9 Fakten zur Mulchsaat

Die Mulchsaat ist ein Saatverfahren ohne Unterpflügen. Hierbei bedecken bei der Aussaat Pflanzenreste der Vorfrucht bzw einer Zwischenfrucht die Bodenoberfläche.

Bei einer Mulchsaat verbleiben Erntereste auf der Bodenoberfläche. Einige Fakten zur Mulchsaat finden sich bei der Agentur für nachhaltige Nutzung von Agrarlandschaften (ANNA), welche sich eingehend mit der pfluglosen Bodenbearbeitung beschäftigt:

- Bei einer Mulchsaat bedecken Erntereste der Vorfrucht, der Zwischenrucht oder der Untersaat mindestens 30 % des Bodens. In diese erfolgt die Einsaat der Hauptfrucht.

- In einer Tiefe von 5 bis 25 cm kann eine nicht-wendende Bodenbearbeitung stattfinden. Hierbei wird, je nach Bedarf, der Boden zunächst tief- bis flachgründig gelockert. Die Bodenbearbeitung kann nur streifenweise vorgenommen werden oder die gesamte Fläche betreffen.

- Pflanzenrückstände bedecken 30 bis 70 % der Bodenoberfläche. Diese Ernterückstände der Vor- oder Zwischenfrüchte verbleiben als Mulchmaterial an der Oberfläche (Stroh, Gründüngung) bzw werden oberflächlich eingearbeitet.

- Um den Bodenaufbau weitgehend intakt zu lassen, werden im Falle einer beabsichtigten Bodenlockerung nicht-wendende Bodenbearbeitungsgeräte (Scheibeneggen, Grubber, zapfenwellenbetriebene Geräte) eingesetzt.

Varianten der Mulchsaat mit Tiefenlockerung

Laut ANNA sind auf Böden mit einer ungünstigen Bodenstruktur, auf verdichteten oder leicht verdichteten Böden, Verfahren vorzuziehen, die schnelle und einfache flachgründige Bodenbearbeitung mit einer Belüftung der tieferen Bodenschichten durch Auflockerung verbinden. Typischerweise wird hierzu ein Gerät wie der Grubber eingesetzt. Beim Grubbern werden hierzu unterschiedliche Schare verwendet, je nachdem, ob das Lockern, das Mischen oder das Aufbrechen im Vordergrund stehen.

- Bei flachgründiger Saatbettbereitung und Aussaat nach tiefgründiger Lockerung (unter 25 cm) wird der Boden in pflugähnlicher Tiefe durch einen Grubber gelockert.

- Bei flacher Saatbettbereitung und Aussaat nach mitteltiefer Lockerung (10 - 25 cm) ist die Bearbeitungstiefe abhängig von der eingesetzen Technik und kann variieren. Mit bestimmten Grubbertypen kann eine mischende Bearbeitung bei mittleren Bearbeitungstiefen erfolgen.

Mulchsaat nach einer flachgründigen Bearbeitung

- Hier steht die Stoppelverarbeitung im Vordergrund. Bodenbearbeitung heißt hier vor allem Förderung der Strohrotte, Krankheitsvermeidung, Keimung von Ausfallgetreide und Unkraut und bei Bedarf auch Saatbettbereitung. Bei dieser flachen Mulchsaat wird in die oberste und gemulchte Bodenschicht gesät (zwischen 5 - 10 cm bzw über 5 cm). Die Anzahl der Arbeitsgänge ist hierbei abhängig vom Boden sowie von der Wahl der Mulcher Werkzeuge und der Sätechnik. Es werden zwei Varianten unterschieden:

- Bei flachgründiger Mulchsaat mit Saatbettbearbeitung findet vor oder bei der Aussaat ein zusätzlicher Arbeitsgang (Einzelgeräte oder Saatbettkombinationen) der Saatbettbereitung statt. Dieses Verfahren ist geeignet bei schlecht abtrocknenden oder sich langsam erwärmenden Böden.

- Bei flachgründiger Mulchsaat ohne Saatbettbereitung verbleiben die Reststoffe der Vorfrucht oder der Zwischenfrucht auf der Bodenoberfläche. Da durch das Nicht-Bearbeiten des Ackers im Frühjahr die Spurenbelastung verringert wird und so eine stabilere Bodenstruktur entsteht, eignet sich dieses Verfahren vor allem für erosionsgefährdete Standorte.

Autor:

Elena Mann aus Mülheim an der Ruhr

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