Dr. Daniela Grobe und David A. Lüngen nehmen ihren Dienst auf
Zwei Neue für Mülheim

Dr. Daniela Grobe und David A. Lüngen sind die beiden Neuen im Mülheimer Verwaltungsvorstand. 
Foto: PR-Fotografie Köhring
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Der erste Arbeitstag hatte es direkt in sich. Zunächst Amtsleiterkonferenz, dann tagte der Verwaltungsvorstand erstmals in großer Runde. Am 2. November nahmen die beiden neuen Mitglieder im Mülheimer Verwaltungsvorstand ihren Dienst auf.

Dr. phil. Daniela Grobe (Gesundheit, Soziales und Kultur) und David A. Lüngen (Schule, Jugend und Sport) fühlen sich hervorragend aufgenommen, so Grobe: „Ich habe das Gefühl, dass man auf uns gewartet hat. Am ersten Abend hatte ich schon einen großen Aktenstapel auf dem Tisch liegen.“ Die 57-Jährige erklärt, sie habe eine Reihe von Zuschriften bekommen: „Von Menschen, die sich freuen, und auch das gehört zur Wahrheit dazu, die was von mir wollen.“

Da muss der 41-jährige Lüngen schmunzeln: „Es hatte schon was vom ersten Schultag, nur ohne Tüte. So eine herzliche Aufnahme in der Verwaltung, so viele Nachrichten aus der Stadtgesellschaft. Das habe ich so noch nicht erlebt.“ David Lüngen wohnt zwar mit seinem Mann in Essen, aber direkt an der Stadtgrenze zu Mülheim. Daniela Grobe wohnt seit 2007 mit ihrer Lebenspartnerin in Mülheim-Dümpten.

Eine Rückkehr

Für beide ist es eine Rückkehr in die kommunale Familie, denn beide standen bis zum 31. Oktober in Landesdiensten. Als Ministerialrätin war Daniela Grobe zuständig für altersgerechte Quartiersentwicklung sowie für Förderung dörflicher Strukturen und Industriekultur. Sie erhielt auf den Tag genau zum Wechsel nach Mülheim ihre Jubiläumsurkunde für 25 Jahre im Landesdienst.

Von 2009 bis 2016 war sie Mitglied einer Steuerungsgruppe zur Bekämpfung multiresistenter Erreger (MRSA) im deutsch-niederländischen Grenzgebiet. Darüber hinaus war sie fünf Jahre lang Vorstandsmitglied der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW. Sie ist seit 2008 für Bündnis 90 / Die Grünen kommunalpolitisch aktiv und saß zuletzt im Stadtrat, war Vorsitzende des Kulturausschusses.

David Lüngen war zunächst CDU-Lokalpolitiker in Ratingen, war dort für fünf Jahre Erster Stellvertretender Bürgermeister. Seine Themen waren Schulpolitik und er saß im Jugendhilfeausschuss. Ab 2010 leitete der Volljurist das Bürgermeisterbüro der Stadt Nettetal, ging 2014 als 1. Beigeordneter nach Erftstadt. Dort war er zuständig für Schule, Sport, Jugend, auch Soziales und die VHS. Nach der Landtagwahl 2017 wechselte er nach Düsseldorf und wurde als Ministerialrat Referatsleiter in die Staatskanzlei.

Geerdet und offen

Jetzt Mülheim: „Eine sehr attraktive Stadt. Die Menschen in Mülheim sind geerdet und offen. Das gefällt mir. Eine spannende Region, an der Schnittstelle zwischen Rheinland und Metropole Ruhr. Da muss man doch über die Rathausturmspitzen hinaus schauen.“ Was steht an in den kommenden Monaten? David Lüngen gibt sich betont unaufgeregt. Er komme ja von außen und es sei nicht sein Naturell, mit der Tür ins Haus zu fallen: „Zunächst möchte ich die Menschen kennenlernen in der Verwaltung. Und bei meinen Themen Schule, Jugend und Sport, aber auch Integration, Kontakt aufnehmen zu den vielen Akteuren in Mülheim und sie in den nächsten Monaten sukzessive aufsuchen.“

Was sind also die drängendsten Aufgaben der beiden neuen Dezernenten? Für Daniela Grobe steht die Neuaufstellung des Jobcenters an: „Das ist nicht einfach nur eine organisatorische, das ist eine sozialpolitische Aufgabe. Wenn wir das gut hinkriegen…“ Sie habe da auch die Familien im Blick: „Es ist auch ein Beitrag zur Bekämpfung der Kinderarmut.“ Das Gesundheitsamt sei durch Corona besonders gefordert worden, es müsse auch durch eine bessere Personalausstattung mithilfe staatlicher Förderprogramme strategisch auf den Weg gebracht werden: „Wie machen wir das Gesundheitsamt fit für die kommenden Aufgaben?“

Im Kulturbereich wolle sie in den kommenden acht Jahren Themen wie Stadtentwicklung und Kultur, aber auch Stadtmarketing miteinander verbinden: „Kultur kann da einen wesentlichen Beitrag leisten.“ Sicherlich sei dies nicht nur auf die Innenstadt bezogen, aber ein Beispiel wie das Kunstmuseum Temporär beweise doch, dass man zu einer Belebung beitragen könne: „Das hat auch was mit Aufenthaltskultur zu tun.“

Für David Lüngen beherbergt sein Dezernat vier Themen, die sehr stark ineinander greifen. Beispielhaft nennt er für „Schule und Jugend“ die Ganztagsbetreuung. Ganz aktuell stehe der Bildungsentwicklungsplan auf dem Zettel: „Besonders den Sekundarbereich müssen wir relativ kurzfristig nach vorne bringen.“ Für die dringend erforderliche Digitalisierung der Schulen gebe es öffentliche Fördertöpfe, da wolle er bald die Frage der Finanzierung klären in Gesprächen mit dem Land und auch über Zuständigkeiten sprechen.

Eine Herausforderung

Überhaupt sei Digitalisierung eine echte Herausforderung, geben beide zu Protokoll. Da seien zwar Programme von Bund und Land zur Verfügung gestellt, erwähnt Grobe, die hätten aber ein Problem mit der Kompatibilität zu den städtischen Programmen. Es gebe noch eine weitere Hürde, sagt Lüngen: „Es ist ein Problem, das notwendige IT-Personal zu bekommen.“

Digitalisierung könne aber auch ein gutes Beispiel werden für die angestrebte neue Arbeitskultur im Verwaltungsvorstand. Man wolle und müsse stärker dezernatsübergreifend denken und handeln. Das sei auch der Schlüssel zu den angestrebten Synergien, die den finanziellen Mehraufwand der zusätzlichen Beigeordneten-Stelle wieder wett machen sollen, wie ja auch von der Bezirksregierung eingefordert.
Jetzt spricht Daniela Grobe für beide: „Wir wollen erreichen, dass die Leute gerne leben in Mülheim.“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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