklärt. In diesem Jahr mussten diese und andere Veranstaltungen abgesagt werden.

„Dabei ist Aufklärung gerade bei diesem Thema wichtig, denn wir verzeichnen seit der Corona-Krise deutlich weniger Menschen, die mit Schlaganfall-Symptomen in die Klinik kommen, aus Angst oder weil sie die Zeichen eines Schlaganfalls nicht erkennen“, appelliert PD Dr. Saskia Meves, Oberärztin der Klinik für Neurologie im St. Marien-Hospital.

Jeden Tag erleiden im Schnitt drei Mülheimer einen Schlaganfall. Es ist die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für eine Behinderung im Erwachsenenalter. Im Fall der Fälle ist schnelles Handeln gefordert. Schließlich sterben alle 60 Sekunden 1,8 Millionen Nervenzellen ab. „Zu den typischen Warnsignalen gehören Sprachstörungen, ein schiefer Mund, Lähmungserscheinungen oder die mangelnde Kontrolle über Bewegungen“, erklärt die Oberärztin
„Wer diese Symptome an sich oder anderen feststellt, muss sofort den Rettungsdienst rufen.“ Je kürzer das Zeitfenster zur Behandlung sei, desto erfolgreicher könne die Therapie sein.

Das St. Marien-Hospital hat dafür die Stroke Unit, eine Spezialeinheit zur Behandlung von Schlaganfallpatienten, eingerichtet. Im Notfall ist ein Team rund um die Uhr für Betroffene da – natürlich auch in Corona-Zeiten. „Neben der Rettung geht es auch um die Erhaltung von Lebensqualität“, sagt PD Dr. Saskia Meves. Denn falls im Vorfeld zu viel Zeit verstreiche, könne dies eine Zukunft als Pflegefall bedeuten.

„Ursachen für einen Schlaganfall sind oftmals hoher Blutdruck, Übergewicht, Bewegungsmangel, falsche Ernährung sowie ein schlecht eingestellter Diabetes“, weiß Meves. „Eine gesunde Lebensweise mit viele Bewegung und ausgewogener Ernährung sind hier schon eine gute Prophylaxe.“

Digitale Helfer

„Die neuen 'digitalen Helfer', also Apps auf Smartphones oder digitalen Uhren, sind da zusätzlich hilfreich“, wie Prof. Dr. Heinrich Wieneke, Chefarzt der Klinik für Kardiologie zu berichten weiß. „Apps ersetzen keinen Arztbesuch und bei Verdacht auf einen Schlaganfall sollte man immer den Notruf 112 wählen. Doch gerade chronisch kranke Patienten können in ihrem Krankheitsmanagement von ihnen profitieren. Viele unserer Patienten nutzen ihr Smartphone bereits für Gesundheits-Apps. Bewegungsprogramme liegen dabei ganz vorn, gefolgt von Blutdruck-Apps und Apps zu Ernährung und Entspannung. Apps können die Sprach- und kognitive Therapie im Anschluss eines Schlaganfalls unterstützen.“

Spezielle Schlaganfall-Apps fragen den Benutzer nach typischen Symptomen. So wird ein Schlaganfall-Verdacht innerhalb kürzester Zeit geprüft. „Diese Apps dienen eher als Prävention und Information. Sollte ein Patient diese Symptome an sich feststellen, sollte er schnellstmöglich den Notarzt rufen und nicht erst eine App installieren“ erklärt Wieneke.

Häufige Symptome

Die häufigsten Symptome eines Schlaganfalls sind Sehstörungen, Sprach- und Sprachverständnisstörungen, Lähmungen und Taubheitsgefühle, Schwindel mit Gangunsicherheit sowie sehr starke Kopfschmerzen. Mit dem FAST-Test lässt sich innerhalb kürzester Zeit der Verdacht auf einen Schlaganfall überprüfen. Die Abkürzungen stehen für "Face" (Lähmung im Gesicht), "Arms" (können beide Arme nach vorne gestreckt und die Handflächen dabei nach oben gedreht werden?), "Speech" (Kann ein Satz komplett gesprochen werden oder ist die Stimme verwaschen?), und "Time" (keine Zeit verlieren und 112 anrufen).

Seriöse Apps zum Thema Gesundheit veröffentlicht die Seite der Schlaganfall-Hilfe unter www.schlaganfall-hilfe.de/de/das-tun-wir/aktivitaeten/tag-gegen-den-schlaganfall

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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